Die Steiermark überschreitet erstmals 5.000 Hektar Weingartenfläche. Spitzenreiter ist Sauvignon Blanc mit über 900 Hektar.

Laut aktuellem Reblächenverzeichnis des Weinkatasters (Stand 2020) verfügt die Grüne Mark über exakt 5096 Hektar Weingartenfläche. Im Vergleich zum Jahr 2016 wurden um 278 ha (+6%) mehr Weingärten gepflanzt.

Sauvignon Blanc ist mit 902 ha die am stärksten angebaute Rebsorte in der Steiermark. Das im Jahr 2018 eingeführte DAC-Herkunftssystem Steiermark verspricht unter dem Motto „Wein vom Berg. Mit Hand & Herz“ herausragende Weine mit Ursprungsgarantie.

 

Sauvignon Blanc ist die Nummer 1

Der Sauvignon Blanc, Paradesorte und Gewinner vielfacher internationaler Wein-Auszeichnungen führt nun mit 902 ha (17,7% Anteil an der Gesamtfläche) auch flächenmäßig die Rebsorten-Rangliste an. Die Fläche hat seit der letzter Statistik 2016 um 194 ha (+27%) zugelegt.

Damit löst der Sauvignon Blanc den Welschriesling an der Spitze ab. Das steirische Klima, der Boden und die Lagen bekommen der Rebsorte sehr gut, weshalb der Sauvignon Blanc in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewann.

Mit der Einführung des DAC Herkunftssystem im Jahr 2018, wurde dem Sauvignon eine weitere Tür geöffnet. Für alle Ortsweine aus den drei DAC-Gebieten Südsteiermark DAC, Weststeiermark DAC und Vulkanland Steiermark DAC gilt der Sauvignon Blanc als Leitsorte.

In der Südsteiermark ist Sauvignon Blanc mit 691 ha die am stärksten gepflanzte Sorte, gefolgt von Welschriesling. Im Vulkanland liegt der Sauvignon Blanc mit 157 ha an dritter Stelle nach Welschriesling und Weißburgunder. In der Weststeiermark besetzt der Sauvignon Blanc ebenfalls den 3. Rang mit 53 ha. Voran liegen hier Blauer Wildbacher und Weißburgunder.

 

DAC-Sorten sind die Gewinner

Dem Sauvignon folgen Welschriesling und Weißburgunder. Der Welschriesling mit 800 ha und einem Anteil von 15,7 % an der gesamtsteirischen Weinbaufläche wurde abgelöst und ist nun auf Rang 2, gefolgt vom Weißburgunder mit 698 ha und 13,7 % des Gesamtanteils an dritter Stelle.

Der Blaue Wildbacher/Schilcher folgt mit 535 ha und einem Anteil von 10,5 % der gesamtsteirischen Fläche an 4. Stelle der Statistik. Der an 5. Stelle gereihte Gelbe Muskateller konnte prozentuell den höchsten Steigerungswert von 47 % und 162 h erreichen und liegt nun mit 505 ha bei 9,9% der gesamtsteirischen Fläche. Morillon/Chardonnay belegt den 6. Platz mit 387 ha Rebfläche und einem Gesamtanteil von 7,6 %.

Über 80 % der Steirischen Flächen, exakt 4102 ha sind mit den 9 Sorten aus dem DAC-System bepflanzt: Sauvignon Blanc, Welschriesling, Weißburgunder, Schilcher, Gelber Muskateller, Morillon/Chardonnay, Grauburgunder, Traminer und Riesling. Die DAC-Sorten gewannen Anteile von Zweigelt, Müller Thurgau, Sämling und weiteren Sorten, die außerhalb des DAC-Systems gekeltert werden.

 

Qualität vor Flächenexpansion

Die Steiermark strebt ein moderates, nachhaltiges und den Marktverhältnissen angepasstes Wachstum an. „Die Steiermark befindet sich, was die Auspflanzung betrifft, in einer einzigartigen Situation“, erklärt Werner Luttenberger, Geschäftsführer der Wein Steiermark und Weinbaudirektor. „Um selbstbestimmt agieren zu können, wurde mit dem Steirischen Landesweinbaugesetz im Vorjahr eine Verordnungsermächtigung beschlossen, die eine verringerte Vergabe von Pflanzgenehmigungen ermöglicht.“

Dadurch war es möglich, die neu zu vergebenden Pflanzrechte für das Jahr 2021 auf 0,1 Hektar also auf beinahe null zu setzen, obwohl laut EU-Verordnung ein jährlicher Zuwachs von 1% der bestehenden Weinbaufläche oder 50 Hektar erlaubt wäre.

 

Die Situation rund um Corona

„Die Situation ist für alle in der Branche sehr fordernd und je nach Positionierung der Betriebe sehr unterschiedlich“, beschreibt Stefan Potzinger, Obmann der Wein Steiermark die Stimmung. Die Winzer und Buschenschankbetriebe haben die Zeit genützt: Erste Verkostungen zeigen einen hervorragenden Jahrgang 2020, die Vorbereitungen für die Öffnung des Weinlandes wurden getroffen, weiters wurde sowohl auf Kundenbindung als auch auf neue Vertriebswege gesetzt.