Der Bauunternehmer und Restaurant-Pionier hinterließ mit dem Tantris nicht nur ein architektonisches Denkmal, sondern begründete auch die moderne deutsche Spitzenküche. Geboren am 24. Januar 1928 in München, absolvierte Fritz Eichbauer eine Maurerlehre, studierte Bauingenieurwesen und übernahm 1954 die väterliche Firma – die er zu einem festen Teil des Münchner Stadtbilds ausbaute. 

Ein Traum in Beton und Farbe

Doch sein ehrgeizigstes Projekt lag jenseits des Hochbaus. Inspiriert von seinen Reisen nach Frankreich, wo er Top-Gastronomie erlebte, beschloss er 1971, ein Gourmetrestaurant in München zu gründen, weil er „… zuhause in München gut essen wollte“. Mit dem Schweizer Architekten Justus Dahinden schuf er in Schwabing ein futuristisches Bauwerk – eine markante Beton-Skulptur in kräftigem Hummerrot, Trüffelschwarz und Orange, deren Avantgarde-Stil zunächst Hohn und Skepsis hervorrief. Doch die vermeintliche „Feuerwache“ wurde sogar unter Denkmalschutz gestellt – ein architektonisches Symbol der 1970er Jahre.

Nouvelle Cuisine erobert Deutschland

Der Erfolg blieb nicht aus – im Dezember 1971 verpflichtete Eichbauer den damals unbekannten Österreicher Eckart Witzigmann als Chefkoch. Innerhalb weniger Jahre erkochte sich das Tantris den ersten Michelin-Stern (1973), kurz darauf den zweiten (1974). Später folgte Heinz Winkler, der dem Haus 1981 drei Sterne einbrachte – ein Meilenstein für die deutsche Gourmetszene.

Tiroler Hans Haas 30 Jahre an der Spitze

Nach Witzigmann und Winkler führte der Tiroler Hans Haas das Haus ab 1991 erneut auf zwei Sterne – und hielt diese rund 30 Jahre bis zur seiner Pensionierung. 2006 übergab Fritz Eichbauer die Leitung an seinen Sohn Felix; 2021 wurde das Tantris umfassend restauriert, ohne seine ikonische Erscheinung zu verändern Heute steht das Haus unter der Leitung von Küchenchef Benjamin Chmura – international, frisch und präzise; er hält weiter 2 Sterne.

Quellen: tageskarte.io; Redaktion