Suwi Zlatic trat bei der Sommelier-Weltmeisterschaft 2023 in Paris gegen 67 der besten Sommelières und Sommeliers aus 64 Nationen an und holt für Österreich den ausgezeichneten neunten Platz.

ÖWM Chef Chris Yorke war einer der ersten Gratulanten beim neuen Weltmeister Raimonds Tomsons (Mitte), der Zweitplatzierten Nina Jensen (rechts) und dem WM-Dritten Reeze Choi (links). © ÖWM

Für sieben Tage war Paris die Welt-Hauptstadt der Sommelerie und noch nie hatten sich so viele Sommelières und Sommeliers für diesen Wettbewerb versammelt – und auch noch nie war das allgemeine Niveau derart hoch. Für Österreich ging mit dem aus Tirol stammenden Suwi Zlatic ein erfahrener und bestens vorbereiteter Sommelier an den Start; er hatte 2021 mit seinem sensationellen dritten Platz bei der afrikanisch-europäischen Sommeliermeisterschaft bereits auf sich aufmerksam gemacht und nun mit seinem Sprung in die weltweite Top-10 seine Kompetenz glanzvoll bestätigt. 

Vegan und alkoholfrei, dazu viele Fallen

Tägliches Training gehörte für Suwi Zlatic in den vergangenen Monaten zum Alltag und schuf die erforderliche Kondition für die anspruchsvollen Aufgaben dieser Sommelier-Weltmeisterschaft. Dabei war das Erkennen und Beschreiben von Getränken wie Wein, Bier, Schaumwein, Spirituosen, Cocktails und alkoholfreien Getränken aus aller Welt ebenso gefragt wie deren detaillierte Herstellung und optimaler Service.

Für Letzteres wurden Restaurantsituationen simuliert, welche kleine „Fallen“ umfassten wie einen zu warm gelagerten Rotwein oder eine Flasche Bier mit überschrittenem Ablaufdatum. Ein besonderer Schwerpunkt wurde dem Empfehlen von passenden Speisen zuteil, etwa das Kreieren von vier Kombinationen aus alkoholfreien Getränken und veganen Speisen, wobei die Getränke zuvor blind erkannt werden mussten – all das mit jeweils stark limitierter Zeitvorgabe. Bei sämtlichen Aufgaben legte die Jury ihr Augenmerk sowohl auf die inhaltliche als auch auf die soziale Kompetenz der Kandidat:innen. 

Zwei Jahrgänge Château Petrus

Die finale Wettbewerbsrunde fand am Sonntag, den 12. Februar 2023 statt – vor rund 4.000 anwesenden Zusehern und einem weltweit via Livestream zugeschalteten Publikum. Erst unmittelbar davor wurden die drei Finalisten genannt, die sich über mehr als vier Stunden hinweg in zahlreichen Aufgaben matchten, mit Highlights wie gleichzeitig zu bedienenden und ihre Bestellung ändernden Gästen, der Blindverkostung von zwei Jahrgängen Château Petrus (2003 und 2012) und dem Korrigieren von Weinkarten inklusive Beurteilung der Einkaufspreise.

Der Titel „Bester Sommelier der Welt 2023“ ging schließlich an Raimonds Tomsons (43) aus Lettland, der 2017 bei der afrikanisch-europäischen Sommeliermeisterschaft in Wien bereits als Gewinner hervorging. Tomsons ist Weindirektor im Restaurant Barents in Riga, der Hauptstadt Lettlands. Der ebenso großartige Platz zwei ging an Nina Jensen aus Dänemark, Head Sommeliére im gehypten Restaurant Alchemist in Kopenhagen. Den dritten Platz sicherte sich Reeze Choi aus Hongkong.

Neuer Weltmeister-Sommelier Raimonds Tomsons aus Lettland © Champagne & Sommelier
WM-Silber für Nina Jensen aus Dänemark © Visit Denmark