Duftet nach Birne, Frühlings- blumen, Mandelkekse, auf dem Gaumen Eibischteig, Golden- Delicious-Apfel, solide und mild, aber mit elf Vol.-% ein besonders leichtfüßiger, munterer und agiler Typ wie das Ziesel auf dem Frontetikett.

Martin Diwald
3471 Großriedenthal
Hauptstraße 35
Tel. +43 2279 7225
Fax. -20
office@diwald.at
www.diwald.at
Vieles, wofür der österreichische Weinbau in puncto biologische Bewirtschaftung steht, nahm hier in Großriedenthal seinen Anfang. Hans Diwald gilt als Bio-Pionier. Gemeinsam mit seiner Frau Paula übernahm er 1972 den Betrieb und strukturierte ihn neu. Ab 1976 stellten die beiden auf die biologische Wirtschaftsweise um – lange bevor es eine Zertifizierung dafür gab. Sohn Martin stieg 2006 in den Betrieb ein. Er hat ein klares Profil: Wein muss Spaß machen, ständig Neues bieten, zum Nachverkosten anregen. „Weine, die überbordend sind durch Alkoholgehalt oder Holzeinsatz, machen mich müde und sind für mich eine Themenverfehlung.“ Apropos: „Was wir nicht mögen, sind ‚Barbiepuppenweine‘“, liest man auf der Website. Gemeint ist ein Stil, der viel technischen Eingriff verlangt. Qualität kommt aus dem Weingarten. „Im Keller lässt sich nichts ver- bessern, nur Qualität bewahren“, meint der Winzer. Er setzt auf Spontangärung, will, dass man Jahrgangs- unterschiede schmeckt. 2020 sei typisch gewesen, „als hätte der Klimawandel Pause gemacht“. Da die Jahre zuvor der Ertrag üppig gewesen war, blieb die Ernte diesmal kleiner. Was das Weinjahr für Diwald ausmacht? – Harmonie. Die Diwald-Weine sind rund, geschmeidig und haben weniger Säure. Bis auf den Riesling, der ist recht knackig ausgefallen. Und für diese Sorte hat der Winzer ohnehin ein besonderes Händchen. Erfolg seit vielen Jahren bedeutet nicht, dass sich nicht auch auf der Neuigkeitenfront etwas tut: Diwald ist eines der vier neuen Traditionsweingüter. Die Lagenweine stammen von dem Eisenhut und vom Goldberg. Am obersten Ende der Preisskala steht der maischevergorene „Zündstoff“, den Diwald seit 2014 macht. Dazu kommen Grünen Veltliner und vom Zweigelt der „Luft&Liebe“-Linie: unbehandelt im großen Akazienfass ausgebaut und nur vor der Füllung minimal geschwefelt.j