Das Vulkanland Steiermark zählt zu den Boom-Weinbaugebieten im Land, mit dem Hotspot rund um Klöch und Straden. Hier hat nicht nur der Traminer seine Homebase, auch exzellente Sauvignons, Morillons und Zweigelt gedeihen im Vulkanland. Hier die besten Weine & Winzer aus dem Vinaria Weinguide 2023/24.

© ÖWM

Das Vulkanland Steiermark ist aus dem Weinbaugebiet Süd-Oststeiermark hervorgegangen. Es stellt kein geschlossenes Anbaugebiet dar, vielmehr gibt es hier eine Reihe von Weinbauinseln, die für österreichische Begriffe relativ weit voneinander entfernt sind und auch in puncto Bodenbeschaffenheit und Kleinklima wenig miteinander zu tun haben. Insbesondere im Dreiländereck rund um Klöch und Straden, wo steile Kogel vulkanischen Ursprungs aus dem Weinland herausragen, konnten sich einige Betriebe mit fruchttiefem Sauvignon Blanc, Morillon und Traminer profilieren. Regelmäßig können hier auch Kreszenzen mit sehr hohem Mostgewicht gewonnen werden, und auch der österreichische Trend zum Rotwein ist in dieser kleinklimatisch begünstigten Ecke deutlich zu bemerken, wobei sich der Zweigelt als Leitsorte herauskristallisiert hat.

Hochburg des Traminers

Der würzig-aromatische Traminer, für den es speziell in Klöch eine eigene Markengemeinschaft gibt, hat – begünstigt durch einige sonnige Herbste – eine wahre Renaissance erlebt. Besonderes Augenmerk wird den verschiedenen Varietäten der Sorte geschenkt –Gewürztraminer, Roten Traminer und Gelben Traminer. Wurde der Traminer früher vorwiegend als Spät- und Auslese bis hin zu Hochprädikaten ausgebaut – wofür sich die Sorte hervorragend eignet – setzen die besten Winzer der Region nunmehr verstärkt auf trockenen und halbtrockenen Ausbau der Sorte. Das Ergebnis sind hervorragend vielseitige Weine mit toller Struktur, Länge, Saftigkeit und Lagerpotenzial, die außerhalb der Steiermark noch viel zuwenig bekannt sind.

In der eigentlichen Oststeiermark, etwa am Ringkogel bei Hartberg oder in den weiteren Zentren um Gleisdorf und Fürstenfeld, werden deutlich härtere Weißweintypen gekeltert, wie animierende Welschrieslinge, saftige Weißburgunder und rassige Sauvignons. Unmittelbar an der Thermenlinie, nahe den boomenden Heilbädern, gewinnen die Rotwein-Rebsorten immer stärker an Bedeutung, wobei der vorherrschende Zweigelt durch Komplementärsorten wie Blauburgunder und Syrah ergänzt wurde.

DAC Sortenvielfalt

Im Jahr 2018 wurden DAC-Regelungen eingeführt. Im Fokus steht die Herkunft, also eine Klassifizierung in Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Es dürfen nur folgende Rebsorten verwendet werden: Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer und Verschnitte daraus. Bei Gebietswein darf die Prüfnummer ab dem 15. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres beantragt werden, für Welschriesling ab dem 1. Dezember des Erntejahres. Für Orts- und Riedenweine darf der Antrag auf die Prüfnummer ab dem 1. April des Jahres nach der Ernte gestellt werden. Frühestens jeweils 18 Monate später dürfen Weine mit der Zusatzbezeichnung Reserve verkauft werden.

Heimat der Eruptionswinzer

Die kleine, feine Gruppe der Eruptionswinzer rekrutiert sich ebenfalls aus dem Vulkanland Steiermark, ihr gehören neun der Spitzenbetriebe an: Thaller, Krispel, Hutter, Frühwirth, Müller, Pfeifer, Scharl, Ulrich und Gollenz. Obmann ist Stefan Müller aus Klöch.

 

4-Kronen Winzer

3-Kronen Winzer

2-Kronen Winzer

Stefan Krispel © Chris Rogl
Fritz Frühwirth © Eruption Winzer
Alois Gollenz © Die Abbilderei
Stefan Müller aus Klöch (mit Sohn Leo). © Weingut Müller
Daniel Pfeifer © Eruption Winzer
Robert Platzer © Weingut Platzer
Günther Domittner © Weingut Domittner
Franz Hutter © Weingut Hutter
Karl und Katharina Thaller © Eruption Winzer
Rupert Ulrich © Weingut Ulrich