Die Region Toro in Nordspanien verfügt mit rund 500 Hektar über den größten Bestand an hundertjährigen Rebstöcken in Spanien, etliche sind sogar 200 Jahre alt. Nun sind diese Bestände wegen der Hitze und jahrelangen Dürre in Gefahr.

Das sagte der Direktor der Bodega Numanthia, Lucas Löwi, bei einer Veranstaltung in London. Die Bodega Numanthia wurde 1998 gegründet und 2008 vom Luxusgüterkonzern LVMH übernommen. Das Weingut besitzt mehrere Parzellen, die vor 120 Jahren bepflanzt worden sind. Sie werden biologisch bewirtschaftet. Laut Löwi gäbe es in Toro Rebstöcke, die bis zu 200 Jahre alt seien. Die sandigen Böden dieser Region und die großen Abstände zwischen den Rebstöcken hätten sie vor der Reblaus geschützt.

Weinberge mit 150 Jahre alten Rebstöcken kosten in Toro kaum mehr als 25.000 Euro pro Hektar. LVMH habe einige davon gekauft, um zu verhindern, dass sie aufgegeben werden. Die lokale Spielart des Tempranillo, Tinto de Toro, habe sich laut Löwi im Laufe der Zeit an die klimatischen Bedingungen der Region angepasst und aufgrund der Hitze und Sonne dickere Schalen und kleinere Beeren entwickelt. Daher hätten die alten Reben auch die extremen Bedingungen des Jahrgangs 2022 gut überstanden. Nun aber würden die Hitze und der jahrelange Mangel an Niederschlag auch ihnen zusetzen.

„Wir prüfen die Möglichkeit, einige unserer sehr alten Rebstöcke zu bewässern, um die Reben zu retten", erklärte Löwi. Dies wäre eine Premiere in der Region Toro. Bodega Numanthia unterstützt „The Old Vine Conference“, eine internationale Bewegung zur Pflege und Wertschätzung alter Reben und ihrer Weine.

Quelle: drinksbusiness