Der wahrscheinlich größte Flächendeal der Weinbaugeschichte ging in Australien über die Bühne: Das größte familiengeführte Weinunternehmen Australiens, Casella, hat 7.215 Hektar Rebfläche an den kanadischen Pensionsfonds PSP Investments verkauft.

Das entspricht fast der Größe des gesamten deutschen Weinbaugebiets Mosel. Casella macht damit einen gewaltigen Schnitt, zumal Teil des Geschäfts ein langfristiger und exklusiver Traubenliefervertrag ist, wonach Casella auch weiterhin die gesamte Produktion der riesigen, verkauften Fläche zur Weiterverarbeitung erhält.

Yello Tail ist die Spitzenmarke

Das 1969 von den sizilianischen Einwanderern Filippo und Maria Casella gegründeten Unternehmen Casella Family Brands ist vor allem durch "Yellow Tail" bekannt, eine der stärksten Weinmarken der Welt. Die Weine mit dem Felskänguru auf dem Etikett machen mit 168 Millionen Flaschen pro Jahr 17 Prozent der gesamten australischen Weinexporte aus.

John Casella will sich in Zukunft mehr auf seine Premiummarken wie Peter Lehmann konzentrieren. Den Erlös aus dem Verkauf will er in den Aufbau von Marken investieren sowie in Australien und international weiter expandieren. Der Kaufpreis wurde nicht genannt, dürfte aber in dreistelliger Millionenhöhe liegen. Auch wenn die Hektarpreise in Australien mit jenen von Filetstücken in der Alten Welt (Bordeaux, Toskana & Co) nicht vergleichbar sind; diese liegen um ein Vielvielfaches darüber.

Für den Käufer, den Pensionsfonds der kanadischen Staatsbediensteten PSP Investments, ist es nicht das erste Engagement im australischen Weinbau. Mit seiner Firma Southern Premium Vineyards (SPV) besitzt der Fonds bereits 460 Hektar Weinberge in den Regionen Coonawarra und Barossa.

Die Tageszeitung "The Australian" bezeichnete den Deal als "größten Einzelverkauf von Weinbergen in Australien seit Menschengedenken".

Quelle: vitisphere.com