Oberösterreichs Weinbau mag für manche noch in den Kinderschuhen stecken. Einige Winzer zeigen aber spätestens seit der ersten Landesweinprämierung im Mai, dass sie die Laufschuhe schnüren und zur nationalen Spitze aufschließen wollen. Vor Jahren hinterließ Florian Eschlböck aus Hörsching bereits einen großen Fußabdruck. Der Weinmacher gilt als einer der Schrittmacher in der Weinszene und war zugleich einer der ersten professionellen Weinmacher des Landes. Vor 17 Jahren begann er mit 100 Rebstöcken, heute bewirtschaftet der Hörschinger 13 Hektar rund um Linz und ist somit auch quantitativ ein ernst zu nehmender Winzer. Auszeichnungen beim SALON, der AWC Vienna oder eben der Landessieg mit dem Chardonnay Reserve 2020 zeugen von seinem hohen Qualitätsanspruch. Der Winzer verfolgt mit seinen Betrieben zwei Strategien: Einerseits setzt er auf die Zukunft von PIWI-Sorten, die er ausschließlich biologisch bewirtschaftet. Andererseits kokettiert Eschlböck mit Rotweinsorten, wie Zweigelt, oder weißen Sorten, wie Chardonnay und Sauvignon Blanc, die optimal in die Linzer Umgebung passen. Und zusätzlich produziert er eine etwas schräge Linie, die als Ergänzung zu seinen klassischen Weinen zu sehen ist. Alkoholreduziert, etwas anders, kein Mainstream, frech und visionär. Weil Eschlböck zudem Stillstand und Fadesse nicht kennt, plant er in Zukunft, auch mit Schaumweinen erfolgreich zu sein. Mit einem Pet Nat ist ihm das bereits gelungen. Doch egal, welche Richtung eingeschlagen wird, alles wird selbst gemacht, ist einzigartig und nicht austauschbar. Wer hierher kommt, schmeckt oberösterreichisches Terroir. „Für mich muss es aussagekräftig sein und die Genießer sollen erkennen: So etwas habe ich noch nie getrunken. Das fällt auf. Deswegen komme ich her!“, sagt Eschlböck.

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