Wie berichtet, hat die französische Regierung ein Hilfsprogramm für notleidende Winzer in Bordeaux beschlossen. Nun sollen 9.500 Hektar Rebflächen gerodet werden, das entsprich etwa zwei Drittel der gesamten Weingartenfläche des Weinviertels.

Der Inlandsabsatz von Wein in französischen Supermärkten ist stark rückläufig. © Shutterstock

Das Weinviertel ist mit 14.000 Hektar Rebfläche das mit Abstand größte Weinbaugebiet Österreichs und stellt exakt ein Drittel der gesamten Rebfläche des Landes. Zwei Drittel der Weinviertler Fläche sollen im Vergleich im Bordelais gerodet werden. Damit wird die Rebfläche im Departement Gironde um rund zehn Prozent reduziert, was das den Weinüberschuss verringern soll. 57 Millionen Euro lassen sich den Kahlschlag die französische Regierung und der Bordeaux-Erzeugerverband CIVB kosten.

Abseits der weltberühmten Châteaus, die ihre Weine handverlesen zu Höchstpreisen verkaufen, gibt es im Bordelais (Departement Gironde, Provinz Aquitanien) tausende Winzer, die kaum das Existenzminimum verdienen können. Millionen Hektoliter Wein werden für den Billigstabsatz über Supermärkte und Diskonter produziert, oft nicht kostendeckend. Weil der Inlandsabsatz des Billigweines in Frankreich spürbar rückläufig ist, geraten die Massenproduzenten in vielen Regionen unter Druck.

Allein 160 Millionen Euro wird der Staat bereitstellen, um in ganz Frankreich überschüssigen Wein zu Industriealkohol zu destillieren; der Großteil davon landet im Biosprit.