"Die Preise für Burgunderweine sind zu stark gestiegen", sagt Frédéric Drouhin: „Wir lassen die Kunden in Frankreich und überall auf der Welt beiseite, das macht mich traurig. Wenn ich sehe, wie ein Aligoté die 1000-Euro-Marke überschreitet, was dem Preis von zwei Montrachets entspricht, scheint es mir, als würden wir den Verstand verlieren."

„Haben wir eigentlich den Verstand verloren?“

Frédéric Drouhin ist eine hochangesehene Persönlichkeit im Burgund, war Vorsitzender des Verbands der burgundischen Weingüter und des Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB). "Die Preise stiegen zu einer Zeit, als die burgundischen Produzenten ihre Türen für Besucher schlossen, weil es an Wein mangelte. Diese Situation verändert das Image des Burgunds, das seit jeher auch auf der Qualität des Empfangs und des Umgangs mit seinen Kunden beruht." Um dieser Situation zu begegnen, hat Maison Joseph Drouhin beschlossen, die Preise für den Jahrgang 2022 um 15 Prozent zu senken.

Die preislichen Auswirkungen: bei Weißweinen liegt der 2022er Saint-Romain, lebendig, salzig und frisch, preislich bei rund 30 Euro. In Rot kostet der Savigny Clos des Godeaux, ein blumiges und würziges "Monopole-Dorf", um die 28 Euro; Preise ab Domaine, inklusive französischer Mehrwertsteuer. Konkret bedeutet das, dass Weinhändler, Gastronomen und Importeure Zugang zu diesen Weinen zum halben Preis haben.

Frédéric Drouhin, seine Brüder Philippe und Laurent sowie seine Schwester Véronique – die vierte Generation des Hauses - stehen gemeinsam zu dieser Vorgangsweise. Joseph Drouhin verfügt über 100 Hektar Weinberge in 60 Appellationen, davon 14 Grands Crus und 27 Premiers Crus.

Maison 1896 ist das neue Boutique Hotel von Joseph Drouhin

Im Herzen von Beaune, zwischen den Hospizen und der Kathedrale, bietet die Vinothek Joseph Drouhin Zugang zu alten Jahrgängen, oft zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis; aktuell etwa eine schöne Auswahl an Jahrgängen des Jahrgangs 2014, darunter ein Santenay 1er Cru Beaurepaire für weniger als 40 Euro.

Im Jänner 2014 hat die Familie ein Hotel-Restaurant mit 14 Zimmern und zwei Suiten, Maison 1896, eröffnet. Die Küche wurde einem Meister der vietnamesischen Küche, Charles Phan, anvertraut. Die Zimmer bieten einen atemberaubenden Blick über die Dächer von Beaune.