Der aus 216 Winzern bestehende Verband Bodegas Familiares de Rioja (BFR) teilt mit, dass er ab sofort nicht mehr an den Leitungsgremien des Consejo Regulador (Kontrollrates) von Rioja teilnehmen wird. Die Weine werden trotzdem weiterhin unter der Herkunftsbezeichnung Rioja DOCa vermarktet.

Ebenso verlassen die 216 Winzer des Verbandes den Interprofessionellen Ausschuss Organización Interprofesional del Vino de Rioja (OIPVR). BFR wirft dem Consejo Regulador vor, dass dessen aktuelle Strategie „gegen die Geschäftsmodelle von kleinen und mittelgroßen Produzenten" verstoße. Das System begünstige große Weinerzeuger, indem es den Schwerpunkt auf Weinmengen und hohe Produktion setze.

Streit um Großproduzenten und Weinüberschuss

Obwohl Rioja seit 2017 mehr Wein produziere, als verkauft wird, haben große Unternehmen bis vor kurzem weiterhin neue Pflanzungsrechte gefordert. Die Weinanbaufläche in Rioja ist seit 1985 um 28.000 Hektar gewachsen. Das sehen die handwerklich arbeitenden Winzer als Übel aller Probleme an, auch die aktuelle Überschusskrise sei dadurch ausgelöst worden. Die Preisentwicklung der Rioja Weine konnte weder mit der Flächenexpansion noch mit Infaltion und Kostensteigerungen mithgalten.

Der Winzerverband BFR hat sich zum Ziel gesetzt, „ein anderes Rioja“, das auf nachhaltigem Weinbau und der Herstellung hochwertiger handwerklicher Weine basiert, zu forcieren.

Quelle: Decanter; BFR