Der bisher angeblich beste Jahrgang von Ao Yun, dem chinesischen Topwein aus dem Weingut des Luxuskonzerns LVMH in Shangri-la wurde am wichtigsten Handelsplatz, dem La Place de Bordeaux, eingeführt.

Weinberge in Hochgebirgslagen: 28 Hektar in 314 Parzellen und 727 Sub-Blöcken. © Ao Yun

Ao Yun war der erste – und bisher einzige – chinesische Grand Cru, der über das weltweit agierende Bordeaux-Négociant-System La Place de Bordeaux auf den Markt kam, nachdem er 2022 mit dem Jahrgang 2018 erstmals präsentiert wurde. Der aktuell auf den Markt gekommene Ao Yun 2020 ist der achte Jahrgang dieses Superweins – eine Zahl, die in der chinesischen Kultur mit Wohlstand und Erfolg verbunden ist.

Kritiker beurteilen den im Bordeaux-Blend-Stil gehaltenen, kraftvollen Wein überwiegend äußerst positiv und geben hohe Bewertungen. Tenor: der bisher beste Jahrgang dieses einzigartigen Weins. Der Ao Yun 2020 komme zwar an die Üppigkeit des Jahrgangs 2019 nicht heran, er sei aber „unbestreitbar elegant, geschliffen und kraftvoll, lang, komplex und vielschichtig“. Der China-Wein ist aus klassisch französischen Rebsorten cuvetiert: Cabernet Sauvignon 60%, Cabernet Franc 19%, Merlot 10%, Syrah 6%, Petit Verdot 5%. Er ist bereits schön antrinkbar, wird aber noch gut 15 Jahre lang weiter reifen. Die klimatischen Bedingungen des Jahrgangs spielten dem Ao Yun 2020 in die Hände.

Nicht nur Rebsorten und Handelsplattform La Place sind französisch beziehungsweise aus Bordeaux, auch die Eigentümer des chinesischen Weinguts: es gehört zur Getränkeholding des weltgrößten Luxusgüterkonzerns LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy), der wiederum im Mehrheitsbesitz des französischen Multimilliardärs Bernard Arnault steht.

Weinberge bis in 2.600 Meter Seehöhe

Ao Yun stammt aus einer abgelegenen Gegend im Norden von Yunnan, in den Ausläufern des Himalaya, zwischen dem Mekong Fluss und dem 6.800 Meter hohen Gipfel des heiligen Berges Meili. Das 28 Hektar große Areal, das auf 4 Dörfer verteilt ist, besteht aus 314 Parzellen, einige davon in extremer Höhe zwischen 2.100 und 2.600 Metern, einem fragmentierten Flickenteppich aus Mikro-Terroirs. Weingutsleiter Maxence Dulou vinifiziert angeblich aus rund 35 unterschiedlichen Terroirs in den 314 Blöcken und 727 Unterblöcken. Eine unfassbar mühselige und kostspielige Art der Weinbereitung.

Die Cuvetierung ist vom Jahrgang abhängig. Beim 2020er kamen 72 Prozent der Trauben aus den beiden kühlsten Dörfern Adong (2600 m) und Shuori (2500 m). Die diesmal relativ kleine Ernte dauerte 51 Tage. Der Wein wurde 12 Monate lang in Fässern (je 30 Prozent neue und gebrauchte Barriques) und zu 40 Prozent in Steinzeugkrügen ausgebaut und danach fünf Monate in Edelstahltanks gereift.

Ao Yun  2020 ist ab sofort auch in Österreich erhältlich (über La Place de Bordeaux), etwa bei Kracher Fine Wine. Preis pro Flasche 0,75 Liter rund 320 Euro.

Weingutsleiter Maxence Dulou ist stolz auf den Ao Yun 2020. © Ao Yun