Eine Gruppe alternativer Winzer hat den Verein Union des Vignerons Bordeaux Pirate gegründet. Was 2019 als offene Facebook-Gruppe begann, wird nun verbreitert. Initiator ist Jean-Baptiste Duquesne von Château Cazebonne.

„Die Dinge in Bordeaux sind nicht mehr in Bewegung, wir haben stereotype Weine“, sagt Jean-Baptiste Duquesne: „Für uns aber ist alles Neue interessant. Das kann die Verpackung sein, der Weinstil, die Arbeitsweise im Weingut.“ Er macht etwa eine Cuvée aus Cabernet Franc und Sauvignon Blanc und arbeitet mit alten, fast vergessenen Rebsorten.

Nach Ansicht der Gruppe haben unkonventionelle Erzeuger im Bordelais kaum Chancen, wahrgenommen und gehandelt zu werden, da Verbände wie das Bordeaux-Syndikat und die verschiedenen Klassifizierungssysteme der Region nur jenen Winzern offen stehen, die die Kriterien der Appellationsstruktur von Bordeaux erfüllen. Nur wenn die Weine eine Appellationsbezeichnung tragen, besteht die Möglichkeit, diese von Journalisten verkosten zu lassen oder sie an das Syndikat zu schicken.

Duquesne betont, dass sich die Piratenunion nicht mit bestimmten Produktionsmethoden oder Philosophien befasst, sondern auf persönliche Identität und Innovation setzt und den Status Quo in Frage stellt. Das berichteten zuerst französische Medien und decanter.com