Weinversteigerungen des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) haben für einzelne Flaschen teilweise vierstellige Preise erzielt. Im Mittelpunkt standen Riesling-Weine des Jahrgangs 2019. Der teuerste kommt vom Weingut Keller.

Neben Versteigerungen in den Anbauregionen Nahe und Mosel wird die Tradition der Versteigerung auch im Rheingau hochgehalten, wo diese aber erst im März 2021 stattfinden wird. In diesm Jahr gingen beide Versteigerungen ohne Publikum, aber mit Live-Übertragung auf Youtube über die Bühne. Dies ist deshalb relativ einfach möglich, weil grundsätzlich Gebote von Interessenten über Kommissionäre abgegeben werden. Diese fungieren als Mittler im Auftrag der Käufer, unter ihnen Händler und Sammler aus aller Welt.

Bei der Versteigerung an der Nahe kamen Weine aus den Regionen Ahr, Rheinhessen, Pfalz und Nahe unter den Hammer. Den höchsten Preis von 6.357,96 Euro brutto (inklusive Gebühren) erzielte eine 1,5-Liter-Flasche einer Riesling-Auslese des Weinguts Keller aus der Mosel-Lage Schubertslay. Diese Flasche verzehnfachte fast ihren Rufpreis von 600 Euro. An der Nahe brachten 5.719 Flaschen Wein einem Gesamterlös von 1,3 Millionen Euro. Durchschnitt pro Flasche: 233,35 Euro.

Den absoluten Höchstpreis bei der Versteigerung in Trier erzielte eine Doppelmagnum (3 Liter)  Riesling Auslese der Lage Juffer Sonnenuhr aus dem Weingut Fritz Haag mit 3.787,98 Euro; der Rufpreis lag bei 720 Euro. Insgesamt kamen an der Mosel 13.071 Flaschen unter den Hammer und erzielten ebenfalls einem Gesamterlös von 1,3 Millionen Euro. Durchschnitt pro Flasche: 102,09 Euro.

INFO: Die in die Versteigerung gebrachten Weine werden vorher nicht in den Kauf gebracht und sind daher auch bei Sammlern begehrt. Die Geschichte der Weinversteigerungen reicht bis ins Jahr 1804 zurück. Aus dem 1910 gegründeten Verband Deutscher Naturweinversteigerer entstand 1973 der heutige VDP, der die Spitze der deutschen Winzerschaft zu seinen Mitgliedern zählt.