Dezente Fülle, elegante Kernobstnoten, zart nach Grapefruits und gelben Pflaumen, pikant; kernig, elegant gebaut, einiger Biss, zartherb, Grapefruits, straff, mittleres Finish.
Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36
Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at
Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste so etliche Entwicklungen in der heimischen Weinlandschaft. Dank seines unbestreitbaren Könnens und Talents sowie seines kompromisslosen Qualitätsstrebens zählt Bernhard Ott schon seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den allerbesten Winzern Österreichs. Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spektrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Waren früher noch Umstellungsflächen dabei, so ist seit 2018 die gesamte Palette bio. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher mit Hand – aufgrund des großen Selektionsaufwands werkten 2022 bis zu 75 Erntehelfer in den Weingärten. In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Die Moste werden überwiegend spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt, 2022 wurde auf biologischen Säureabbau verzichtet. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmend größere Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern. Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Im gehobenen Bereich gibt es die Rieden-Cuvée Der Ott, und das Premiumsegment besetzt ein Trio aus Einzellagenweinen – Feuersbrunner Rosenberg und Spiegel sowie der Engabrunner Stein aus dem Kamptal. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) gibt es einen Sortenvertreter von der Ried Kirchthal. Ortsweine kommen von Gösing und Feuersbrunn. Die Basisweine aus dem hervorragenden Jahrgang 2022 begeistern mit ihrer Energie, feinen Frucht und Pikanz, die Reserven und Lagenweine aus dem kühleren Jahrgang 2020 glänzen durch Balance und Tiefgang. Profitieren alle Lagenweine von Flaschenreife, so trifft das besonders auf den Wein von der Ried Rosenberg zu, der bei der Top-Weinverkostung die Spitzenkategorie knapp nicht erreichte; hier braucht es Geduld.ps