Der Urahn des Grünen Veltliners, die St. Georgener Rebe, wird nun angemeldet zur Rebsortenverordnung in den Weinbau-Bundesländern Burgenland und Niederösterreich. 13 Weingüter pflanzen insgesamt 18.000 Stück der Urrebe aus.

Damit beginnt das Ausloten der Sorteneigenschaften auf grundverschiedenem Terroir in mehreren Weinbaugebieten in Österreich. Der Verein zur Kultivierung der St. Georgener Rebe pflegte und vermehrte die Kostbarkeit, pflanzte in zwei Schritten 1.000 Rebstöcke im Ort aus und vinifizierte ab 2014 ihre Trauben.

Nun pflanzen 13 weitere Weingüter aus dem Burgenland sowie Weinviertel, Kremstal und der Wachau die Urrebe aus. Darunter das Weingut Ernst Triebaumer aus Rust, eines der höchstdekoriertesten Güter Österreichs. Ebenfalls aus Rust das Weingut Günter + Regina Triebaumer und aus Gols das Weingut Gernot Heinrich. Weitere Winzer sollen sich dem Versuch anschließen.

Zufallsfund im Jahr 2000

Im Jahr 2000 konnte der Heimatforscher Michael Leberl im burgenländischen Ort St. Georgen bei Eisenstadt am Hetscherlberg in der ehemaligen Riede Viehtrift einen bis dahin nur noch aus Erzählungen bekannten uralten Rebstock auffinden. Die Riede Viehtrift in St. Georgen am Leithagebirge ist nachweislich seit 1580 nicht mehr als Weingarten im Kataster geführt. Frühere Aufzeichnungen fielen einem Brand im Eisenstädter Archiv zum Opfer.

Von mehreren alten Reben in St. Georgen hat dieser Rebstock alle Witterungsextreme und auch die Reblauskatastrophe überlebt. Wiederentdeckt nach langer Suche von Michael Leberl, hat sich Hans Moser um deren Rettung, Vermehrung und um die Anlage des Versuchsweingartens angenommen.

Über Vorschlag von Ferdinand Regner wurde die Sorte nach dem Auffindungsort St. Georgen benannt. Zumindest als Zwischenlösung bis eventuell der wahre Sortenname gefunden wird. Ausgehend von diesem Rebstock wurde in den folgenden Jahren je ein Versuchsweingarten in St. Georgen sowie am Langenzersdorfer Versuchsgut Götzhof der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, angelegt.

 

Diese Weingüter pflanzen die St. Georgener Rebe neu aus:

Auspflanzungsort

Weingut

St. Georgen am Leithagebirge Weingut Stefan Lichtscheidl
St. Georgen am Leithagebirge Weingut Johannes Nehrer
Rust am See Weingut Ernst Triebaumer
Rust am See Weingut Günter Triebaumer
Donnerskirchen Weingut Liegenfeld
Gols Weingut Gernot Heinrich
Wachau – Weißenkirchen Weingut Roman Jäger
Kremstal – Krems Weingut Rainer Wess
Weinviertel – Platt Weingut Wolfgang Seher
Weinviertel – Hohenruppersdorf Weingut Sepp Kohl
Weinviertel – Kleinriedenthal Weingut Manfred Hebenstreit
Weinviertel – Jetzelsdorf Weingut Norbert Bauer
Weinviertel – Zellerndorf Weingut Franz Prechtl

© Verein zur Kultivierung der St. Georgener Rebe

Die St. Georgener Rebe © Wikipedia