Das berühmte Luxushotel „Zur Tenne“ galt jahrzehntelange als der Promi-Hotspot im Tiroler Nobelort Kitzbühel. Stars und Sternchen wie gingen hier ein und aus. Jetzt wird das Kult-Hotel überraschend abgerissen, berichtet die deutsche BILD Zeitung. Bereits am 4. März 2024 sollen die Bagger auffahren.

Das Hotel wurde 2021 an die norddeutsche Unternehmerfamilie Dohle verkauft. Ihre Vermögensverwaltung „Dohle Familie Office“, zu der auch das „Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten“ in Hamburg gehört, soll das Hotel laut Insidern für die stolze Summe von rund 45 Millionen Euro gekauft haben. Dass in der Tenne einiges zu sanieren war, lag auf der Hand, war den Käufern bekannt, schliesslich datiert das Baujahr der Tenne aus dem Jahr 1902.

Verkäuferin des Hotels war Innegrit Volkhardt, Alleineigentümerin des großen Münchener Nobelhotels Bayerischer Hof, einem der umsatzstärksten Hotels Deutschlands. Volkhart entschloss sich zum Verkauf der Tenne während der Pandemie, um mit dem Erlös unabhängig von Banken Investitionen im Bayerischen Hof zu tätigen. Dieser kam zuletzt als Standort der Münchener Sicherheitskonferenz weltweit in den Schlagzeilen vor.

Tenne war Schwester des Bayerischen Hofes

Dass die Bausubstanz aber baufällig war, dürfte die Familie Dohle überrascht haben. Inzwischen soll die Investitionssumme auf insgesamt 200 Millionen Euro gestiegen sein. Es stellte sich heraus, dass nur ein Komplett-Abriss in Frage kommen würde.

Heinrich Dominici, der neue Hotel-Direktor, verteidigt gegenüber „BILD“ die Entscheidung zum Abriss: „Das gesamte Bauvorhaben wurde gründlich von Experten ausgearbeitet und geprüft, wobei der nunmehrige Plan sowohl der nachhaltigste als auch gleichzeitig der schnellstmögliche ist, da das vorhandene Tragwerk, als auch die Außenfassaden in einem schlechten Zustand und darüber hinaus nicht historisch sind.“

Dennoch löst die Nachricht Kontroversen aus, insbesondere unter Kitzbüheler Geschäftsleuten, die die Auswirkungen des Abrisses auf ihre Existenz fürchten. Vor allem wegen der gewaltigen Baustelle und den damit verbundenen Verkehrsbehinderungen in der Kitzbüheler Altstadt. Die Neueröffnung der Tenne ist für Ende 2025 geplant, das Haus wird komplett neu erreichtet. Am Erscheinungsbild ändert sich nichts, die Fassaden werden wieder gleich aufgebaut, wie sie seit rund 50 Jahren bestehen. Das historische Stadtbild erhalten.

Gesamtkosten bis zu 200 Millionen Euro

Die Gesamtkosten für Kauf, Abriss, Neubau und Finanzierung des Projekts „Zur Tenne neu“ werden mittlerweile auf bis zu 200 Millionen Euro geschätzt. Die Tenne hat damit alle Chancen, zum relativ gesehen teuersten Hotel Österreichs zu avancieren.