Rund sechs Millionen Euro hat die Vorarlberger Prisma-Immobiliengruppe für den 6.000 Quadratmeter großen „Casino“-Grund bei der Landesgalerie bezahlt, ein Filetstück der Stadtentwicklung zum Rekordpreis. Ursprünglich sollte hier das Casino Krems entstehen.

Das Areal liegt direkt an der Wachau Bundesstraße B 3 mit Blick auf die Donau, die neue Landesgalerie im Rücken und die belebte Schiffstation Krems davor. Jeder, der in die Wachau fährt, kommt hier vorbei und danach zum markanten Doppel-Kreisverkehr vor dem Stadtteil Stein. Das Filetgrundstück beherbergte früher das Autohaus Birngruber, das an die Kremser Ostperipherie übersiedelte. Es wurde vom Diskonter Hofer gekauft, der hier einen modernen Markt errichtete.

Den nicht benötigten Teil des Areals verkaufte Hofer vor einigen Jahren um 3,9 Millionen Euro an die Casinos Austria, die sich damals im hitzigen Rennen um Casino-Lizenzen befanden; unter anderem gegen Novomatic. Für Krems wurde keine Lizenz vergeben, die Vergaben insgesamt später aufgehoben.

Im Früjahr entschlossen sich die Casinos Austria, das nicht mehr benötigte Grundstück zu veräußern. Der geforderte Mindestpreis von neuerlich 3,9 Millionen Euro wurde im Zuge eines privaten Bieterverfahrens bei weitem übertroffen. Den Zuschlag erhielt die Vorarlberger Prisma-Gruppe, die auch über Standorte in Wien und Linz verfügt und in Krems derzeit bereits ein Wohnbauprojekt realisiert.

Der Kaufpreis wurde nicht genannt, liegt aber bei rund sechs Millionen Euro und damit auf Rekordniveau. Der Stadt Krems hatte ebenfalls Interesse, stieg aus dem Bieterverfahren aber bei 5,4 Millionen Euro aus.

„Tor zur Wachau“ als Landmark

Prisma sieht das Filetstück zu Recht als „städtebaulich relevantes Areal in Krems“. Zu den Plänen mit dem Grund ist noch nichts bekannt; eine Art Tor zur Wachau als architektonisch markantes Objekt bietet sich förmlich an. Entwickelt soll ein Projekt gemeinsam mit der Stadt und dem Gestaltungsbeirat werden, vermutlich in einer Mischform aus Wohnen, Einkaufen und Büros.

Neben der optimalen Widmung, die auf der Immobilie eingetragen ist, bietet sich eine noch größere Lösung an, die dann einen neuen Stadtteil schaffen würde. Westlich neben dem von Prisma erworbenen Grundstück befindet sich das Areal einer Dachdeckerei, das mit Sicherheit zum Verkauf stünde, wenn der Preis passt (was er bisher nicht tat). Östlich daneben liegt der genannte Diskonter-Markt. Hofer hatte schon beim Neubau der Stadt Krems gegenüber signalisiert, dass man im Fall einer gesamtheitlichen Entwicklung des Areals gegen entsprechenden Ersatzstandort und Übernahme der Neubaukosten gesprächsbereit sei.

Neben Hofer schließt sich ein Autohaus an, der Mercedeshändler AVNÖ, eine Tochter des Importeurs. Dieses würde ohnehin besser ins Gewerbegebiet passen und steht einer attraktiven Ablöse sicher auch nicht im Wege.