Das Premier Cru-Château Climens im Barsac mit 31 Hektar Rebfläche wurde von der Unternehmensgruppe des Pariser Immobilien-Investors Jean-Hubert Moitry übernommen. Das Château ist ein biodynmischer Pionierbetrieb, seit vielen Jahren zur Gänze auf biodyn umgestellt und international für seine Süß- und Weißweine bekannt. Mit seiner Rebfläche zählt es zu den größeren Gütern im Borderlais. Der Kauf von Château Climens ist die erste Investition des Immobilienentwicklers Moitry in der Weinbranche und sorgte dementsprechend für viel Aufsehen. Verkäufer Bérénice Lurton bleibt als Berater an Bord, der langjährige technische Direktor Frédéric Nivelle behält seinen Job.

Die zweite Transaktion ist wieder einmal höchst prominent besetzt: das Top-Château Cheval Blanc kaufte im Juli 2022 das Nachbar-Château La Tour du Pin Figeac in Saint-Emilion. Dieses verfügt über elf Hektar Weinberge. Verkäufer ist die Familie Giraud-Bélivier.

La Tour du Pin Figeac war bis 2012 als Grand Cru Classé klassifiziert, stieg dann im latenten Streit um die Klassifizierung in Saint-Emilion aus der dort alle zehn Jahre neu aufzulegenden Klassifizierung aus. Die Übernahme von La Tour du Pin Figeac soll die Weißwein-Produktion von Château Cheval Blanc deutlich erhöhen. Hier sehen die Verantwortlichen von Cheval Blanc großes Potenzial. 2016 brachte Cheval Blanc mit dem Petit Cheval Blanc 2014 seinen ersten Weißwein auf den Markt, damals nur  3.000 Flaschen.

Eigentümer von Château Cheval Blanc ist zur Hälfte der weltgrößte Luxusgüterkonzern LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy) des französischen Multimilliardärs Bernard Arnault. LVMH hat Betrieb und Vermarktung zur Gänze inne. Die zweite Hälfte gehört der belgischen Familie Frère, Milliardärskollegen von Monsieur Arnault.

Beim LVMH geht es Schlag auf Schlag. Erst in der Vorwoche berichtete Vinaria von der Übernahme des bekannten kalifornischen Weinguts Joseph Phelps durch den Luxukonzern.