Ausnahmsweise nicht wegen Corona, sondern weil der Wirt in Pension geht: Das legendäre Konzertcafé Bellaria in der Wiener Innenstadt sperrt zu. Nach Eigentümerwechsel samt Umbau soll am Standort wieder ein Café eröffnen.

Sänger-Oldie Heino mit Bellaria-Wirt Charly Kotzina (rechts) © Kotzina

Der ebenso umtriebige wie beliebte Belleria-Wirt Charly Kotzina, Gastgeber für unzählige Stammgäste und Heerscharen an Prominenten, zieht sich nach 42 Jahren in der Gastronomie in den Ruhestand zurück. Nach dem Lockdown wird das Bellaria nicht mehr wieder aufsperren.

Kotzina, ein Waldviertler, hat seinen Anteil an der exponierten Immobilie in der Bellariastraße 6, hinter dem Naturhistorischen Museum Wien und beim Justizpalast um die Ecke, unlängst verkauft. Käufer ist ein ukrainisches Unternehmen aus der Backwarenbranche. Nach einer Umbauphase unter dem neuen Eigentümer soll wieder ein Café-Restaurant entstehen.

„Ich werde künftig meinen Bauernhof im Waldviertel bewirtschaften“, schrieb Charly Kotzina an seine Stammgäste. Der begeisterte Fotograf, der kaum je ohne seine Kamera gesehen wurde, gibt als seine neue Berufsbezeichnung an: Landwirt in Obertautendorferamt 37. Wer das nicht kennt: Der Ortsteil gehört zu St. Leonhard am Forst im Waldviertel, liegt etwa 15 Kilometer nördlich der Weinstadt Langenlois.

Mit dem Ende des Bellaria verliert die Wiener Kaffeehausszene eine kultige Location und die Wiener Gastronomie mit Charly Kotzina eines der letzten echten Originale.