Die australischen Winzer und Weinexporteure jubeln über die Aufhebung der von China im Jahr 2020 aus politischen Gründen verhängten Strafzölle, die auch Weine aus Australien massiv trafen. In der Folge fluteten Aussie-Weine zu Dumpingpreisen den Weltmarkt, was auch Europas Winzer traf.

Vor allem im Rotweinbereich machten die günstigen Australienimporte europäischen Winzern zu schaffen, hauptsächlich bei den Rotweinen. Die Übersee-Produzenten können gefällige Rotweine für den Alltagsgebrauch, mit feiner Holznote, viel Frucht, Saft und Kraft zu spottbilligen Preisen liefern. Da können europäische Winzer nicht mit, schon gar nicht jene aus kleinen Produktionsländern wie Österreich.

Bis zu 218 Prozent betrugen die Strafzölle, die China gegen australische Weinimporte verhängt hatte. Damit brach den Aussies der wichtige China- und vor allem Hong Kong-Markt weg. Hong Kong war auch der Auslöser der politischen Spannungen zwischen den beiden Ländern, nachdem Australien Chinas antidemokratisches Vorgehen in Hong Kong scharf kritisiert hatte.

Die Australier hoffen nun, dass sie nun zumindest einen Teil ihres Rotweinüberschusses wieder in China los werden. Die Preise sollten sich ebenfalls stabilisieren, zumal der Weg der Weinexporte nach China wesentlich kürzer ist als jener nach Europa oder in die USA. Eine endgültige Entscheidung aus Peking über den Termin für die Aufhebung der Strafzölle wird in den kommenden Wochen erwartet.

Eine Gesamtlösung für den australischen Weinüberschuss wird das Aufleben der China-Exporte allerdings nicht bringen. Flächenreduktionen und Sortimentsanpassungen sind unausweichlich.