Nichts neues, aber immer wieder interessant, wie sich Österreichs Weinbauszene in Zahlen präsentiert. Von rund 14.000 Winzerbetrieben verkauft rund die Hälfte ihre Trauben. Die anderen rund 7.000 Betriebe produzieren Wein, aber nur 4.000 davon füllen diesen in Flaschen ab.

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Was machen die anderen Betriebe mit ihrem Wein, wenn sie keine Flaschen füllen? Sie verkaufen diesen als Fasswein, also aus Fass oder Tank. Das sind Weine, die bei Genossenschaften, Großhändlern, Abfüllern oder anderen Winzern gefüllt werden, oft für den Lebensmittelhandel. Es handelt sich dabei meist im einfache Qualitätsstufen am unteren Ende der Skala, auch preislich. Ein Teil der Weine wird als Sektgrundwein im In- und Ausland vekauft. Der stammt vor allem aus den Rebsorten Welschriesling, Grüner Verltliner und Müller-Thurgau. Größte Produzentenregion für Sektgrundwein ist das Weinviertel.

Von den 4.000 flaschenfüllenden Weinbaubetrieben arbeiten etwa zwei Drittel auf Basis Qualitätswein mit Prüfnummer und im Rahmen der österreichischen Weinpyramide. Diese unterteilt die Herkünfte in Gebietsweine aus der Region, Ortsweine und Riedenweine, die „riedenrein“ ausgebaut werden müssen. Die Trauben für diese Weine in der höchsten Qualitätstufe dürfen immer nur aus ein und derselben Ried stammen.

Vinaria als wichtigstes Weinmagazin Österreichs hat etwa 700 bis 800 Weinbaubetriebe laufend am Radar. Das sind die Besten des Landes. 500 bis 600 davon werden für Jungweinatalas und Guide jedes Jahr verkostet, die weiteren Betriebe beteiligen sich je nach ihrem Sortiment an den zahlreichen Verkostungen von Vinaria. Diese sind die durch ihre Struktur (Jury, kommissionell, blind/anonym) einzigartig in der Szene, dadurch besonders fair und transparent, wenn auch beinhart. Das macht den Stellenwert von Vinaria als Fachmedium aus.

Von den Rebsorten in Österreich ist der Grüne Veltliner mit fast einem Drittel, genau: 31 Prozent, die Haupt- und Leitsorte. International gilt der Grüne Veltliner de facto als autochthone Rebsorte Österreichs. Die mit Abstand größte Anbaufläche der Sorte findet sich in Niederösterreich und da wiederum im Weinviertel.

14 Prozent der Anbaufläche nimmt Zweigelt ein, hauptsächlich in Niederösterreich und im Burgenland, 7 Prozent Welschriesling (Burgenland, Steiermark) und 6,5 Prozent Blaufränkisch (überwiegend Burgenland). Die durchschnittliche Erntemenge liegt im Zehnjahresschnitt bei rund 2,4 Millionen Hektoliter pro Jahr. Im letzten statistisch voll erfassten Erntejahr 2019 lag die Gesamtmenge bei 2,3 Millionen Hektoliter. Einen Hauch höher und damit knapp unter Mittel ist die Weinernte 2020 zu liegen gekommen.