Leo Alzinger
3601 Dürnstein
Unterloiben 11
Tel. +43 2732 77900
Fax. 77900-50
weingut@alzinger.at
www.alzinger.at
„So eine schöne Ernteperiode hatten wir schon lange nicht mehr. Begonnen haben wir am 16. September, am 27. Oktober waren wir fertig“, berichtet der junge Winzer Leo Alzinger. Die Trauben waren völlig gesund und aromatisch, was den kühlen Nächten in der entscheidenden Reifephase zu verdanken war. Überdurchschnittlich viel Wasser in den Beeren ist am Stock verdunstet. Dadurch sind nicht nur die Zuckergradationen gestiegen, auch die Säure wurde konzentriert, und das ist ein wichtiger Faktor für das Reifepotenzial der Weine. Mit dem Abschluss der Lese noch im Oktober habe man etwas Glück gehabt, weil der nebelige November Botrytis gebracht hätte, und darauf stehen die Alzingers überhaupt nicht. Im Jahr 1983 entschloss sich Leo Alzinger sen., die Trauben des von seinen Eltern übernommenen Weinguts selbst zu vermarkten. Von Anfang an hatte er klare Vorstellungen, wie sein Wein beschaffen sein muss: „Präzision, Klarheit, Geradlinigkeit, Filigranität und Lebendigkeit“. Und Herkunft, wäre noch zu ergänzen. Er war in der glücklichen Lage, Anteile an renommierten Lagen im östlichen Teil der Wachau zu besitzen, die zum Teil signifikante Unterschiede in der Zusammensetzung der Böden und in den mikroklimatischen Randbedingungen aufweisen. So zum Beispiel ist der obere Teil der Ried Mühlpoint von verwittertem Gneis geprägt, der untere Teil von tiefgründigem Lehm. Ganz andere Weine ergibt die Ried Liebenberg mit ihrem kühlen Umfeld und einem Boden aus Amphiboliten und Glimmerschiefer; der Grüne Veltliner wächst auf den höchsten Parzellen. Den mikroklimatischen Kontrapunkt stellt der Loibenberg dar, eine der wärmsten Rieden der Wachau. Je nach Parzelle gibt es aber beträchtliche Unterschiede, sowohl hinsichtlich Wind und Sonneneinstrahlung als auch hinsichtlich der Geologie.
Der Grüne Veltliner der Familie Alzinger wurzelt in Löss, der Riesling in kargen und seichten Böden. Eine weitere, sowohl für Riesling als auch Veltliner prädestinierte Lage ist das Steinertal. Der Riesling stammt von den höchsten und kargsten Parzellen, der Grüne Veltliner von den tiefergelegenen Terrassen mit tiefgründigem Boden. Die Ried Höhereck gilt als kleiner Bruder der Lage Steinertal, ist aber etwas wärmer und extrem karg. Am Fuß des berühmten Kellerbergs liegt die Ried Hollerin mit viel Gneis, Sand und ein wenig Lehm. Im Riesling Dürnstein Federspiel sind viele kleine Parzellen vereint, deren getrennter Ausbau sich nicht rentieren würde. Leo Alzinger jun. legt großen Wert darauf, die Charakteristika seiner Rieden präzise herauszuarbeiten. Die Verkostung der aktuellen Serie zeigt, dass ihm das eindrücklich gelungen ist. Die Weine sind aufs Wesentliche konzentriert, geradlinig, schnörkellos und weisen null Fett auf. Seine Stilistik ist neben dem Vorbild des Vaters sichtlich von seinen Wanderjahren geprägt, die ihn unter anderem an einen der Hotspots deutscher Rieslinge führten, nämlich zu Müller-Catoir in der Pfalz.
Weine
Sanft, zarte Frucht, etwas Würze; apfelfruchtig, Würze unterlegt, zugängliche Säure, Kräuter im mittellangen Abgang.