Die aktuell schwierige Wirtschaftslage bremst auch Österreichs Weinexporte. Der Exportwert stieg vergangenes Jahr nur leicht auf 238,2 Mio. Euro an (+2,7 Prozent). Gleichzeitig zeigte die Exportmenge nach unten (-4,7 Prozent), was auf einen deutlichen Rückgang des Fassweinexports zurückzuführen ist.

Die wichtigsten Exportländer für Wein aus Österreich. © Quelle: Statistik Austria, © ÖWM

Bei den Exportmärkten stach Deutschland mit einem Wertzuwachs von 14,8 Prozent positiv hervor, bei den Produktgruppen der Weißwein in Flaschen. Das berichtet die Österreich Wein Marketing (ÖWM) in ihrer Exportbilanz für das vergangene Jahr.

Hohe Zinsraten, Inflation, Kostensteigerungen – die Wirtschaftslage ist angespannt. Das gilt auch für Österreichs Weinwirtschaft, die auf den Absatzmärkten im In- und Ausland eine gebremste Dynamik spürt. Für den Export liegen nun die vorläufigen Gesamtjahreszahlen 2023 der Statistik Austria vor. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 65,0 Mio. Liter österreichischer Wein im Wert von 238,2 Mio. Euro exportiert. Der Durchschnittspreis pro Liter stieg dadurch auf den bisher höchsten Wert von 3,66 Euro.

Rekord-Exportwert von 3,66 Euro pro Liter

„Im Detail zeigt sich, dass wir insbesondere beim Fasswein Verluste hinnehmen mussten, während der Wein in Flaschen leicht zulegen konnte. Das bestätigt uns grundsätzlich in unserer Wertschöpfungsstrategie und dass Österreich eines der wenigen Weinländer ist, die aktuell überhaupt Exportzuwächse erzielen können“, kommentiert Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH.

Stillweine in Flaschen legten zu, Fasswein rückläufig

Bei den einzelnen Produktgruppen konnten die Weißweine in Flaschen um 7,3 % beim Exportwert zulegen, Rotweine in Flaschen um 3,4 %. Besonders schwierig gestaltete sich der Export im vergangenen Jahr für Österreichs Perlweine (-35,7 % Exportwert) und Schaumweine (-27,1 % Exportwert).

Deutschland erstmals über 100 Mio. Euro

Der wichtigste und sehr preissensible Exportmarkt Deutschland legte beim Wert um beachtliche 14,8 Prozent zu und überstieg dadurch erstmals die 100-Mio.-Euro-Marke, auf exakt 108,6 Mio. Euro. Damit generierte Österreich dort fast die Hälfte seiner Exporterlöse.

In den nächstwichtigen Exportländern Schweiz (-15,5 %), Niederlande (-2,2 %), USA (-11,5 %) und den nordischen Monopolmärkten (Finnland, Norwegen, Schweden; -4,1 %) musste Österreich gleichzeitig Wertverluste hinnehmen.  Zuwächse gab es dafür erneut in Kanada (+16,7 %) sowie in den asiatischen Märkten (China, Hongkong, Japan, Singapur, Südkorea; +11,3 %). Die Mengen sind dort noch gering, die Preise allerdings weit über Durchschnitt.

Exportierter Wein nimmt Druck vom Heimmarkt

„An der sehr unterschiedlichen Entwicklung in den einzelnen Ländern sehen wir, wie wichtig es ist, die Exportmärkte zu diversifizieren“, erklärt Chris Yorke. „Diese Strategie werden wir weiterverfolgen und auch unsere Winzer*innen dabei nach Kräften unterstützen.

„Den größten Exportimpuls werden wir in diesem Jahr bei der VieVinum setzen können, für die wir wieder mehr als 1.000 Fachleute aus aller Welt nach Österreich holen werden“, erklärt Chris Yorke, denn: „Jeder exportierte Wein nimmt Druck vom Heimmarkt.“

 

Österreichs Weinexporte 2023

  • 238,2 Mio. Euro (+2,7 %)
  • 65,0 Mio. Liter (-4,7 %)
  • 3,66 Euro/Liter Durchschnittspreis
  • Wertzuwächse bei Flaschenweinen (+7,3 % Weißwein, +3,4 % Rotwein)
  • Wertverlust bei Fasswein (-3,2 %)
  • Deutschland mit beachtlichem Wertzuwachs (+14,8 %)
  • Schweiz, Niederlande und USA rückläufig
  • Zuwächse in Kanada und Asien
     

Quelle: Statistik Austria

ÖWM Geschäftsführer Chris Yorke © New Zealand Wine