Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Grüner Veltliner Erdverbunden Natural Wine
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Charaktervolles Bukett, grüner Tee; kernig-nussig, getrocknete Kräuter, Zitronenmelisse, Physalis, Tabak, Zimt, voluminös und stoffig, straffe Säure, herbe Eleganz, leicht salzig im Nachhall. Potenzial!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Tel. +43 676 6249773
office@pratsch.at
www.pratsch.at

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 30 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, und so war er einer der Ersten, der im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen hat. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft.

Für mich war der Besuch bei Stefan Pratsch eine höchst erfreuliche Neuentdeckung. Alle verkosteten Weine befinden sich qualitativ auf einem wirklich hohen Niveau, und durch niedrige Alkoholwerte sind sie absolut süffig. Beide Sauvignons sowie die Top-Weine bei Grüner Veltliner und Riesling stechen noch einmal hervor. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier noch lange nicht der Plafond erreicht ist. Es liegt vielleicht an den 95 % Exportanteil, warum seine Weine in Österreich nicht bekannter sind. Da aber in diesem Frühjahr ein wunderschöner Verkostungsraum im Loungestil inklusive Shop – mit seinen Weinen und Produkten aus der Umgebung – gebaut wurde, steht einem Besuch im Weingut nichts mehr im Wege. Zugang mit der eigenen Bankomatkarte jederzeit möglich! Schauen Sie sich das an!

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2023 Grüner Veltliner Wachstum Bodenstein Smaragd
Weingut Prager
Wachau

Auftakt mit harziger Note, Menthol und Nadelholz im kühlen Bukett, sehr lebhaft und apart, viel Pikanz und Temperament, dicht und doch zartgliedrig, für den reifen Jahrgang erstaunliche Säurestruktur, baldiges Trinkvergnügen garantiert.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Kronenkapsel

Weingut Prager
Wachau

Robert Bodenstein MSc
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48

Der Jahrgang 2023 war im Thal Wachau wahrlich nicht einfach zu meistern, folgten doch auf die sommerliche Trockenperiode kurz vor der Lese starke Regenfälle und gerade in den Weißenkirchner Lagen auch schwerer Hagelschlag, der zu beträchtlichen Schäden und damit einhergehenden Mengeneinbußen führte. Zwar sind die beschädigten Beeren aufgrund des schönen Herbstwetters zum Glück eingetrocknet, doch war der Leseaufwand bei geringen Erträgen enorm. Durch die reiche Erfahrung von Toni Bodenstein und die ihm eigene naturwissenschaftliche Akribie wurden jene Schritte gesetzt, die erforderlich waren, um das Beste aus dieser schwierigen Situation herauszuholen. Gegen die bedeutenden Mengenverluste und das zeitaufwendige Herauspicken der unversehrten Trauben und Beeren war zwar kein Kraut gewachsen, doch waren andere Maßnahmen zweckmäßig, um den eher alkoholreichen und säurearmen Jahrgangsweinen behutsam unter die Arme zu greifen. So wurde ausschließlich auf Ganztraubenpressung gesetzt, um durch die Maischestandzeit keine Säure zu verlieren, und die Gärung wurde bei höheren Temperaturen als üblich absolviert, um den Alkoholgehalt etwas einzudämmen.

Diese Maßnahmen haben zweifellos dazu beigetragen, möglichst anregende und balancierte Gewächse zu erhalten, wie schon der straffe, betont trockene Riesling von der Ried Steinriegl beweist, die vom Hagel besonders betroffen war. Noch etwas verhalten, ja nahezu asketisch präsentiert sich der fein gestrickte, doch noch recht unzugängliche Smaragd-Riesling von der Ried Achleiten, während das Wachstum Bodenstein den lagentypischen, herb-erfrischenden Charakter auch 2023 ins Glas zaubert. Zweifellos an der Spitze der aktuellen Riesling-Serie steht wieder einmal der hochelegante Klaus-Smaragd, der die Finesse dieser Top-Lage bereits in jeder Phase widerspiegelt. Von den Veltliner-Smaragden realisiert jener von der Ried Achleiten gewissermaßen vornehmes Understatement; sein Facettenreichtum und die elegante Struktur lassen ihn diesmal sogar auf Augenhöhe mit dem noch mächtigeren, nahezu opulenten Stockkultur-Smaragd aus der gleichen Riede erscheinen. Wer glaubt, dass es aus diesem reifen Jahrgang keinen zartgliedrigen, rassigen Veltliner-Smaragd geben kann, wird vom glockenklaren und animierenden Wachstum Bodenstein eines Besseren belehrt. Als fulminantes Veltliner-Konzentrat der Extraklasse erweist sich schließlich das Zwerithaler Kammergut, welches burgundisches Feeling mit enormer Dichte und beispielhafter Komplexität zu vereinen versteht und überdies Reifepotenzial wohl für Jahrzehnte besitzt.

Im Zuge der diesjährigen Verkostung hat Toni Bodenstein auch über ein an Geosphere Austria vergebenes Forschungsprojekt informiert, das bereits in seiner Anfangsphase einige überraschende Erkenntnisse geliefert hat. So etwa, dass in der Wachau die Sockel von gleich drei Kontinenten aneinandergrenzen oder dass beispielsweise das in vielen Abschnitten des Gebietes aufzufindende Amphibolit-Gestein in dessen Westen eine völlig andere Struktur aufweist als im Osten. Auf die weiteren Ergebnisse darf man somit gespannt sein.

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2023 Höflein Chardonnay
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Reife Zitrusnoten, Bergamotte, Biskuit, zart vom Holz unterlegt; Vanille, cremig, vielschichtige Fruchtgeschmäcker, nussig, salzig, guter Druck. Ein neuer Stern erscheint!

Weißwein
Chardonnay
€€€
Behandelter Presskork

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2022 Muskateller Ried Czamillonberg
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Holunder, Apfelblüten, Zitrusgelee, ist der fein, elegant, fruchtig, voller Finesse, feines Säurespiel, auch salzig, leichtfüßig, feminine Stilistik, feinste Würze. Herrlicher Muskateller aus einer tollen Lage.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber/Eichberg-Monopol
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Schwarze Johannisbeeren, Kaffee, Teeblätter, kompakt, rauchig, würzig, vollmundig, harmonisch, gelbe Früchte, dezent Vanille, zeigt bei aller Kraft immer Finesse, voluminös mit Eleganz, reichhaltig, enorme Länge. Top Sauvignon Blanc.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2023 Rheinriesling Ried Gaisriegl
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

(1,5 Liter) Sanfter Druck, Weingartenpfirsiche, Marillen, Prise Limetten, leise Bodentöne und subtile Würze; schließt mit diesen Aromen an, zugängliche Säure gibt Leben, Schmelz, einige Substanz, fruchtbetonter Nachhall.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2019 Zweigelt WAASN Ried Wassnen
Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Duftiger Weichsel-Kirsch-Mix; saftiger Fruchtdruck, Blutorangenzesten, Kakaonoten, schokoladige reife Tannine, Hauch Tabak, dichte Struktur, pikante Weichselsäure, dunkle Würze, Heidelbeere, Mineralspur, geschmeidiges Finale.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Johann Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Seit 1898 ist die Familie Schwertführer dem Weinbau verschrieben, heute bewirtschaftet Johann in der fünften Generation gemeinsam mit seiner Familie die Rieden in und um Sooß herum. Die typischen Sorten der Thermenregion werden angebaut und gefühlvoll gekeltert. Hauptaugenmerk liegt auf den weißen und roten Burgundersorten und der autochthonen Rebsorte Rotgipfler. Johanns persönliches Liebkind ist ein ganz spezieller Wein: WAASN®. Ausgebaut im Holzfass reift der Wein für mindestens 18 Monate im Barrique. Nach dem Abfüllen kommen die Weine für ein Jahr in den Keller zur perfekten Flaschenreife und erst dann in den Verkauf.

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Maximus
Winzerhof Haiderer
Wachau

Embryonal, doch die Klasse ist sofort erkennbar. Honigwaben, Kräuter und Gewürze, Steinobstanklänge, Tannennadeln, Kamille, Anis, etwas Karamell, ein monumentaler Wein, der nicht auf die Eleganz vergisst. Der „M“ von Toni Haiderer.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Winzerhof Haiderer
Wachau

Anton Haiderer
3512 Unterbergern
11

Ein großer Jahrgang ist Anton Haiderer da in den Schoß gefallen. Nicht mit Glück, sondern mit harter Arbeit. Glück bekommt man nicht geschenkt. Mühevoll mit etwa 25 % weniger Ertrag, doch die Qualität ist überragend. Der Jahrgang war so reif, dass man keine Steinfeder anbieten kann. Hochreife Trauben ergaben fulminante Weine aus allen Rebsorten, welche mit Sicherheit formidabel reifen können. Schon der „einfachste“ Wein des Hauses – Grüner Veltliner Antonius – präsentiert sich mit glockenklarer Stilistik. Wie überhaupt sind die Federspiele durchwegs hochwertige Kreszenzen geworden. Dementsprechend hinreißend sind die Smaragdweine. Vor allem die beiden – Grüner Veltliner und Riesling – von der Ried Süßenberg werden ihren Weg gehen. Ein Ausnahmewein ist der spät gelesene Grüner Veltliner Maximus. Ein Wein, der jede Sammlung adelt und den Keller bereichert. Zudem betreibt die Familie Haiderer auch einen ausgezeichneten Heurigen.

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2022 Prellenkirchen Blaufränkisch
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Die Reben am Spitzerberg sind mittlerweile 20 Jahre alt, die Stilistik gibt der Boden vor. Kühle, nervige, mineralische Nase; im Mund straff und elegant, viel Mineralik, feminin, angenehme Säure. Gute Länge und viel Potenzial. So kann Blaufränkisch gerne sein!

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Teegebäck, Anis, Vanille, Kaffee, präsentes Holz, etwas spitze Säure, stoffig, mineralisch, salzig, total jung, klebt am Gaumen, enorme Substanz, Stoff für viele Jahre.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2021 Shiraz Maria‘s Vineyard
Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Sanfter Druck, reife Vogelbeeren, Mandeln, tief im Glas Pflaumenmus, Prise Gewürze; unaufdringliche und noble Frucht, feines Tanningerüst, balanciert, lang, trotz des nicht eben geringen Alkohols ein Syrah mit Trinkfluss.

Rotwein
Syrah (Shiraz)
€€€€
Naturkork

Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Lisa Kölly-Pfneisl
7301 Deutschkreutz
Karrnergasse 30

„Die Tradition in Ehren halten, Innovationen zulassen, Begeisterung für den Wein leben und die Natur schätzen“, so bringt die Familie Pfneisl ihre Philosophie auf den Punkt. In diesem Fall reicht die Tradition mehr als 100 Jahre zurück.

Gerhard Pfneisl ist ein Tüftler, der die Zusammenhänge hinterfragt, analysiert und dann seine Entscheidungen trifft. Sein Keller in der Karrnergasse ist State of the Art. Tochter Lisa Kölly-Pfneisl ist schon vor einigen Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie und ihr Vater bilden ein schlagkräftiges Duo, das kompromisslos an der Qualität und an der Eigenständigkeit der Weine arbeitet. Sie legen auch großen Wert auf geringe Histamingehalte; nicht selten liegen diese biogenen Amine unter der Nachweisgrenze.

Das Sortiment ist gegliedert in die Linien Pepper Range, Offspring Series, Monovarietals sowie Blends. Die Basisweine werden im Stahltank ausgebaut, die Lagenweine und die Premium-Cuvées reifen bis zu 36 Monate in kleinen oder großen Eichenfässern. Angebaut werden die in Österreich heimischen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, daneben die internationalen Varietäten Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Pinot Noir sowie die weißen Sorten Viognier, Gelber Muskateller und Grüner Veltliner. Die Spitze bei den Cuvées bilden Platinum, Pentagon, Hexenberg und EGO sum vitis vos palmites, kurz EGO. Dieser Wein mit biblischem Namen wurde 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsstandortes erstmals präsentiert.

Der Großteil der Weingärten befindet sich innerhalb der Gemarkungen von Deutschkreutz. Der Hexenberg jedoch ist eine Exklusivlage der Familie im rund 18 Kilometer entfernten Kleinmutschen.

Alle heuer vorgestellten Weine sind klar und gut verständlich. Charakter ist dem Shiraz „Maria‘s Vineyard“ zu attestieren. Besonders ans Herz zu legen ist der dunkel getönte und vielschichtige Cabernet Franc „Offspring Black“. Den Höhepunkt stellt der Blaufränkisch Reserve Ried Altes Weingebirge dar, ein nobler Wein mit Tiefgang, Präzision und Grip. Der Viognier „V“ ist eigenständig und benötigt Luft, um sich vom Holz freizuspielen.

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2021 Grüner Veltliner Ried Hintere Point Reserve
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Reife Südfrüchte, Vanilleblumen, rosa Pfeffer, Maroni; macht sich etwas breit und tendiert ab der Mitte in Richtung Fruchtexotik, Orangen, Limonen, Sternfrüchte; fester Unterbau, ungemein saftig, das Holzfass ist kaum merkbar und lässt der Rebsorte Spielraum; facettenreich, nobel, vereint Charme mit Tiefgang und klingt lange aus.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Palt
Lindengasse 22

Josef Edlinger strahlt über beide Ohren – mit dem aktuellen Jahrgang hat er neuerlich etliche Weinpreziosen im Keller, die es verdienen, ins Scheinwerferlicht gestellt zu werden. Herauspicken möchten wir vor allem die beiden Top-Veltliner, zum einen den ungemein saftigen, komplexen, hochmineralischen Optimas, zum andern den in gebrauchten Holzfässern vinifizierten Sortenkollegen aus der Ried Hintere Point, der als leuchtendes Beispiel für behutsamen Holzeinsatz dienen kann. Freilich finden sich auch bei den Rieslingen bemerkenswerte Weine – hier hat der Wachauer Ableger vom Silberbichl klar die Nase vorn.

Die Edlingers führen am Fuße des Göttweiger Bergs einen Familienbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes, und das seit 1842. Alle packen mit an, Josef Edlinger selbst ist Weinbau- und Kellermeister, unterstützt wird er in allen administrativen Belangen von Gabriela, seiner charmanten Gattin, wie auch von Sohn Paul, der sich um Marketing und den Verkauf kümmert. Und wer Gelegenheit hat, einen Blick in die Weingärten zu machen, wird häufig den Senior bei seinen geliebten Rebstöcken vorfinden. Nicht zu vergessen die Frau Mama, die das mit fünf Zimmern ausgestattete Gästehaus betreut. Derzeit befindet man sich übrigens in der Umstellungsphase auf einen biologisch zertifizierten Betrieb, im kommenden Jahr ist es dann so weit.

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2022 Grüner Veltliner Spiegel 1ÖTW Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Reife Mangos, Birnen und dunkelwürzige Anklänge an Zigarrenkistl und Bergamotte; feiner Tanningrip, engmaschig, druckvoll, Sorte klar abgebildet, präsentiert sich trotz milder Säure voll straffer Eleganz.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2023 Riesling Wachstum Bodenstein Smaragd
Weingut Prager
Wachau

Verlockender Blüten- und Pfirsichduft prägt das herb-erfrischende Bukett, auch pfeffrige Würze, glockenklar und anregend, kühle Ader, verspielt und nuancenreich, ganz helle Fruchtaromen, gut abgestimmt und überaus charmant, hat schmeckbar von der Höhenlage profitiert, viel Trinkfluss.

Riesling
€€€€
Kronenkapsel

Weingut Prager
Wachau

Robert Bodenstein MSc
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48

Der Jahrgang 2023 war im Thal Wachau wahrlich nicht einfach zu meistern, folgten doch auf die sommerliche Trockenperiode kurz vor der Lese starke Regenfälle und gerade in den Weißenkirchner Lagen auch schwerer Hagelschlag, der zu beträchtlichen Schäden und damit einhergehenden Mengeneinbußen führte. Zwar sind die beschädigten Beeren aufgrund des schönen Herbstwetters zum Glück eingetrocknet, doch war der Leseaufwand bei geringen Erträgen enorm. Durch die reiche Erfahrung von Toni Bodenstein und die ihm eigene naturwissenschaftliche Akribie wurden jene Schritte gesetzt, die erforderlich waren, um das Beste aus dieser schwierigen Situation herauszuholen. Gegen die bedeutenden Mengenverluste und das zeitaufwendige Herauspicken der unversehrten Trauben und Beeren war zwar kein Kraut gewachsen, doch waren andere Maßnahmen zweckmäßig, um den eher alkoholreichen und säurearmen Jahrgangsweinen behutsam unter die Arme zu greifen. So wurde ausschließlich auf Ganztraubenpressung gesetzt, um durch die Maischestandzeit keine Säure zu verlieren, und die Gärung wurde bei höheren Temperaturen als üblich absolviert, um den Alkoholgehalt etwas einzudämmen.

Diese Maßnahmen haben zweifellos dazu beigetragen, möglichst anregende und balancierte Gewächse zu erhalten, wie schon der straffe, betont trockene Riesling von der Ried Steinriegl beweist, die vom Hagel besonders betroffen war. Noch etwas verhalten, ja nahezu asketisch präsentiert sich der fein gestrickte, doch noch recht unzugängliche Smaragd-Riesling von der Ried Achleiten, während das Wachstum Bodenstein den lagentypischen, herb-erfrischenden Charakter auch 2023 ins Glas zaubert. Zweifellos an der Spitze der aktuellen Riesling-Serie steht wieder einmal der hochelegante Klaus-Smaragd, der die Finesse dieser Top-Lage bereits in jeder Phase widerspiegelt. Von den Veltliner-Smaragden realisiert jener von der Ried Achleiten gewissermaßen vornehmes Understatement; sein Facettenreichtum und die elegante Struktur lassen ihn diesmal sogar auf Augenhöhe mit dem noch mächtigeren, nahezu opulenten Stockkultur-Smaragd aus der gleichen Riede erscheinen. Wer glaubt, dass es aus diesem reifen Jahrgang keinen zartgliedrigen, rassigen Veltliner-Smaragd geben kann, wird vom glockenklaren und animierenden Wachstum Bodenstein eines Besseren belehrt. Als fulminantes Veltliner-Konzentrat der Extraklasse erweist sich schließlich das Zwerithaler Kammergut, welches burgundisches Feeling mit enormer Dichte und beispielhafter Komplexität zu vereinen versteht und überdies Reifepotenzial wohl für Jahrzehnte besitzt.

Im Zuge der diesjährigen Verkostung hat Toni Bodenstein auch über ein an Geosphere Austria vergebenes Forschungsprojekt informiert, das bereits in seiner Anfangsphase einige überraschende Erkenntnisse geliefert hat. So etwa, dass in der Wachau die Sockel von gleich drei Kontinenten aneinandergrenzen oder dass beispielsweise das in vielen Abschnitten des Gebietes aufzufindende Amphibolit-Gestein in dessen Westen eine völlig andere Struktur aufweist als im Osten. Auf die weiteren Ergebnisse darf man somit gespannt sein.

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2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg/Eichberg privat
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Strahlt enorme Mineralität aus, salzige Noten, ungemein fest, tolle Säure, immer kühl, spannend, dezentes Cassis, Pfirsichnoten, zart rauchig, strukturiert, tief, langatmig, subtiler Holzeinsatz, passende Säure. Ein Langstreckenläufer.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2022 Sauvignon Blanc Ried Gaisriegl Reserve
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Noble und vielschichtige Gewürzaromen, subtile helle Frucht, leise Bodentöne; aromatisches Dacapo, elegant, Understatement, bemerkenswerte Feinheit, vom Schieferboden geprägt, spielt die leisen Töne.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2020 Offspring Black
Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

(CF) Dunkle Würze, rauchig, schwarzer Pfeffer, Paprikapulver, dunkle Beeren, Holunder, tief im Glas Granatäpfel; bringt diese Aromen auch im Geschmack, Tanningrip ohne Aggressivität, strukturiert, im langen Nachhall dunkle Frucht und kaltes Lagerfeuer.

Rotwein
Cabernet Franc
€€€€
Naturkork

Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Lisa Kölly-Pfneisl
7301 Deutschkreutz
Karrnergasse 30

„Die Tradition in Ehren halten, Innovationen zulassen, Begeisterung für den Wein leben und die Natur schätzen“, so bringt die Familie Pfneisl ihre Philosophie auf den Punkt. In diesem Fall reicht die Tradition mehr als 100 Jahre zurück.

Gerhard Pfneisl ist ein Tüftler, der die Zusammenhänge hinterfragt, analysiert und dann seine Entscheidungen trifft. Sein Keller in der Karrnergasse ist State of the Art. Tochter Lisa Kölly-Pfneisl ist schon vor einigen Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie und ihr Vater bilden ein schlagkräftiges Duo, das kompromisslos an der Qualität und an der Eigenständigkeit der Weine arbeitet. Sie legen auch großen Wert auf geringe Histamingehalte; nicht selten liegen diese biogenen Amine unter der Nachweisgrenze.

Das Sortiment ist gegliedert in die Linien Pepper Range, Offspring Series, Monovarietals sowie Blends. Die Basisweine werden im Stahltank ausgebaut, die Lagenweine und die Premium-Cuvées reifen bis zu 36 Monate in kleinen oder großen Eichenfässern. Angebaut werden die in Österreich heimischen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, daneben die internationalen Varietäten Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Pinot Noir sowie die weißen Sorten Viognier, Gelber Muskateller und Grüner Veltliner. Die Spitze bei den Cuvées bilden Platinum, Pentagon, Hexenberg und EGO sum vitis vos palmites, kurz EGO. Dieser Wein mit biblischem Namen wurde 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsstandortes erstmals präsentiert.

Der Großteil der Weingärten befindet sich innerhalb der Gemarkungen von Deutschkreutz. Der Hexenberg jedoch ist eine Exklusivlage der Familie im rund 18 Kilometer entfernten Kleinmutschen.

Alle heuer vorgestellten Weine sind klar und gut verständlich. Charakter ist dem Shiraz „Maria‘s Vineyard“ zu attestieren. Besonders ans Herz zu legen ist der dunkel getönte und vielschichtige Cabernet Franc „Offspring Black“. Den Höhepunkt stellt der Blaufränkisch Reserve Ried Altes Weingebirge dar, ein nobler Wein mit Tiefgang, Präzision und Grip. Der Viognier „V“ ist eigenständig und benötigt Luft, um sich vom Holz freizuspielen.

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2023 Grüner Veltliner Spieß
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kühles, steiniges Bukett, gelbfruchtig, Apfel, Grapefruit, Tabak, feinste Frucht, pfeffrige Würze, mineralisch, subtile Eleganz, charaktervoll.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kittmannsberg 1ÖTW Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Da ist sie wieder – diese unverkennbar lössig-mineralische Würze, vermählt mit etwas Orange-Bitter, Fenchelsaat, Würztabak und reifen Äpfeln; saftig-kraftvolle Mitte, extraktreich, fokussiert und voller Finesse bis ins lange Finish.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2022 Blaufränkisch Reserve
Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Feinstes rotbeeriges Bukett, rote Ribisel, aromatisches Fruchtspiel, Waldbeeren, Kornelkirsche, Cassis-Reminiszenz, engmaschig, straff jugendlich, fordernde Mitte, zeigt viel Harmonie, feiner Säurerückhalt, zarte Würze, Blutorange im Nachhall, tolle Länge, großer Wein.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Schraubverschluss

Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Markus Bach
7473
Burg 95

Mit Markus Bach als Weingutsleiter verfügt das Weingut über einen erfahrenen Experten, der vorbildhaft die Tradition am Eisenberg in Kombination mit zeitgemäßer Innovation in kellertechnischen Belangen beherrscht. Das Sortenspektrum fokussiert sich auf Blaufränkisch, der von den gutseigenen Top-Lagen Saybritz und Szapary stammt, begleitet von der vorzüglichen Weißwein-Enklave des Csaterbergs, von der zwei Sorten-Cuvées erzeugt werden. Die Prämisse ist, charaktervolle Weine auf hohem Qualitätsniveau zu erreichen, und das wird selbstverständlich in biologischer Landwirtschaftsführung umgesetzt.

Die riedenrein ausgebauten Blaufränkischen aus der Ried Szapary und Saybritz werden mit der Bezeichnung Reserve geführt. Für diese Premiumlinie wird die offene Vergärung in Holzbottichen angewendet. Die malolaktische Gärung, ebenso die Reifung auf der Feinhefe bis zur Flaschenfüllung erfolgen im Tonneau. Die Blaufränkisch „Einsteiger“-Reserve ist eine Lagen-Cuvée aus der Ried Saybritz mit Zwei-Drittel-Anteil und aus der Ried Szapary, die mit viel Dichte, Balance und einer saftigen Vitalität in der Premiumliga voll überzeugt. Den Höhepunkt bilden die lagenreinen Reserven, die eindrucksvoll die terroirspezifischen Vorzüge aufzeigen. Ried Saybritz ist die saftig-druckvolle Varietät, Szapary verkörpert die ziselierte Fruchttiefe der Blaufränkisch-Stilistik. Beide Varianten zeigen bereits in der Jugend, in welche Höhen sich diese beiden Juwele in der Reife entwickeln werden: Es sind spannungsgeladene Weine in der jeweiligen Terroir-Spezifik mit vollendeter Harmonie aus Fruchttiefe und Balance.

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2023 Grauburgunder Ried Gaisriegl
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Elegantes Sortenbukett, gelbe und rote Birnen, Hauch Malz und Cerealien; fruchtbetont, auch rote Zitrusfrüchte, feingliedrig, ungewöhnlicher Trinkfluss, viele Facetten, ausgewogen, Säurespiel und eine Prise Gerbstoffe geben Struktur. So überzeugt diese Sorte.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2023 Grüner Veltliner Ried Silberbichl
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Nobles Entree, Waldboden, Moos, Baumrinde, kühl-würzige Mitte, rauchig-mineralisch, gelbe Äpfel, Melonen, saftig, ausgewogen, kraftvoll und doch elegant; bereits trinkreif, wird aber zweifellos noch zulegen; feine Länge mit Orangenbitterl am Ende.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Palt
Lindengasse 22

Josef Edlinger strahlt über beide Ohren – mit dem aktuellen Jahrgang hat er neuerlich etliche Weinpreziosen im Keller, die es verdienen, ins Scheinwerferlicht gestellt zu werden. Herauspicken möchten wir vor allem die beiden Top-Veltliner, zum einen den ungemein saftigen, komplexen, hochmineralischen Optimas, zum andern den in gebrauchten Holzfässern vinifizierten Sortenkollegen aus der Ried Hintere Point, der als leuchtendes Beispiel für behutsamen Holzeinsatz dienen kann. Freilich finden sich auch bei den Rieslingen bemerkenswerte Weine – hier hat der Wachauer Ableger vom Silberbichl klar die Nase vorn.

Die Edlingers führen am Fuße des Göttweiger Bergs einen Familienbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes, und das seit 1842. Alle packen mit an, Josef Edlinger selbst ist Weinbau- und Kellermeister, unterstützt wird er in allen administrativen Belangen von Gabriela, seiner charmanten Gattin, wie auch von Sohn Paul, der sich um Marketing und den Verkauf kümmert. Und wer Gelegenheit hat, einen Blick in die Weingärten zu machen, wird häufig den Senior bei seinen geliebten Rebstöcken vorfinden. Nicht zu vergessen die Frau Mama, die das mit fünf Zimmern ausgestattete Gästehaus betreut. Derzeit befindet man sich übrigens in der Umstellungsphase auf einen biologisch zertifizierten Betrieb, im kommenden Jahr ist es dann so weit.

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2023 Grüner Veltliner Ried Schreckenstein
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Das ist Finesse pur, hohe Eleganz, feingliedrig, vielschichtig, noble Fülle, unwiderstehliche Fruchtsüße, etwas Pfeffer, Ananas, Marille, von subtilem Ausdruck. Ein Grüner Veltliner, der zu den besten des Landes zählt.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2023 Grüner Veltliner Rotes Tor Smaragd
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Rauchige Würze, einladende warme Frucht, roter Apfel; saftig und würzig bei relativ milder Säure, feine Mineralik, angenehmer Fruchtschmelz, Ananas, rosa Grapefruits, balanciert, mag man viel trinken.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Der Name Hirtzberger steht für große Rieslinge und große Grüne Veltliner – für Wein-Ikonen aus der Wachau, für das Beste, was Österreichs Weinszene zu bieten hat. Und wenn man von Franz Hirtzbergers Edelsteinen spricht, gehören auch die Burgunder-Smaragde dazu. Drei gibt es – den Weißburgunder, den Grauburgunder und den Chardonnay. In diesem Dreigestirn leuchtet der Chardonnay besonders hell – ihn zählt der Autor zu den besten zehn Wachauer Weinen des Jahrgangs 2023. Denn dieser Smaragd-Chardonnay ist ein facettenreicher Wein mit tropischer Fruchtfülle, kühler Kräuteraromatik und lässig-mineralischem Wachau-Charme. Im Schlossweingarten, hinter dem Schloss Spitz, wächst dieser Chardonnay, den Hirtzberger in großen Holzfässern ausbaut, um den Sortencharakter und die Frische zu behalten. Gelesen wurde der Chardonnay daher schon Anfang Oktober, als einer der ersten Weine und damit ein Monat früher als der Riesling vom Singerriedel.

Hirtzberger erntet generell spät, auch seine Steinfeder vom Veltliner, die er in der zweiten Oktoberhälfte gelesen hat. Die Steinfeder ist einmal mehr eine ausgereifte, elegante und pfiffige Ouvertüre in Hirtzbergers Veltliner- und Riesling-Reigen. In der trinkvergnüglichen Mitte befinden sich Hirtzbergers Federspiel-Klassiker als Every-Day-Charmeure: der Veltliner Rotes Tor und der Riesling Steinterrassen. Das Smaragd-Programm ist wie immer ein Konzert starker Solisten. Bei den Veltlinern spielt der Honivogl erneut die erste Geige. Dieser markante Wein, der stets die reifsten Trauben bündelt, glänzt mit Kraft und Eleganz sowie Potenzial; ein Honivogl für viele Jahre. Eine Bank und sicheres Terrain im Veltliner-Hochgenuss ist immer der Urgestein-Smaragd Rotes Tor: immer mineralisch, immer pfeffrig, immer gut. Die Veltliner-Smaragde Spitzer Axpoint und Wösendorfer Kirchweg bilden den fülligeren, schwarzpfeffrigen, lössgeprägten Veltliner-Charakter ab.

2023 ist ein Riesling-Jahr – unverkennbar bei Hirtzbergers vier Riesling-Smaragden. Halleluja, da geht die Post ab. Der Singerriedel, ein Wein zum Verlieben, ein Riesling, der vom ersten bis zum letzten Schluck als großer Wein beeindruckt. Der Setzberg, der Hidden Champion mit viel Terroir-Charakter, ein Leuchtturm am Beginn des Spitzer Grabens. Der Setzberg ist immer der erfrischendste Riesling und mit seiner kühlen Aromatik und salzigen Mineralität unverkennbar. Der Steinporz wirkt immer als der lebhafteste, ein Jüngling vom Urgestein (Paragneis) mit straffer Mineralik. Der Spitzer Hochrain, er hat durch seinen tiefgründigeren Boden immer das wärmste und fülligste Riesling-Timbre – und dadurch auch seine besonderen Fans.

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2022 Blaufränkisch Saybritz Reserve
Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Betörende feinwürzige wie rotbeerige Nase, viel Schwarzkirschenaroma, Brombeere, dunkelfruchtige Prägung, saftig, dicht, Havannatabak, stoffige Textur, druckvoll, feine Säurekomponenten, großer Spannungsbogen, feinkörniges Tannin, salzig, großes Potenzial, toll.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Markus Bach
7473
Burg 95

Mit Markus Bach als Weingutsleiter verfügt das Weingut über einen erfahrenen Experten, der vorbildhaft die Tradition am Eisenberg in Kombination mit zeitgemäßer Innovation in kellertechnischen Belangen beherrscht. Das Sortenspektrum fokussiert sich auf Blaufränkisch, der von den gutseigenen Top-Lagen Saybritz und Szapary stammt, begleitet von der vorzüglichen Weißwein-Enklave des Csaterbergs, von der zwei Sorten-Cuvées erzeugt werden. Die Prämisse ist, charaktervolle Weine auf hohem Qualitätsniveau zu erreichen, und das wird selbstverständlich in biologischer Landwirtschaftsführung umgesetzt.

Die riedenrein ausgebauten Blaufränkischen aus der Ried Szapary und Saybritz werden mit der Bezeichnung Reserve geführt. Für diese Premiumlinie wird die offene Vergärung in Holzbottichen angewendet. Die malolaktische Gärung, ebenso die Reifung auf der Feinhefe bis zur Flaschenfüllung erfolgen im Tonneau. Die Blaufränkisch „Einsteiger“-Reserve ist eine Lagen-Cuvée aus der Ried Saybritz mit Zwei-Drittel-Anteil und aus der Ried Szapary, die mit viel Dichte, Balance und einer saftigen Vitalität in der Premiumliga voll überzeugt. Den Höhepunkt bilden die lagenreinen Reserven, die eindrucksvoll die terroirspezifischen Vorzüge aufzeigen. Ried Saybritz ist die saftig-druckvolle Varietät, Szapary verkörpert die ziselierte Fruchttiefe der Blaufränkisch-Stilistik. Beide Varianten zeigen bereits in der Jugend, in welche Höhen sich diese beiden Juwele in der Reife entwickeln werden: Es sind spannungsgeladene Weine in der jeweiligen Terroir-Spezifik mit vollendeter Harmonie aus Fruchttiefe und Balance.

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2022 Emma IV
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

(CH) Feinste Gewürzaromen, Anklänge von Orangen und Orangenzesten, Birnen, Kletzen, alles sehr subtil; aromatisches Dacapo, höchst feingliedrig, perfekter Holzeinsatz, Herkunft von kristallinen Böden zu erkennen, dezente Frucht und eine Prise Gewürze im langen Nachhall. 

Weißwein
Chardonnay
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2022 Grüner Veltliner privat
Weingut Blauensteiner
Wagram

(Ried Fumberg) Nelken, gelbe Früchte, Mandelsplitter, ganz feine weiche Frucht, Pfefferschleier, etwas Marille, weinig, ausdrucksstark, in sich ruhend, fast klerikal wirkend, etwas Honig, perfekte Harmonie, da ist nichts zu viel und nichts zu wenig. Wie eine heilige Messe.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Blauensteiner
Wagram


3482 Gösing am Wagram
Obere Zeile 12

Was die Blauensteiners dem Jahrgang 2023 abgerungen haben, ist aller Ehren wert. Besser geht es wohl nicht mehr. Unglaublich elegante Weine, denen es an nichts fehlt. Von traubiger Feinheit durchzogen. Ich bin voller Begeisterung.

Man bewirtschaftet beste Lagen in Gösing wie die Rieden Armaguld, Essenthal, Fumberg, Gmirk, Wilbling und Welfel. Gösing am Wagram liegt höher und profitiert vom kontinentalen und pannonischen Klima. Bei Leopold Blauensteiner und Sohn Christoph ist Wein nicht Beruf, sondern Berufung. Es ist Leidenschaft für die Natur. Wein aus einer intakten Umwelt. Auch die nächste Generation hat das Recht, eine intakte Umwelt übergeben zu bekommen.

Wie schon oben erwähnt – die Weine sind prachtvoll. Muskateller und Sauvignon Blanc brillieren. Der Riesling Gmirk ist der Wahnsinn. Ein toller Grüner Veltliner Wilbling, der sich bestens darstellt. Grüner Veltliner Ried Fumberg strotzt vor Feinheit und Vielschichtigkeit. Der Rote Veltliner aus der Ried Fumberg lässt einen ehrfurchtsvoll zurück. Wagram pur! TOP – der 2022 Grüner Veltliner privat Ried Fumberg, ein großer Wein von sakralem Antlitz. Man sollte solch einen Wein aus Respekt stehend genießen. NEU – ein Wein namens „Orange Yellow“, betört die Nase durch ein unvergleichliches Aroma, bestimmenden Gerbstoff und höchst individuellem Ausdruck.

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2023 Riesling Ried Silberbichl
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Offenherzig, Maracuja, Limetten, Ananas; erfrischend knackiger Säureschliff, der die Extraktfülle genial verschlankt; distinguierter Riesling-Hochkaräter mit langem Finale.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Palt
Lindengasse 22

Josef Edlinger strahlt über beide Ohren – mit dem aktuellen Jahrgang hat er neuerlich etliche Weinpreziosen im Keller, die es verdienen, ins Scheinwerferlicht gestellt zu werden. Herauspicken möchten wir vor allem die beiden Top-Veltliner, zum einen den ungemein saftigen, komplexen, hochmineralischen Optimas, zum andern den in gebrauchten Holzfässern vinifizierten Sortenkollegen aus der Ried Hintere Point, der als leuchtendes Beispiel für behutsamen Holzeinsatz dienen kann. Freilich finden sich auch bei den Rieslingen bemerkenswerte Weine – hier hat der Wachauer Ableger vom Silberbichl klar die Nase vorn.

Die Edlingers führen am Fuße des Göttweiger Bergs einen Familienbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes, und das seit 1842. Alle packen mit an, Josef Edlinger selbst ist Weinbau- und Kellermeister, unterstützt wird er in allen administrativen Belangen von Gabriela, seiner charmanten Gattin, wie auch von Sohn Paul, der sich um Marketing und den Verkauf kümmert. Und wer Gelegenheit hat, einen Blick in die Weingärten zu machen, wird häufig den Senior bei seinen geliebten Rebstöcken vorfinden. Nicht zu vergessen die Frau Mama, die das mit fünf Zimmern ausgestattete Gästehaus betreut. Derzeit befindet man sich übrigens in der Umstellungsphase auf einen biologisch zertifizierten Betrieb, im kommenden Jahr ist es dann so weit.

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2023 Riesling Ried Pfeiffenberg
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Sensationeller Riesling mit fast noch embryonalem Ausdruck, Marille, Pfirsich, Grapefruit, Exotik, tiefgründig, straff, engmaschig, enorm mineralisch, strukturiert, faszinierend, viel Potenzial.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2022 Blaufränkisch Szapary Reserve
Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Feinduftige rote Ribiselnase, hellfruchtige Rotbeerigkeit, Weichsel, helle Kirsche, ziseliert, engmaschig, vielschichtige Komponenten, tiefgründig, erdige Noten, balanciert, leichtfüßige Eleganz bis ins lange Finale.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Markus Bach
7473
Burg 95

Mit Markus Bach als Weingutsleiter verfügt das Weingut über einen erfahrenen Experten, der vorbildhaft die Tradition am Eisenberg in Kombination mit zeitgemäßer Innovation in kellertechnischen Belangen beherrscht. Das Sortenspektrum fokussiert sich auf Blaufränkisch, der von den gutseigenen Top-Lagen Saybritz und Szapary stammt, begleitet von der vorzüglichen Weißwein-Enklave des Csaterbergs, von der zwei Sorten-Cuvées erzeugt werden. Die Prämisse ist, charaktervolle Weine auf hohem Qualitätsniveau zu erreichen, und das wird selbstverständlich in biologischer Landwirtschaftsführung umgesetzt.

Die riedenrein ausgebauten Blaufränkischen aus der Ried Szapary und Saybritz werden mit der Bezeichnung Reserve geführt. Für diese Premiumlinie wird die offene Vergärung in Holzbottichen angewendet. Die malolaktische Gärung, ebenso die Reifung auf der Feinhefe bis zur Flaschenfüllung erfolgen im Tonneau. Die Blaufränkisch „Einsteiger“-Reserve ist eine Lagen-Cuvée aus der Ried Saybritz mit Zwei-Drittel-Anteil und aus der Ried Szapary, die mit viel Dichte, Balance und einer saftigen Vitalität in der Premiumliga voll überzeugt. Den Höhepunkt bilden die lagenreinen Reserven, die eindrucksvoll die terroirspezifischen Vorzüge aufzeigen. Ried Saybritz ist die saftig-druckvolle Varietät, Szapary verkörpert die ziselierte Fruchttiefe der Blaufränkisch-Stilistik. Beide Varianten zeigen bereits in der Jugend, in welche Höhen sich diese beiden Juwele in der Reife entwickeln werden: Es sind spannungsgeladene Weine in der jeweiligen Terroir-Spezifik mit vollendeter Harmonie aus Fruchttiefe und Balance.

mehr
2022 St. Laurent Reserve
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Da kann jemand St. Laurent – und das wirklich gut: mittlere Farbe; kühle Burgundernote mit leichtem Zitruston; elegant, fein, schwarze Oliven, dicht und voll, lange im Abgang.

Rotwein
St. Laurent
€€€
Naturkork

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2020 Blaufränkisch Reserve Altes Weingebirge Limited Edition
Weingut J. u. M. Reumann
Mittelburgenland

Schwarze Beeren gepaart mit Kirschen, Schoko, seidiges Tannin, feine Fruchtfülle, bei aller Kraft immer elegant, straff, enorm strukturiert, tiefgründig, ziemliche Länge, der gibt nicht nach.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€€
Naturkork

Weingut J. u. M. Reumann
Mittelburgenland

Josef und Maria Reumann
7301 Deutschkreutz
Neubaugasse 39

Die Reumanns sind eine besondere Winzerfamilie. Josef – der Chef – ist Kellermeister und Weingärtner. Maria – die Seele, Verkauf und Social Media. Vera – Abschluss als Facharbeiterin für Weinbau und Kellerwirtschaft. Die Zukunft des Betriebes ist gesichert. Hannah – Abschluss Masterstudium Marketing und Sales Management, geboren 1996, das Jahr, in dem der Phoenix geschaffen wurde. Da sind wir gleich beim Thema. Die Rotweincuvée Phoenix ist einer der verlässlichsten Gewächse des Burgenlandes. So auch der 2021er, der noch in den Kinderschuhen steckt, aber seinen Weg gehen wird.

Doch von Anfang an. Ein Donauriesling 2022 mit viel Struktur und Tiefgang. Der 2021 Equinox „365“ ist einer der hochwertigsten Rotweine für alle Tage. Ein Ortswein Jahrgang 2021 Deutschkreutz aus Blaufränkisch zeigt Klasse und hat noch einiges vor sich. Die großen Weine da wären: 2020 Blaufränkisch Reserve Altes Weingebirge Limited Edition. 2021 vinum sine nomine – der Wein ohne Namen, der sich schon einen Namen gemacht hat. Ich bezeichne diesen Wein immer als den Masseto des Mittelburgenlandes. Dann gibt es noch einen Höhepunkt namens „familux X Vera“, ein Blaufränkisch 2021, der wohl in nächster Zeit für Furore sorgen wird. Dass die Rotweine des Hauses zu reifen verstehen, ist dank der kräftigen Tannine gesichert.

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2021 Cabernet Merlot Spada
Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

(CS/ME) Kirsch-Brombeer-Bukett, feines Leder; Cassis, rote Paprikaschoten, weichselfruchtige Säure, feine Edelholzwürze, süßer Tabak, Kakaonoten, fleischig, elegante feste Tannine, Mokka, Hauch Zwetschke, dunkle Kräuterwürze, pfeffrig im Abgang.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Johann Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Seit 1898 ist die Familie Schwertführer dem Weinbau verschrieben, heute bewirtschaftet Johann in der fünften Generation gemeinsam mit seiner Familie die Rieden in und um Sooß herum. Die typischen Sorten der Thermenregion werden angebaut und gefühlvoll gekeltert. Hauptaugenmerk liegt auf den weißen und roten Burgundersorten und der autochthonen Rebsorte Rotgipfler. Johanns persönliches Liebkind ist ein ganz spezieller Wein: WAASN®. Ausgebaut im Holzfass reift der Wein für mindestens 18 Monate im Barrique. Nach dem Abfüllen kommen die Weine für ein Jahr in den Keller zur perfekten Flaschenreife und erst dann in den Verkauf.

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2023 Grüner Veltliner Loibenberg
Weingut Pichler-Krutzler
Wachau

Würzig, nussig, viel Pfefferoni, weißer und schwarzer Pfeffer, Tomatensugo, samtig, tief und gediegen, Wachs, Plunder; satter Schmelz, mundfüllend, ungemein saftig, Power, reif, lang, etwas feurig, beachtlich, Geduld.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Kronenkapsel

Weingut Pichler-Krutzler
Wachau


3601 Dürnstein
Oberloiben 16

Trotz seiner noch relativ jungen Geschichte war das Weingut Pichler-Krutzler in Loiben von Anfang an Leitbetrieb und Vorreiter. Mögen die Voraussetzungen aufgrund ihrer jeweiligen Abstammung aus legendären Winzerfamilien – Elisabeth entstammt dem Wachauer Weingut F.X. Pichler, Erich ist Spross des Weinguts Krutzler im Südburgenland – bereits vorweg bestens gewesen sein, so wurde die Erfolgsstory dieses Betriebs alleine von Elisabeth und Erich Pichler-Krutzler geschrieben, die sich mithilfe ihres Know-hows, ihrer Erfahrung und ihres Talents sowie ihres großen Einsatzes innerhalb kurzer Zeit einen Platz in der Wachauer Elite sicherten.

Das hier praktizierte Rezept zur Erzeugung hochklassiger Weine erscheint denkbar einfach: Weine aus besten Trauben von einzigartigen Lagen möglichst pur auf die Flasche zu bringen – und das gelingt hier hervorragend. Bei der Bewirtschaftung steht der respektvolle Umgang mit der Natur seit Langem im Mittelpunkt, logische Konsequenz war die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Im Keller setzt man auf Spontangärung, verzichtet dabei auf Schönungen und Zusätze. Bei den Lagenweinen kommen je nach Lage und Sorte teils Stahl, teils Holzfässer zum Einsatz.

Als Sortenklassiker stehen in der Wachau und im Kremstal Grüner Veltliner und Riesling sowie etwas Pinot Blanc zur Verfügung. Das Fundament des Weinsortiments bilden sortenreine Ortsweine aus Dürnstein (Grüner Veltliner) und Loiben (Riesling und Pinot Blanc). Den Großteil des Sortiments machen Riedenweine aus klassischen Lagen aus, die mehrheitlich mit alten bis uralten Reben bestockt sind. In der Oberklasse stehen beim Veltliner Sortenvertreter aus den Rieden Klostersatz, Supperin und Rothenhof, beim Riesling aus der Ried Pfaffenberg zur Verfügung, dazu mit der alten Bezeichnung „In der Wand“, die aus drei Parzellen westlich von Dürnstein stammen.

Bei beiden Sorten steht ein Trio aus Riedenweinen an der Spitze – diese kommen aus den berühmten Lagen Loibenberg und Kellerberg sowie dem anschließenden Pfaffenberg mit der Herkunft Kremstal. Die Wachauer Riedenweine stammen aus dem jüngsten Jahrgang 2023, der Pfaffenberg jeweils aus dem Jahr 2022. Als separate Kategorie und quasi oenophile Spielwiese von Erich Krutzler zu betrachten sind jene Kreszenzen mit Holzfassausbau, die erst zwei Jahre nach der Ernte gefüllt werden, um im darauffolgenden Frühjahr – aktuell 2024 – auf den Markt gebracht zu werden. Bei diesen folglich aus dem Jahrgang 2021 stammenden Kreszenzen handelt es sich ausschließlich um Grüne Veltliner, von denen wir zwei herausragende Vertreter vorstellen: den grandiosen Veltliner Supergraf mit seiner reichhaltigen Exotik bei gleichzeitiger Vitalität sowie den Ried Kellerberg „S“, der bei aller Fülle auch die kühle Aromatik und Struktur der großen Lage mitbringt. Beide besitzen großes Potenzial und den Drang zum fünften Stern.

Großes bahnt sich auch in baulicher Hinsicht an, wird doch in absehbarer Zeit das neue Weingut, das durch völligen Umbau und Adaptierung eines historischen Lesehofs in Rothenhof, Unterloiben, geschaffen wird, fertiggestellt.ps

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2021 Syrah
Winzerhof Harald Schindler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Präsentes dunkelbeeriges Bukett, sehr saftig, Schwarzkirsche, Waldbeere, Maulbeere, Bitterschoko, druckvoll, feine Würzepikanz, klar strukturiert, kernige Mitte, ausgewogen, feiner Säurebackground, strömt fein, anhaltend.

Rotwein
Syrah (Shiraz)
€€€€
Schraubverschluss

Winzerhof Harald Schindler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Harald Schindler
7072 Mörbisch
Kinogasse 9

Der Winzerhof Schindler ist weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Auf bravouröse Weise verbindet die sympathische Familie stilvolle Erholung in einem wunderschönen wie preisgekrönten Feriendomizil, das zugleich als Winzerhof für naturnahen Weinbau fungiert und von Harald Schindler verantwortet wird. Zum elften Mal in Folge wurde das von Alexandra Schindler geführte Arkadenhofanwesen mit dem begehrten „HolidayCheck Gold Award“ ausgezeichnet, was sie zu den zehn beliebtesten Hotels in Österreichs kürt.

Das Entree an Schaumvarietäten besticht mit viel Fruchtfrische in feiner Perlage, die als Apéro ebenso wie als Speisenbegleiter voll punkten. Die Klassiklinie in Weiß ist vielfältig und begeistert durch viel Frische und Vitalität. Besonders hervorzuheben sind der Chardonnay mit fruchtbetonter Dichte und der mit viel Saftigkeit komponierte Neuburger.

Die Rotweine im Hause Schindler werden in verschiedenen Spielarten ausgebaut und punkten mit mediterranem Charme. Für die Premiumlinie kommen nur die besten Fässer aus französischer Provenienz in unterschiedlichen Formaten vom Barrique bis zum Tonneau zum Einsatz. Die Sorten-Cuvée Fuego zeigt sich in vollmundiger Dichte, die Sorten-Cuvée Excelsio begeistert durch eine fruchttiefe Stilistik, gefolgt vom Syrah in würziger Vollmundigkeit, die allesamt über große Reifeperspektiven verfügen.

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2023 Weißburgunder Smaragd
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Zart cremig mit leicht mineralischem Unterton, exotische Fruchtfülle, Litschi, Bananen, wirkt saftig; am Gaumen frisch und straff, Limetten und Maracuja, betont trocken, lebhafter Gerbstoffbiss, Wachau-typisch.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Der Name Hirtzberger steht für große Rieslinge und große Grüne Veltliner – für Wein-Ikonen aus der Wachau, für das Beste, was Österreichs Weinszene zu bieten hat. Und wenn man von Franz Hirtzbergers Edelsteinen spricht, gehören auch die Burgunder-Smaragde dazu. Drei gibt es – den Weißburgunder, den Grauburgunder und den Chardonnay. In diesem Dreigestirn leuchtet der Chardonnay besonders hell – ihn zählt der Autor zu den besten zehn Wachauer Weinen des Jahrgangs 2023. Denn dieser Smaragd-Chardonnay ist ein facettenreicher Wein mit tropischer Fruchtfülle, kühler Kräuteraromatik und lässig-mineralischem Wachau-Charme. Im Schlossweingarten, hinter dem Schloss Spitz, wächst dieser Chardonnay, den Hirtzberger in großen Holzfässern ausbaut, um den Sortencharakter und die Frische zu behalten. Gelesen wurde der Chardonnay daher schon Anfang Oktober, als einer der ersten Weine und damit ein Monat früher als der Riesling vom Singerriedel.

Hirtzberger erntet generell spät, auch seine Steinfeder vom Veltliner, die er in der zweiten Oktoberhälfte gelesen hat. Die Steinfeder ist einmal mehr eine ausgereifte, elegante und pfiffige Ouvertüre in Hirtzbergers Veltliner- und Riesling-Reigen. In der trinkvergnüglichen Mitte befinden sich Hirtzbergers Federspiel-Klassiker als Every-Day-Charmeure: der Veltliner Rotes Tor und der Riesling Steinterrassen. Das Smaragd-Programm ist wie immer ein Konzert starker Solisten. Bei den Veltlinern spielt der Honivogl erneut die erste Geige. Dieser markante Wein, der stets die reifsten Trauben bündelt, glänzt mit Kraft und Eleganz sowie Potenzial; ein Honivogl für viele Jahre. Eine Bank und sicheres Terrain im Veltliner-Hochgenuss ist immer der Urgestein-Smaragd Rotes Tor: immer mineralisch, immer pfeffrig, immer gut. Die Veltliner-Smaragde Spitzer Axpoint und Wösendorfer Kirchweg bilden den fülligeren, schwarzpfeffrigen, lössgeprägten Veltliner-Charakter ab.

2023 ist ein Riesling-Jahr – unverkennbar bei Hirtzbergers vier Riesling-Smaragden. Halleluja, da geht die Post ab. Der Singerriedel, ein Wein zum Verlieben, ein Riesling, der vom ersten bis zum letzten Schluck als großer Wein beeindruckt. Der Setzberg, der Hidden Champion mit viel Terroir-Charakter, ein Leuchtturm am Beginn des Spitzer Grabens. Der Setzberg ist immer der erfrischendste Riesling und mit seiner kühlen Aromatik und salzigen Mineralität unverkennbar. Der Steinporz wirkt immer als der lebhafteste, ein Jüngling vom Urgestein (Paragneis) mit straffer Mineralik. Der Spitzer Hochrain, er hat durch seinen tiefgründigeren Boden immer das wärmste und fülligste Riesling-Timbre – und dadurch auch seine besonderen Fans.

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2022 Grüner Veltliner unfiltriert
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Fichtennadeln, ätherisches Bukett, Brotkruste, exotische Töne – Ananas, Mango, zeigt Frische am Gaumen, Marillen, bei aller Opulenz reichhaltig. Tolle Fruchtsüße, Druck nach hinten, voller Harmonie, Volumen und Reichtum. Perfekt unterlegtes Holz.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2021 Riesling Ried Kogelberg 1ÖTW Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Delikater Duft, etwas dunkelwürzige Mineralität, weiße Blüten, Heliotrop, feine Fruchtfülle, Marillen, Kriecherln; kräftiger Unterbau, extraktreich, mundfüllend, die knackige Säure lockert alles wunderschön auf.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2021 Grüner Veltliner Supergraf
Weingut Pichler-Krutzler
Wachau

Noten von Paraffin und Mangomus, cremig, fast etwas mollig, frisch gemähtes Gras, Mandelkrokant; supersaftig, tolle Frucht, am Gaumen auch viel Grapefruits, ausgereift, ungemein lebhaft, knackig, feiner Biss.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Kronenkapsel

Weingut Pichler-Krutzler
Wachau


3601 Dürnstein
Oberloiben 16

Trotz seiner noch relativ jungen Geschichte war das Weingut Pichler-Krutzler in Loiben von Anfang an Leitbetrieb und Vorreiter. Mögen die Voraussetzungen aufgrund ihrer jeweiligen Abstammung aus legendären Winzerfamilien – Elisabeth entstammt dem Wachauer Weingut F.X. Pichler, Erich ist Spross des Weinguts Krutzler im Südburgenland – bereits vorweg bestens gewesen sein, so wurde die Erfolgsstory dieses Betriebs alleine von Elisabeth und Erich Pichler-Krutzler geschrieben, die sich mithilfe ihres Know-hows, ihrer Erfahrung und ihres Talents sowie ihres großen Einsatzes innerhalb kurzer Zeit einen Platz in der Wachauer Elite sicherten.

Das hier praktizierte Rezept zur Erzeugung hochklassiger Weine erscheint denkbar einfach: Weine aus besten Trauben von einzigartigen Lagen möglichst pur auf die Flasche zu bringen – und das gelingt hier hervorragend. Bei der Bewirtschaftung steht der respektvolle Umgang mit der Natur seit Langem im Mittelpunkt, logische Konsequenz war die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Im Keller setzt man auf Spontangärung, verzichtet dabei auf Schönungen und Zusätze. Bei den Lagenweinen kommen je nach Lage und Sorte teils Stahl, teils Holzfässer zum Einsatz.

Als Sortenklassiker stehen in der Wachau und im Kremstal Grüner Veltliner und Riesling sowie etwas Pinot Blanc zur Verfügung. Das Fundament des Weinsortiments bilden sortenreine Ortsweine aus Dürnstein (Grüner Veltliner) und Loiben (Riesling und Pinot Blanc). Den Großteil des Sortiments machen Riedenweine aus klassischen Lagen aus, die mehrheitlich mit alten bis uralten Reben bestockt sind. In der Oberklasse stehen beim Veltliner Sortenvertreter aus den Rieden Klostersatz, Supperin und Rothenhof, beim Riesling aus der Ried Pfaffenberg zur Verfügung, dazu mit der alten Bezeichnung „In der Wand“, die aus drei Parzellen westlich von Dürnstein stammen.

Bei beiden Sorten steht ein Trio aus Riedenweinen an der Spitze – diese kommen aus den berühmten Lagen Loibenberg und Kellerberg sowie dem anschließenden Pfaffenberg mit der Herkunft Kremstal. Die Wachauer Riedenweine stammen aus dem jüngsten Jahrgang 2023, der Pfaffenberg jeweils aus dem Jahr 2022. Als separate Kategorie und quasi oenophile Spielwiese von Erich Krutzler zu betrachten sind jene Kreszenzen mit Holzfassausbau, die erst zwei Jahre nach der Ernte gefüllt werden, um im darauffolgenden Frühjahr – aktuell 2024 – auf den Markt gebracht zu werden. Bei diesen folglich aus dem Jahrgang 2021 stammenden Kreszenzen handelt es sich ausschließlich um Grüne Veltliner, von denen wir zwei herausragende Vertreter vorstellen: den grandiosen Veltliner Supergraf mit seiner reichhaltigen Exotik bei gleichzeitiger Vitalität sowie den Ried Kellerberg „S“, der bei aller Fülle auch die kühle Aromatik und Struktur der großen Lage mitbringt. Beide besitzen großes Potenzial und den Drang zum fünften Stern.

Großes bahnt sich auch in baulicher Hinsicht an, wird doch in absehbarer Zeit das neue Weingut, das durch völligen Umbau und Adaptierung eines historischen Lesehofs in Rothenhof, Unterloiben, geschaffen wird, fertiggestellt.ps

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2018 Blaufränkisch Kirschgarten
Weingut Umathum
Neusiedlersee

(Glimmerschiefer/Ton) Schokonoten, dezent röstig, Himbeernoten, schwarze Kirschen, Graphit, Feuerstein, dicht, strukturiert, immer griffig, präsente Säure, eng, voller Frische. Entwickelt mit Luft eine tolle Pikanz und Würze. Viel Mineral transportierend. Einige Zukunft. Unbedingt zeitgerecht dekantieren.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€€
Glassstöpsel

Weingut Umathum
Neusiedlersee

Josef Umathum
7132 Frauenkirchen
St. Andräer Straße 7

Tel. +43 2172 24400
Fax. 24404
office@umathum.at
www.umathum.at

Das Weingut Umathum vorzustellen, hieße wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Josef Umathum stieg im Jahr 1985 in das elterliche Weingut ein und hat es an die Spitze der heimischen Weinbaubetriebe geführt. Er bewirtschaftet seine Weingärten nach biologischen Richtlinien, welche sich an der Philosophie von Rudolf Steiner orientieren. Das Weingut hat Weingärten in zwei burgenländischen Weinbaugebieten – jeweils zur Hälfte Neusiedlersee und Leithaberg. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand. Hier wird das Handwerk noch hochgehalten. Es wird jede Parzelle einzeln verarbeitet. Dabei werden bis zu 130 verschiedene Behälter verwendet. Eigene Komposterzeugung auf Basis von Rindermist aus dem Nationalpark Neusiedler See. Man experimentiert auch mit sogenannten PiWi-Reben. Davon zeugt der verkostete PIRO – PiWi rot aus verschiedenen Rebsorten dieser Spezies.

Die besten Lagenweine kommen aus der Ried Vom Stein, der Ried Hallebühl – mittlerweile eine Kultlage, ja ein Mythos – und der Ried Kirschgarten in Jois. Dies ist die einzige Terrassenlage des Burgenlandes. Ich liebe den 2023 Rosé Rosa, der einen unvergleichlichen Charme versprüht und zu den besten des Landes zählt. Hervorragend 2021 Zweigelt und 2020 Blaufränkisch – tolle Weine mit Stil. Die Cuvée Haideboden, die es seit dem Jahrgang 1991 gibt, ist einer der verlässlichsten Rotweine ever, eben auch der 2020er. Ein wunderhübscher, faszinierender 2020 Pinot Noir Unter den Terrassen/Jois ist von einer betörenden Textur. Das ist die Eleganz in Wein. Ebenfalls grandiose Rotweine sind der 2018 St. Laurent Vom Stein und der 2018 Blaufränkisch Kirschgarten. Überragend präsentiert sich der 2019 Ried Hallebühl, der an die großen Jahrgänge der Geschichte dieser Lage anschließt.

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2021 Grüner Veltliner Ried Kellerberg „S“
Weingut Pichler-Krutzler
Wachau

Kühl, würzig, ausgereift, samtig, viel Biskuit, feiner Schliff, etwas Bananenchips, reichhaltig, auch traubig, frische Kräuter; vollmundig, toller Tiefgang, kraftvoll, super Struktur, sehr lang, tolles Potenzial.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Kronenkapsel

Weingut Pichler-Krutzler
Wachau


3601 Dürnstein
Oberloiben 16

Trotz seiner noch relativ jungen Geschichte war das Weingut Pichler-Krutzler in Loiben von Anfang an Leitbetrieb und Vorreiter. Mögen die Voraussetzungen aufgrund ihrer jeweiligen Abstammung aus legendären Winzerfamilien – Elisabeth entstammt dem Wachauer Weingut F.X. Pichler, Erich ist Spross des Weinguts Krutzler im Südburgenland – bereits vorweg bestens gewesen sein, so wurde die Erfolgsstory dieses Betriebs alleine von Elisabeth und Erich Pichler-Krutzler geschrieben, die sich mithilfe ihres Know-hows, ihrer Erfahrung und ihres Talents sowie ihres großen Einsatzes innerhalb kurzer Zeit einen Platz in der Wachauer Elite sicherten.

Das hier praktizierte Rezept zur Erzeugung hochklassiger Weine erscheint denkbar einfach: Weine aus besten Trauben von einzigartigen Lagen möglichst pur auf die Flasche zu bringen – und das gelingt hier hervorragend. Bei der Bewirtschaftung steht der respektvolle Umgang mit der Natur seit Langem im Mittelpunkt, logische Konsequenz war die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Im Keller setzt man auf Spontangärung, verzichtet dabei auf Schönungen und Zusätze. Bei den Lagenweinen kommen je nach Lage und Sorte teils Stahl, teils Holzfässer zum Einsatz.

Als Sortenklassiker stehen in der Wachau und im Kremstal Grüner Veltliner und Riesling sowie etwas Pinot Blanc zur Verfügung. Das Fundament des Weinsortiments bilden sortenreine Ortsweine aus Dürnstein (Grüner Veltliner) und Loiben (Riesling und Pinot Blanc). Den Großteil des Sortiments machen Riedenweine aus klassischen Lagen aus, die mehrheitlich mit alten bis uralten Reben bestockt sind. In der Oberklasse stehen beim Veltliner Sortenvertreter aus den Rieden Klostersatz, Supperin und Rothenhof, beim Riesling aus der Ried Pfaffenberg zur Verfügung, dazu mit der alten Bezeichnung „In der Wand“, die aus drei Parzellen westlich von Dürnstein stammen.

Bei beiden Sorten steht ein Trio aus Riedenweinen an der Spitze – diese kommen aus den berühmten Lagen Loibenberg und Kellerberg sowie dem anschließenden Pfaffenberg mit der Herkunft Kremstal. Die Wachauer Riedenweine stammen aus dem jüngsten Jahrgang 2023, der Pfaffenberg jeweils aus dem Jahr 2022. Als separate Kategorie und quasi oenophile Spielwiese von Erich Krutzler zu betrachten sind jene Kreszenzen mit Holzfassausbau, die erst zwei Jahre nach der Ernte gefüllt werden, um im darauffolgenden Frühjahr – aktuell 2024 – auf den Markt gebracht zu werden. Bei diesen folglich aus dem Jahrgang 2021 stammenden Kreszenzen handelt es sich ausschließlich um Grüne Veltliner, von denen wir zwei herausragende Vertreter vorstellen: den grandiosen Veltliner Supergraf mit seiner reichhaltigen Exotik bei gleichzeitiger Vitalität sowie den Ried Kellerberg „S“, der bei aller Fülle auch die kühle Aromatik und Struktur der großen Lage mitbringt. Beide besitzen großes Potenzial und den Drang zum fünften Stern.

Großes bahnt sich auch in baulicher Hinsicht an, wird doch in absehbarer Zeit das neue Weingut, das durch völligen Umbau und Adaptierung eines historischen Lesehofs in Rothenhof, Unterloiben, geschaffen wird, fertiggestellt.ps

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2018 St. Laurent Vom Stein
Weingut Umathum
Neusiedlersee

Dunkle Tönung, erdige Noten, Lebkuchen, rauchig, Waldbeeren, schwarze Oliven, Leder, fruchtig, passende Säure, pikant, ausdrucksstark, einiger Tiefgang, guter Druck, salzige Noten. Ein überragender St. Laurent mit großer Zukunft. Dekantieren!

Rotwein
St. Laurent
€€€€€€
Glassstöpsel

Weingut Umathum
Neusiedlersee

Josef Umathum
7132 Frauenkirchen
St. Andräer Straße 7

Tel. +43 2172 24400
Fax. 24404
office@umathum.at
www.umathum.at

Das Weingut Umathum vorzustellen, hieße wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Josef Umathum stieg im Jahr 1985 in das elterliche Weingut ein und hat es an die Spitze der heimischen Weinbaubetriebe geführt. Er bewirtschaftet seine Weingärten nach biologischen Richtlinien, welche sich an der Philosophie von Rudolf Steiner orientieren. Das Weingut hat Weingärten in zwei burgenländischen Weinbaugebieten – jeweils zur Hälfte Neusiedlersee und Leithaberg. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand. Hier wird das Handwerk noch hochgehalten. Es wird jede Parzelle einzeln verarbeitet. Dabei werden bis zu 130 verschiedene Behälter verwendet. Eigene Komposterzeugung auf Basis von Rindermist aus dem Nationalpark Neusiedler See. Man experimentiert auch mit sogenannten PiWi-Reben. Davon zeugt der verkostete PIRO – PiWi rot aus verschiedenen Rebsorten dieser Spezies.

Die besten Lagenweine kommen aus der Ried Vom Stein, der Ried Hallebühl – mittlerweile eine Kultlage, ja ein Mythos – und der Ried Kirschgarten in Jois. Dies ist die einzige Terrassenlage des Burgenlandes. Ich liebe den 2023 Rosé Rosa, der einen unvergleichlichen Charme versprüht und zu den besten des Landes zählt. Hervorragend 2021 Zweigelt und 2020 Blaufränkisch – tolle Weine mit Stil. Die Cuvée Haideboden, die es seit dem Jahrgang 1991 gibt, ist einer der verlässlichsten Rotweine ever, eben auch der 2020er. Ein wunderhübscher, faszinierender 2020 Pinot Noir Unter den Terrassen/Jois ist von einer betörenden Textur. Das ist die Eleganz in Wein. Ebenfalls grandiose Rotweine sind der 2018 St. Laurent Vom Stein und der 2018 Blaufränkisch Kirschgarten. Überragend präsentiert sich der 2019 Ried Hallebühl, der an die großen Jahrgänge der Geschichte dieser Lage anschließt.

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2023 Chardonnay Reserve
Weingut Hindler
Weinviertel

(im Barrique vergoren) Duftiges, exotisches, vielfältiges Aroma nach Mandeln, Marzipan, Ananas, Mango, Banane, feines Karamell, süßliche Extrakte, Finesse und massiver Körper, mit Luft zeigt er sein großes Potenzial – wunderbarer Chardonnay!

Weißwein
Chardonnay
€€
Schraubverschluss

Weingut Hindler
Weinviertel

Karl Hindler
2073 Schrattenthal
13

„Unser Winzerleben ist bunt, ausgefüllt von Arbeit, erfüllend durch die Natur. Der Wein ist für uns Ausdruck von Glück und Lebensfreude“, so Rosi und Karl Hindler voller Begeisterung während der Verkostung ihrer Qualitäten des neuen Jahrgangs. 2023 war ein Jahr mit ausreichend Regen im Frühjahr, warmem Wetter während der Blüte und einem heißen Sommer sowie einem herrlichen Lesewetter mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten für eine harmonische Säure und hohe physiologische Reife der Trauben. Karl Hindlers Leidenschaft ist der Grüne Veltliner, wo es ihm immer wieder eindrucksvoll gelingt, die verschiedenen Arten des Grünen Veltliners zu präsentieren – Weine, die Lust auf mehr machen. Auch heuer zu 100 % bio und per Handlese. Mit naturnaher Bewirtschaftung und behutsamem Umgang mit dem Boden hat man es sich zum Ziel gesetzt, das Weinviertel in seiner ganzen Typizität zum Ausdruck zu bringen. Für Genuss und Zeitgeist stehen auch die Weinviertler Kellerstöckl – diese Ferienapartments waren alte Keller, die mit viel Liebe zum Design und zur Architektur revitalisiert wurden und nun erholsame Urlaubsplätze inmitten der Natur sind. Beim Weinstammtisch jeden Samstagnachmittag kann man alles Wissenswerte rund um den Wein erfahren und gemeinsam mit Rosi und Karl Hindler verkosten.

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2022 Grüner Veltliner Reserve Ried Leitstall
Weingut Prechtl
Weinviertel

Karamell, getrocknete Zitrusfrüchte, Grapefruit, reife Zwetschken, Bratapfel, exotisches Flair, Marillen, etwas Anis, von barocker Textur, gereifte Frische, dunkle Würze, körperreich, tolles Säurespiel, wunderbare Fülle.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Prechtl
Weinviertel


2051 Zellerndorf
Zellerndorf 12

Tel. +43 2945 2297
weingut@prechtl.at
www.prechtl.at

Mister Grüner Veltliner, so könnte man Franz Prechtl nennen. Sechs davon gibt es im Sortiment – einer besser und typischer als der andere. Diese stehen auf verschiedenen Böden wie auf Molasse, Löss oder Urgestein. Ich tue mir schwer, einen dieser formidablen Grünen Veltliner hervorzuheben, jedoch der Grüne Veltliner meines Herzens kommt von der Ried Längen. Die beiden größten, stoffigsten stehen in der Ried Leitstall und Äußere Bergen – Jahrgang 2022. Es gibt in diesem Haus auch einen Riesling Ried Wartberg, einen Gelben Muskateller aus der Ried Maulavern sowie einen höchst individuellen Sauvignon Blanc und einen 2022 Grauburgunder. Nebstbei keltert man auch Süßweine und verschiedene Spumante.

Hier gibt es nur Lese von Hand. Sollte nicht unerwähnt bleiben. Neu im Sortiment sind auch Spritzweine in Weiß und Rosé. Im angeschlossenen Sommerladen kann man die Weine im Verbund mit Schmankerln genießen und erwerben.

PS: Das Weingut Prechtl ist eines von 13 Weingütern des Weinviertels, welches in den Verbund der Traditionsweingüter aufgenommen wurde.

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2021 Grüner Veltliner Reserve Ried Tabor
Weingut Forstreiter
Kremstal

Gediegen, feine Frucht, bodenstämmige Würze, Fichtennadeln; frisch, feingliedrig, Tiefgang, zartes Säurenetz, balanciert, im langen Nachhall frische Frucht und Boden.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Forstreiter
Kremstal


3506 Hollenburg/Krems
Obere Hollenburger Hauptstraße 36

Meinhard Forstreiter und seine Frau Isabella haben das Weingut tiefgreifenden Veränderungen unterzogen. Im modernen neuen Betriebsgebäude direkt über dem Ufer der Donau können sie sich entfalten. Mittlerweile hat Sohn Daniel Verantwortung übernommen, viele der Weine entstehen unter seiner Regie. Zunehmend wichtiger wird der Export.

Den Schwerpunkt im Portfolio bildet Grüner Veltliner, gefolgt von Riesling. Aber auch Komplementärsorten werden mit der gleichen Sorgfalt vinifiziert. Und bei Rotwein hat Meinhard Forstreiter ebenfalls eine glückliche Hand. Der Winzer erwartet nicht, dass man vor seinen Weinen niederkniet: „Ich mache die Weine für mich. Nur die Weine, die mir schmecken, kann ich auch verkaufen.“

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2011 Grüner Veltliner White Granite
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Was für ein Wein, präsentiert sich total jugendlich, hellgelbe Farbe, mineralische Nase, steinig, gelbfruchtig, bisschen Pfeffer, Steinobst, Mango, gereift, doch niemals alt, distinguierte Fülle, ein über 12 Jahre gereifter Wein aus diesem heißen Jahrgang, der sich seine Frische bewahrt hat, seine Frucht, seine Eleganz, seinen geheimnisvollen Ausdruck. Ein Grüner Veltliner von innerer Größe.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2022 Prellenkirchen Weißburgunder
Weingut Gerhard Markowitsch
Carnuntum

Cremig, kandierte Melonen und auch etwas Steinobst, ruhiger Ausdruck, zeigt gewisse Tiefe; kernig straff, zart toastig, viel Zitrus, lebhaft, pointiert und präzise, fordernd, recht lang.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Gerhard Markowitsch
Carnuntum

Gerhard Markowitsch
2464 Göttlesbrunn
Pfarrgasse 6

Dieses hervorragende österreichische Familienweingut wird von Christine und Gerhard Markowitsch seit Jahrzehnten kontinuierlich auf Top-Niveau geführt. Seit etlichen Jahren gibt es auch starke Unterstützung durch die Töchter Johanna und Helene. Nach dreijähriger Tätigkeit bei Wein & Co im Marketingbereich sowie Praxisaufenthalten in Südafrika und Deutschland ist Johanna schon seit einiger Zeit ganz im Betrieb integriert und erzeugt bereits seit Jahren eine Weinlinie unter eigenem Etikett. Die jüngere Schwester Helene, die das Bachelorstudium International Wine Business an der Fachhochschule Krems absolviert und Praktika in renommierten Betrieben absolviert hat, arbeitet ebenfalls voll mit.

Fruchtklarheit und Eleganz sowie eine stets optimal zur jeweiligen Kategorie passende Substanz und Struktur prägen die Markowitsch’schen Weine, die dank dieser Verquickung von Eigenschaften über makellose Ausgewogenheit und Harmonie verfügen. Dazu kommt die exzellente Lagerfähigkeit der hierfür vorgesehenen Kreszenzen.

Das Sortiment im Hause Gerhard Markowitsch ist klar strukturiert. Es teilt sich einerseits in die Herkunftsweine der Stufen Gebiets-, Orts- sowie Lagenweine, andererseits in die Kategorie Sortenvielfalt auf. Letztere tragen die Herkunftsbezeichnung Niederösterreich.

Eine eigene Kategorie gibt es für Johanna Markowitsch‘ JOMA-Weine, die Pet Nats sowie Weine namens Halligalli und Spektakel umfassen. Darüber hinaus gibt es noch den Rosé Mardonna, der allerdings überwiegend über den Handel vertrieben wird.

Bei der Verarbeitung wird sehr sanft agiert, diverse Eingriffe wurden im Laufe der Jahre reduziert. Die Weißen werden nun mehrheitlich als ganze Trauben angequetscht, auf Pumpen wird großteils verzichtet, um die Gerbstoffe in möglichst zarter Ausprägung zu erhalten. Bei den Rotweinen geht man in Sachen Extraktion tendenziell zurück. Spontanvergärung kommt mittlerweile bei den meisten Weinen zum Tragen, eine malolaktische Gärung ist bei den Roten selbstverständlich Standard, bei den Weißen wird sie je nach Stufe und Charakter eingesetzt. Für die Lagerung werden neben Edelstahl und Holz teils auch Betoneier verwendet, jedoch hauptsächlich bei den Weißweinen.

Der Jahrgang 2023 war durch kühles Wetter und viel Niederschlag im Frühjahr geprägt, der Vegetationsstart war etwas verspätet. Im goldenen Herbst wurde perfekte Reife erzielt, wobei die Mengen um ein Viertel weniger als in den Vorjahren lagen. Mit dem Jahrgang 2023 wurde die Zertifizierungsphase als Bio-Betrieb abgeschlossen.

Im Weißweinbereich haben Chardonnay und Grüner Veltliner die größte Bedeutung – beide gibt es in einer klassischen Variante, dazu den charaktervollen Schüttenberg als Chardonnay-Lagenwein im Premiumsegment sowie den preisgünstigen Alte-

Reben-Veltliner, der 2023 sehr gediegen ist. Seit einigen Jahren pflegt der Winzer auch eine heimliche Liebe zu Pinot Blanc, der bei den Ortsweinen eine wesentliche Rolle spielt. Von den beiden Vertretern hat heuer der kernig-straffe Prellenkirchen die Nase etwas vor dem Göttlesbrunner.

Der Rotweinsektor wird durch einen abwechslungsreichen wie hochwertigen Mix aus sortenreinen Weinen – Zweigelt, Blaufränkisch und Pinot Noir – und Cuvées abgedeckt. Bereits im Einstiegsbereich und im mittleren Segment sind alle Weine hervorragende Vertreter ihrer Kategorie. Ein tolles Händchen hat man hier auch für Pinot Noir, den es in zwei Varianten gibt. An der Spitze des aktuellen Sortiments mit Herkunft Carnuntum stehen seit heuer neben der Cuvée Rosenberg und dem Zweigelt Kirchweingarten aus 2022 auch ein neuer Lagen-Blaufränkisch 2021 aus der Ried Bärnreiser. Der legendäre M1 stammt auch aus dem pikanten Jahrgang 2021.ps

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2022 Sauvignon Blanc Ried Jägerberg
Weingut Dietrich vlg. Tischler
Südsteiermark

Interessant, eigenständig, Propolis, steinig, Wiesenblumen, Stachelbeeren, Galiamelonen, grünblättrige Würze, fein angelegt; aromatisches Dacapo, klare Struktur, ausgewogen, elegant, Trinkfluss, nie schwer, Boden kommt durch, im Nachhall Pfirsiche.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dietrich vlg. Tischler
Südsteiermark

Franz und Martin Dietrich
8462 Gamlitz
Sernau 13

Das Weingut Dietrich in Gamlitz ist ein Familienbetrieb in vierter Generation. Geführt wird es von der „jungen Generation“, den Brüdern Franz-Harald und Martin Dietrich. Beide sind Absolventen der Weinbauschule Silberberg. Franz-Harald ist zudem ausgebildeter Weinbau- und Kellermeister; ab Beginn der Erntezeit findet man ihn praktisch nur im Weinkeller. Martin hat in Krems den Lehrgang für Weinmarketing absolviert und ist auch geprüfter Sommelier. Ihm kommt die Funktion als Bindeglied zwischen Wein und Weinliebhabern zu. Ihre Eltern Franz und Claudia werken tatkräftig im Hintergrund mit. Völlig entspannt lassen sich die Weine in der angeschlossenen Buschenschank verkosten.

Arbeiten im Einklang mit der Natur ist den beiden Regisseuren wichtig. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird auf ein Minimum reduziert, Herbizide kommen nicht zum Einsatz, gedüngt wird ausschließlich organisch, und auf gesunde Lebensräume für Insekten wird geachtet. Die Familie verfügt über Anteile an den Rieden Sernauberg und Jägerberg, beide geprägt vom Gamlitzer Schlier, d. h. Mergel mit Geröll, Sand und Blattfossilien. Auch in der Riede Hoch Sernau werden Weingärten bewirtschaftet; dort herrschen Sand und Schotter vor.

Die vorgestellte Serie zeichnet sich durch Feinheit aus, da ist nichts Grobes oder Üppiges; das gilt auch für den Traminer und den Grauen Burgunder aus der Ried Sernauberg. Primus ist der eigenständige und ungemein feingliedrige, trinkanimierende Sauvignon Blanc Ried Jägerberg.

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2019 Ried Hallebühl Zweigelt
Weingut Umathum
Neusiedlersee

Was für ein feinfruchtiger, hocheleganter, tiefgründiger Rotwein. Rote und schwarze Beeren, Schoko, Kirschen, Zwetschken, immer kühl, eine betörende, sanfte Frucht, druckvoll, dichte Struktur, kraftvoll und ausdrucksstark, vielschichtig, spannend. Ein großer, herausragender Zweigelt mit viel Zukunft. Ein Hallebühl, der an die großen der Geschichte anschließt. Das ist ein nobler Herr mit Frack und Zylinder. 

Rotwein
Zweigelt
€€€€€€
Glassstöpsel

Weingut Umathum
Neusiedlersee

Josef Umathum
7132 Frauenkirchen
St. Andräer Straße 7

Tel. +43 2172 24400
Fax. 24404
office@umathum.at
www.umathum.at

Das Weingut Umathum vorzustellen, hieße wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Josef Umathum stieg im Jahr 1985 in das elterliche Weingut ein und hat es an die Spitze der heimischen Weinbaubetriebe geführt. Er bewirtschaftet seine Weingärten nach biologischen Richtlinien, welche sich an der Philosophie von Rudolf Steiner orientieren. Das Weingut hat Weingärten in zwei burgenländischen Weinbaugebieten – jeweils zur Hälfte Neusiedlersee und Leithaberg. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand. Hier wird das Handwerk noch hochgehalten. Es wird jede Parzelle einzeln verarbeitet. Dabei werden bis zu 130 verschiedene Behälter verwendet. Eigene Komposterzeugung auf Basis von Rindermist aus dem Nationalpark Neusiedler See. Man experimentiert auch mit sogenannten PiWi-Reben. Davon zeugt der verkostete PIRO – PiWi rot aus verschiedenen Rebsorten dieser Spezies.

Die besten Lagenweine kommen aus der Ried Vom Stein, der Ried Hallebühl – mittlerweile eine Kultlage, ja ein Mythos – und der Ried Kirschgarten in Jois. Dies ist die einzige Terrassenlage des Burgenlandes. Ich liebe den 2023 Rosé Rosa, der einen unvergleichlichen Charme versprüht und zu den besten des Landes zählt. Hervorragend 2021 Zweigelt und 2020 Blaufränkisch – tolle Weine mit Stil. Die Cuvée Haideboden, die es seit dem Jahrgang 1991 gibt, ist einer der verlässlichsten Rotweine ever, eben auch der 2020er. Ein wunderhübscher, faszinierender 2020 Pinot Noir Unter den Terrassen/Jois ist von einer betörenden Textur. Das ist die Eleganz in Wein. Ebenfalls grandiose Rotweine sind der 2018 St. Laurent Vom Stein und der 2018 Blaufränkisch Kirschgarten. Überragend präsentiert sich der 2019 Ried Hallebühl, der an die großen Jahrgänge der Geschichte dieser Lage anschließt.

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2023 Grüner Veltliner Reserve Äußere Bergen
Weingut Prechtl
Weinviertel

Ein kühler, salzig mineralischer, ungemein eleganter, straffer Grüner Veltliner mit toller Exotik, Ananas, reifer Apfel, Ringlotten, Blütenduft, etwas Karamell, Maroni, Pfeffer, feinfruchtige Stilistik. Komplex, bei aller Ausdrucksstärke niemals belastend und Zukunft für viele Jahre.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Prechtl
Weinviertel


2051 Zellerndorf
Zellerndorf 12

Tel. +43 2945 2297
weingut@prechtl.at
www.prechtl.at

Mister Grüner Veltliner, so könnte man Franz Prechtl nennen. Sechs davon gibt es im Sortiment – einer besser und typischer als der andere. Diese stehen auf verschiedenen Böden wie auf Molasse, Löss oder Urgestein. Ich tue mir schwer, einen dieser formidablen Grünen Veltliner hervorzuheben, jedoch der Grüne Veltliner meines Herzens kommt von der Ried Längen. Die beiden größten, stoffigsten stehen in der Ried Leitstall und Äußere Bergen – Jahrgang 2022. Es gibt in diesem Haus auch einen Riesling Ried Wartberg, einen Gelben Muskateller aus der Ried Maulavern sowie einen höchst individuellen Sauvignon Blanc und einen 2022 Grauburgunder. Nebstbei keltert man auch Süßweine und verschiedene Spumante.

Hier gibt es nur Lese von Hand. Sollte nicht unerwähnt bleiben. Neu im Sortiment sind auch Spritzweine in Weiß und Rosé. Im angeschlossenen Sommerladen kann man die Weine im Verbund mit Schmankerln genießen und erwerben.

PS: Das Weingut Prechtl ist eines von 13 Weingütern des Weinviertels, welches in den Verbund der Traditionsweingüter aufgenommen wurde.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -