Im Seewinkel im Burgenland wurden in der dritten Augustwoche die ersten Trauben der frühreifen Sorte Bouvier für den diesjährigen Jungwein geerntet. Die Qualität ist hervorragend und verspricht einen weiteren Topjahrgang.

© Peter Oberleithner

Die Haupternte 2020 im Burgenland wird einheitlich Mitte September starten. An die Erntemengen der letzten Jahre werden die Winzer nicht ganz anschließen können, jedoch an die Topqualität, die 2020 wieder liefern wird.

Die Corona-Pandemie hat nach wie vor auch die burgenländischen Weinwirtschaft fest im Griff. Obwohl der Tourismus in den Ferienregionen boomt, gibt es große Schwierigkeiten im Absatz der Weine. Städte-, Event- und Kongresstourismus sind praktisch ausgefallen und im Export werden schwere Einbrüche registriert.

„Der Druck auf den Markt ist enorm. Nicht zuletzt, weil wir bedingt durch die überdurchschnittlich großen Ernten aus den Jahren 2017, 2018 und 2019 einen sehr hohen Weinbestand in den Kellern unserer Winzer haben“, so Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbands.

„Fairer Traubenpreis“ gefordert 

Liegenfeld fordert den Weinhandel daher auf, faire Preise zu zahlen und der Situation der Weinbauern, aber auch der ausgezeichneten Qualität der Weine Rechnung zu tragen: „Um Trauben kostendeckend produzieren zu können, müssen mindestens 50 Cent pro Kilogramm bezahlt werden.“ Allerdings sitzt auch der Handel auf vollen Lagern und eingebrochenen Absatzkanälen.

Zufrieden ist man bei Wein Burgenland mit den Maßnahmen, die auf Bundesebene beschlossen wurden: Abschaffung der Sektsteuer, Aufkauf von 10 Mio Liter Altwein für die Produktion von Desinfektionsmittel, mehr Geld für die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) und deren aktuelle Kampagnen wie „Wege zum Wein“ oder „G´Spritzter“.

Burgenländischer Weinsommer voller Erfolg

Die Förderaktion des Landes Burgenland für burgenländische Weingüter, Gastronomiebetriebe und Direktvermarkter, welche von der Wein Burgenland verwaltet wird, wurde bisher sehr gut angenommen. Die Aktion läuft noch bis Ende September. Über 140 Veranstaltungen sind dabei unter einem Vermarktungs-Dach. Im Schnitt sind das zehn Events pro Woche.