Unaufdringlich sortenaffin, feine Pfirsichnote, glockenklar, kristalliner Boden zu erkennen; bringt auch auf dem Gaumen bodenstämmige Aromen, zarte Frucht, angenehme Säure, Trinkfluss.
3601 Dürnstein
Oberloiben 28
Wolfgang Bäuerl und sein Frau Martina haben sich einer naturnahen Bewirtschaftung verpflichtet. Es geht ihnen darum, im Interesse der Reben die Nährstoffe im Boden zu erhalten und zu fördern, Nützlingen das Leben leicht zu machen und sich auf unterschiedlichste Witterungsbedingungen bestmöglich einzustellen. „Wir sind mit dem Weinstock auf Du und Du“, so Wolfgang Bäuerl. Durch den Übergang auf biologische Wirtschaftsweise sei es gelungen, das Angebot zu straffen. Der positive Nebeneffekt: Er und seine Frau seien nun wieder öfter in den Weingärten anzutreffen. „Wir werden kleiner, weil diese Art des Weinmachens ziemlich viel Arbeit bedeutet.“ Er wolle wieder dorthin, wo schon sein Vater war. Das bedeutet Vinifikation wie früher, also nach Möglichkeit auch Verzicht auf Enzyme und Reinzuchthefen. Sein Vater war der Überzeugung, dass Weintrinken Freude bereiten soll. Bekömmlichkeit und Zeit zur Entwicklung sind somit wichtige Eckpunkte der Weinbereitung. Die Philosophie von Wolfgang Bäuerl ist einleuchtend und fast poetisch: Ein ganzes Vegetationsjahr ist in der Beere gespeichert und wird zu Wein. Im Keller werden die so gespeicherten Informationen schonend herausgepresst. Der Jahrgang 2022 präsentiert sich sehr lebendig und trinkanimierend. Die Familie Bäuerl hat sich bewusst für eine frühe Ernte entschieden, um die Feinheit und Eleganz ihrer Weine wieder in den Vordergrund zu rücken, „die Leichtigkeit des Seins“, wie es der Winzer formuliert. Der süffige Grüne Veltliner Steinfeder ist das Ergebnis einer Vorlese, der Grüne Veltliner Federspiel ein Potpourri aus verschiedenen Weingärten. Der Boden schwingt in den Weinen mit, wobei sich die beiden Smaragde in dieser Hinsicht besonders empfehlen.