Weil Tintenfische hochintelligente Tiere sind, ist deren Aufzucht und Haltung in Aquakulturen problematisch. Und nach Ansicht vieler NGOs (Nichtregierungs-Organisationen) und von Tierschützern auch unverhältnismäßige Tierquälerei. Jay Inslee, der Gouverneur von Washington State, unterzeichnete nun ein Gesetz, das das Farming von Oktopussen verbietet. Hawaii und Kalifornien wollen dem Beispiel rasch folgen.

Hochintelligente Einzelgänger

"Oktopusse sind hochintelligente und einzelgängerische Arten, die niemals gezüchtet werden sollten. Wir hoffen, dass dieses Gesetz einen Präzedenzfall für den Rest der Welt schafft und zeigt, dass die Oktopuszucht inakzeptabel ist", sagte Allison Molinaro, Leiterin der US-Kampagnen bei Compassion in World Farming. Weitere Gründe reichen von der Ausbreitung von Krankheiten über Fälle von Kannibalismus bis hin zur ständigen Einwirkung von künstlichem Licht, was für ein Tier, das überwiegend in der Dunkelheit lebt, absurd erscheint. Ein weiteres grausames Element sind die Methoden der Oktopustötung, die zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führt. Darüber hinaus gibt es auch ein Problem mit der Fütterung: Tintenfische ernähren sich von Krabben, Muscheln und Kleinfischen, deren Bereitstellung zu erhöhter Fischerei führt. Drei Kilogramm Fisch benötigt werden, um ein Kilogramm gezüchteten Tintenfisch zu produzieren; entfernt von jeder Nachhaltigkeit.

Wiener Alternative mit pflanzlichen Tentakeln

Mittlerweile gibt es pflanzliche Alternativen für die weltweit wachsende Nachfrage nach Oktopusfleisch. Das österreichische Start-Up Revo Foods aus Wien behauptet, mit der Alternative "The Kraken" ein ansprechendes Aussehen, sowie organoleptische Parameter und eine authentische Textur erreicht zu haben. Das Produkt, das online erhältlich ist, weist außerdem einen hohen Gehalt an Proteinen, Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren auf und hat im Nutriscore-System ein "A"-Rating erhalten. Das Produkt besteht zu etwa der Hälfte aus Mykoproteinen, etwa Pilzproteine und ist reich an Omega-3- und Ballaststoffen.