Mit 180 eingereichten Proben lag die Sommerweinkost vonder Menge her im langjährigen Durchschnitt. In einem spannenden und bunten Finish konnte sich Johannes Gebeshuber mit seinem Gemischten Satz „Querfeldein“ an die Spitze setzen, auf den Fersen waren ihm Franz Leth mit seinem „fresh & easy“ und gleichauf mit dem Welschriesling Ried Bühl vom Dieter & Yvonne Hareter.

Die Veltliner

Den Sieger-Veltliner stellte das Weingut Leth mit seinem „fresh & easy“, einer von insgesamt nur drei Wagramer Weinen, der die Kombination aus Sortendarstellung und Sommerfeeling mit Bravour absolvierte. Die Mehrzahl kam natürlich wieder aus dem Veltliner-Land. Einen Parade-Saurüssel lieferte das Weingut Hugl-Wimmer aus Poysdorf, ein durch und durch vielversprechendes Lebenszeichen für diese alte Marke.

Stark vertreten war auch wieder das Kamptal, das mit sechs Weinen über 15 Punkte eine knapp stärkere Performance ablieferte als die Kollegen aus dem Weinviertel. An der Spitze konnte sich der „Terrassenwein“ von Willy Bründlmayer behaupten, der zur letzten Abrundung ein wenig Luft brauchte, gefolgt vom PLV-Hit aus dem Hause Groll.

Krems- und Traisental lagen beim Start mit je neun Weinen gleichauf. Sechs Weine aus dem Kremstal schafften den Sprung über 15 Punkte, angeführt vom Weingut Parzer mit seinem Urgestein, der mit klassischem Veltliner-Feeling überzeugte.

Aus dem Traisental konnte sich der Venusberg vom Weingut Brindlmayer als charmanter Sommerbegleiter durchsetzen. In der Wachau platzierten sich mit den Weinen vom Weingut Bayer und Weingut Hick zwei Steinfedern punktegleich an der Spitze, gefolgt vom Federspiel der Domäne.

Bei der Thermenregion denkt man eher weniger an den Veltliner – der Wein vom Weinbau Barbach aus Perchtoldsdorf hätte auch bei den aromatischen Sorten eine gute Figur gemacht, er konnte mit ausgeprägtem Trinkvergnügen punkten. Der beste Wein aus Carnuntum wurde vom Weingut Taferner gestellt. Mit gutem Veltliner-Ausdruck konnte er sich weit im oberen Feld platzieren.

Cuvées und Gemischte Sätze

Die zweitstärkste Gruppe mit 40 Weinen, wobei die Gemischten Sätze (23) deutlich in der Überzahl gegenüber den Cuvées (17) waren. Mit seinem Gemischten Satz „Querfeldein“ ist Johannes Gebeshuber schon gut positioniert ins Finale gestartet, wo er heuer dann, nach einem starken Auftritt im Vorjahr, im Stechen die Konkurrenz hinter sich lassen konnte. Vorjahressieger Georg Weinwurm musste sich diesmal mit seinem erstaunlich aromatischen Asia Blend den zweiten Platz mit dem Gemischten Schatz von Christoph Bauer teilen.

Das Kamptal zeigte mit seinen fünf Teilnehmern eine sehr kompakte Leistung, allen voran Gerhard Deim mit seiner Cuvée Hauptsache Veltliner, die vom mitwirkenden Sauvignon bestimmt war. Thomas Ott, der Gesamtsieger des Vorjahres, führte die kleine Abordnung aus dem Traisental mit einem sehr eleganten, vielschichtigen Gemischten Satz an. Mit seinem peppigen Spazierer konnte das Weingut Artner aus Höflein/Carnuntum punkten.

Sieben Weine gingen aus der Steiermark ins Rennen. Die stärksten Eindrücke hinterließen hier Walter Skoff mit einem sehr beschwingten Walter White aus der Südsteiermark, der Neuzugang Weinbau Hopfer mit seinem aus Sämling und Müller-Thurgau komponierten Aunkönig sowie Stefan Krispel als feste Größe mit seinem Krispelino, beide Vulkanland.

Sehr gut aufgestellt gefiel wieder einmal der Pfiffikus von Lenz Moser – ein vollständiger, animierender Wein mit wenig Alkohol und ein Schnäppchen aus dem nächsten Supermarkt.

Die Welschrieslinge

Neuzugang Dieter & Yvonne Hareter aus Weiden überraschten mit einem an Naturwein erinnernden Welschriesling, dem die dreitägige Maischestandzeit zu einem eigenständigen Erscheinungsbild verhalf. Knapp dahinter konnte sich wieder der Südburgenländer Jürgen Horvath platzieren, diesmal mit seinem Samuel. Mit einem ruhigen, fast ernsthaften Wein aus der Ried Fuchsschweif lag er gleichauf mit dem gut gelaunten Exemplar vom Bio-Weingut Ettl aus Podersdorf.

Gut aufgestellt war das Weinviertel, an der Spitze ebenfalls ein Bio-Weingut, H & M. Hofer haben aus der Ried Herrnberg einen charaktervollen Wein gekeltert, der weniger mit Frucht als mit inneren Werten glänzt..

Die „anderen“ Sorten

Mit deutlichem Zuckerrest hat der Sämling aus dem Hause Schmölzer, St. Andrä eine perfekte Sortendarstellung und ausgeprägten Spaßfaktor geliefert, das Gegenstück dazu war ein fast asketischer Vertreter vom Weinhof Haiden in Oggau.

Bei den Sauvignon Blancs hatte Niederösterreich die Nase vorn. Noch etwas neutral gehalten, dafür viel sommerliches Flair versprühend gefiel uns der Vertreter vom Weingut Eder aus Gedersdorf am besten, gefolgt vom Exemplar aus der Weingärtnerei Lang in Gobelsburg. Durchaus schon kraftvoll mit reifer Sauvignon-Frucht präsentierte sich der Wein vom Weingut Iro aus Gols.

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Topliste Sommerweine 2021 (Auszug)

16,0                 Weingut Gebeshuber                         Querfeldein weiß TH
15,9                 Weingut Leth                                       Grüner Veltliner „fresh & easy“ NÖ
15,9                 Dieter & Yvonne Hareter                  Welschriesling Ried Bühl BG
15,8                 Weingut Pröll                                       Rivaner Ried Fellingen NÖ
15,8                 Weingut Weinwurm                           Asia Blend NÖ
15,8                 Christoph Bauer                                  Gemischter Schatz NÖ
15,8                 Weingut Bründlmayer                       Grüner Veltliner Kamptal Terrassen KA
15,8                 Jürgen Horvath Welschriesling       Samuel BG
15,7                 Weingut Eder                                       Sauvignon Blanc KA
15,7                 Thomas Ott                                           Gemischter Satz Alte Reben NÖ
15,7                 Skoff Original                                       Walter White ST
15,7                 Wolfgang & Sylvia Groll                    Grüner Veltliner Vom Löss K
15,7                 Christian Parzer                                  Grüner Veltliner vom Urgestein NÖ
15,7                 Weingut Am Berg                               Frühroter Veltliner NÖ
15,7                 Domäne Wachau                                 Riesling Federspiel Terrassen WA
15,7                 Weingut Schulz                                   Rivaner NÖ
15,6                 Weingut Artner                                   Gemischter Satz Spazierer CA
15,6                 Weinbau Hopfer                                  Aunkönig ST
15,6                 Weingut Hugl-Wimmer                     Grüner Veltliner Poysdorfer Saurüssel NÖ
15,6                 Allacher Vinum Pannonia                Grüner Veltliner BG
15,6                 Bioweingut H. u. M. Hofer                 Welschriesling Ried Herrnberg NÖ

Topliste Sommerweine 2021, Best Buy bis 6,00 Euro

15,9     Dieter & Yvonne Hareter                   Welschriesling Ried Bühl BG                        € 5,90
15,8     Weingut Pröll                                       Rivaner Ried Fellingen NÖ                            € 5,10
15,7     Weingut Groll                                       Grüner Veltliner Vom Löss KA                      € 5,20
15,4     Weingut Steinschaden                       Grüner Veltliner Tradition KA                      € 5,20
15,3     Kurt & Beatrix Hummel                     Grüner Veltliner Selection NÖ                      € 6,-
15,3     Bio-Weingut Ettl                                  Welschriesling Ried Seeweingärten BG     € 5,70
15,2     Weingut Steurer-Maier                       Gemischter Satz NÖ                                        € 4,50
15,2     Werner Schober                                    Frühroter Veltliner NÖ                                  € 5,40
15,1     Englhart-Schoderböck                        Junge Cuvée (MT, NB, SB) NÖ                        € 5,-
15,1     Weingut Steinschaden                        Gemischter Satz NÖ                                       € 5,50
15,0     Weinkellerei Lenz Moser                    AG Pfiffikus (GV, WR, MT) BG                       € 4,99
15,0     Obst- und Weinhof Aichinger           Grüner Veltliner NÖ                                       € 5,70

Dietmar Bruckner