Er ist der beste Koch des Burgenlands und einer der allerbesten Österreichs. Eines seiner Signature-Gerichte ist Huhn in der Schweinsblase. Kollegen schockte er beim Chef’s Day mit einem abgetrennten Pferdekopf. Jetzt ist Max Stiegl Koch des Jahres 2021.

Zum 38. Mal vergab Gault&Millau Österreich die begehrte Auszeichnung. Max Stiegl, gebürtiger Slowene, ist ein Shootingstar der mitteleuropäischen Kochszene. 1998 war er junger Küchenchef im damals angesagten Restaurant Inamera in Rust (Burgenland). Zwei Jahre später war er der jüngste Sternekoch. Seit 2007 werkt er unermüdlich in seinem Restaurant im Gut Purbach, einem komplett renovierten alten Lesehof, den Stiegl-Mentor, Winzer und Anwalt Hans Bichler kaufte. Gault&Millau zeichnet das Gut Purbach mit drei Hauben und 17/20 Punkten aus.

„Ich freue mich wahnsinnig über die Auszeichnung Koch des Jahres, die Romy der Kulinarik. Und ganz besonders freut es mich, dass ich Koch des Jahres 2021 sein darf", so der frischgekürte Preisträger: Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, wie sich eine Welt anfühlt, in der plötzlich alle Lokale geschlossen haben. Das hat uns vor Augen geführt, welch wichtigen Stellenwert die Gastronomie in unserer Gesellschaft hat und wie privilegiert wir Köche sind, von Beruf Menschen zusammenbringen zu dürfen. Nach einem solchen Jahr als Koch des Jahres geehrt zu werden, ist ganz besonders schön“, erklärt Max Stiegl.

Als Koch des Jahres tritt er die Nachfolge von Hubert Wallner an, Chef im See-Restaurant Saag am Wörthersee. Genau 25 Jahre ist es her, seit Walter Eselböck die Auszeichnung Koch des Jahres erstmals ins Burgenland holte. Euphorisch freut sich Max Stiegl über die Auszeichnung, die er seinem Team widmet und vot allem seiner Frau: „Sie hat es mir erst ermöglicht, überhaupt Koch zu sein und trotzdem drei Kinder zu haben.“

Stiegl war einer der ersten in Österreich, der sich in der Spitzengastronomie der Verarbeitung ganzer Tiere annahm. „Nose to tail“ – von der Nase bis zum Schwanz – hat er vielfach zelebriert. Gerichte dazu finden sich laufend auf seiner kreativen, aber immer auch bodenständigen Speisekarte. Das Huhn in der Schweinsblase ist seit langem eines seiner Signature-Gerichte. Legendär sind seine „Sautänze“ im Gut Purbach, wo den ganzen Tag über ganze Tiere verarbeitet, verkocht und verspeist werden.

Max scheute auch nicht davor zurück, zur Untermauerung seiner Theorie von der Verarbeitung ganzer Tiere seinen Kollegen beim Chef’s Day in Deutschland einen abgetrennten Pferdekopf auf’s Podium zu legen und über die Verarbeitung desselben in der Küche zu referieren.

INFO: Max Stiegl wurde 1980 In Koper, Slowenien geboren. Als er sechs Jahre alt war, zog Stiegl (eigentlich Željko Rašković) mit seiner Familie nach Salzburg, wo er später im Gasthof Abfalter seine Ausbildung zum Koch begann. Als Koch des Restaurants Inamera in Rust erhielt er im Alter von nur 21 Jahren seinen ersten Michelin-Stern und ging damit als jüngster Sternekoch in die Geschichte ein. Max Stiegl ist Vater von drei Söhnen.