Das Comité Champagne hat den Hektarertrag für das Jahr 2022 auf 12.000 Kilogramm festgelegt. Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Grund für die Erhöhung um 20 Prozent gegenüber 2021 ist die kleine Vorjahresernte und die steigende Nachfrage.

Der Präsident der Union des Maisons de Champagne und Co-Präsident des Comité Champagne, David Chatillon, meint dazu in einer Aussendung: „Im ersten Halbjahr 2022 verkauften wir 130 Millionen Flaschen, was einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 entspricht. Für das laufende Gesamtjahr rechnen wir mit 325 Millionen Flaschen.“

Das neue Ertragsniveau wurde beschlossen, um den Lagerbestand an Champagner zu erhöhen, der derzeit bei rund 3,5 Jahren liegt. Der optimale Wert bewegt sich laut Comité Champagne bei 3,8 Jahren.

Das Comité Champagne führt zudem ein neues System der individuellen Reserveweine (IR) ein. Dieses zielt darauf ab, jedes Jahr den festgelegten vermarktbaren Zielertrag zu erreichen. Für 2022 beträgt dieser 15.500 Kilogramm pro Hektar, das Comité hat nun beantragt, den Zielertrag ausnahmsweise auf 16.500 Kilo anheben zu dürfen, um die Missernte des Vorjahres auszugleichen. Da kaum ein Winzer 2021 die erlaubten 10.000 Kilogramm pro Hektar ernten konnte, erhöht sich die diesjährige erlaubte Menge um die jeweilige Differenz. Beispiel: Ein Winzer, der 2021 lediglich 6.500 Kilo statt 10.000 Kilo pro Hektar einbrachte, darf nach dem neuen Modell in diesem Jahr um 3.500 Kilo mehr ernten als die festgelegte Obergrenze, also 15.500 Kilo.

Quelle: Comité Champagn