Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der mittlerweile fast ein dreiviertel Jahr andauert, hat die Preise von Weinflaschen und Gläsern massiv in die Höhe getrieben.

In mehreren Schüben stiegen etwa die Preise für Glasflaschen um jeweils ein Viertel; dazu kommen Lieferengpässen und Kürzungen von Bestellungen.

Die Glasindustrie ist vom Verlust des billigen russischen Gases besonders stark betroffen. In Europa gibt es derzeit 162 Glasfabriken in 23 Ländern, die durchgehend laufen müssen und meist mit Gas betrieben werden. Die Glasöfen dürfen nicht abgeschaltet werden, da sonst das geschmolzene Glas erstarrt und die Maschinen zerstört. Die Energiekosten der Werke sind bis um das Fünfzehnfache gestiegen.

Ein ähnliches Bild prägt die Herstellung von Weingläsern, ergal ob mundgeblasen oder maschinell produziert. Oft wird in der Slowakei, in Tschechien und Ungarn produziert. Die Hersteller dort kommen wegen des Mangels an Rohstoffen und der teuren Energie mit der Produktion kaum zurecht, Lieferzeiten sind drastisch gestiegen, neue Bestellungen werden kaum angenommen.

Verschärft wird die Problematik durch die internationale Logistik: Die Preise pro Container – soferne diese überhaupt verfügbar sind – liegen bem Dreifachen gegenüber vor der Pandemie. Viele Speditionen haben zuwenig Personal, tausende LKW stehen in Europa still.