Der Kriegszustand zwischen französischen Winzern aus Bordeaux und der größten Supermarktkette des Landes, Carrefour, ist prolongiert. Nachdem die Kette Rotwein der Herkunft Bordeaux um 1,66 Euro pro Flasche in die Regale stellte, toben die Winzer einmal mehr.

Die Kontroverse zwischen französischen Winzern und der Supermarktkette Carrefour spitzt sich zu, da Carrefour beschuldigt wird, im Zuge der Werbekampagne der Foire aux Vins verschiedene Bordeaux-Weine zu lächerlich niedrigen Preisen anzubieten. So tiefe Preise gab es für Weine der Herkunft Bordeaux noch nie. Der Anlassfall: Ein Karton mit 6 Flaschen AOP Comte de Maignac zum Schleuderpreis von 9,96 Euro, was 1,66 Euro pro Flasche entspricht.

Protest mit ausgerissenen Reben

Die französischen Produzenten reagierten sofort mit dramatischen Protesten. Als demonstrativer Akt drangen sie in die Weinabteilung einiger Carrefour-Filialen ein und ersetzten die Flaschen in den Regalen durch entwurzelte Weinreben, um die Absurdität des Angebots anzuprangern.

Auf Medienanfrage erklärte Carrefour, dass es sich bei dem Preis von 1,66 Euro pro Flasche um einen Aktionspreis handele, der vollständig vom Handelshaus Maison Johanès Boubée finanziert werde und die Vergütung der Winzer nicht beeinträchtige. Die Billigangebote seien ein Versuch, den dramatischen Rückgang der Weinverkäufe in Frankreich zu stoppen und sollen daher letztlich den Winzern zu helfen. Diese Verantwortung von Carrefour lassen die Winzer allerdings nicht gelten.