Die Besten der Besten: Friaul-Julisch Venetien hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem kulinarischen Hotspot entwickelt. Von den Julischen Alpen über die Weinhügel des Collio bis Triest und zu den Adriastränden von Grado und Lignano verteilen sich die Genussorte.

Exquisite Bodenständigkeit. Die La Subida in Cormos besticht durch die raffinierte Tradition in der Trattoria genauso wie der legeren Osteria. © La Subida

Friaul ist eine der aufregendsten Regionen Europas, ein Treffpunkt der Kulturen, gelegen am Schneidepunkt von Norden und Süden und am Übergang von West nach Ost. Und sie ist eine Region, die für eine die kulinarische Horizonterweiterung verantwortlich war.

Das erste Fischgulasch mit weißer Polenta, ein sämig-bissfestes Risotto – ganz im Gegensatz zum Reisgatsch, den man bei uns meistens serviert bekommt. Die ersten Vorspeisen mit rohen Fischen und Meeresfrüchten, zartes Fleisch, das liebevoll auf dem Fogolar, also auf dem offenen Feuer, gegrillt wird. Immer mehr Erweckungserlebnisse reihten sich bei den Besuchen im Friaul im Laufe der Jahre aneinander.

Man verkostet friulanisches Olivenöl und spürt, wie die herrlich grasigen Noten im Hals kratzen. Man erforscht, wie herrlich luftgetrockneter Karstschinken im Umland von Triest schmeckt, und lässt manchen Schinken aus den großen Betrieben in San Daniele gerne links liegen. Und erst der Kaffee. Was für ein himmlisches Getränk.

Man entdeckt auch den Collio und seine feinen Winzer, erschmeckt, dass kräftig-gehaltvolle Weißweine eine hochwertige Ergänzung zu den österreichischen Weinen sein können. Man lernt den trinkfreudigen friulanischen Merlot und die Würze des Cabernet Franc schätzen, aber auch Sorten wie die autochthonen Verduzzo und Refosco. Bei so einer Fülle an Genussangebot kann man gar nicht anders, als sich unendlich wohlzufühlen.

Wenn Grenzen überschritten werden und sich die Aromen des Friaul und des slowenischen Grenzgebiets miteinander verbinden, wird es besonders reizvoll. So wie im L’Argine a Vencò in Dolegna, wo ein paar Meter hinter dem Haus die Grenze zu Slowenien verläuft. Am Herd steht Sterneköchin Antonia Klugmann, die ein modern gestaltetes Fine-Dining-Restaurant mit einer außergewöhnlich kreativen Küche schuf.

Einen Michelin-Stern hat auch die Osteria Altran in Ruda zwischen Cervignano und Monfalcone. Die Bezeichnung Osteria ist eine grandiose Untertreibung, denn was Küchenchef Alessio Devidè an Kreationen produziert, hat mit einer einfachen Osteria-Küche nichts zu tun. In der gehobenen Abteilung hat sich das Agli Amici dal 1887 in Udine etabliert. Mit zwei Michelin-Sternen ist es gemeinsam mit Harry’s Piccolo das höchstdekorierte Haus im Friaul und zugleich das modernste der Region.

Aber, und das ist das nächste Markenzeichen, Friaul macht auch mit seiner bodenständigen Küche glücklich. Vor allem in Häusern, wo es einen Fogolar gibt. Diese Koch- und Feuerstelle mit einer typischen Abzugshaube gibt es noch in einigen einfachen Trattorien wie etwa im Al Parco in Buttrio.

Wo es all diese Herrlichkeiten gibt? Wir haben sie zusammengetragen. Das Vinaria Best of in Friaul finden Sie in den nächstehenden Beiträgen: Osterien, Restaurants, Plätze am Wasser, Cafés, Shopping-Adressen und Winzer.

 

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Harry's Piccolo etablierte sich als eines von zwei Restaurants mit zwei Michelin-Sternen im Friaul und als bestes Restaurant von Triest. © Roberto Pastrovcchio
Das Städtchen Venzone glänzt mit heimeligem Mittelalterflair, der Lavendel oft präsent. © Werner Ringhofer