Die Winzervereinigung Österreichische Traditionsweingüter (ÖTW) hat Zuwachs bekommen. Die Weingüter Leindl, Steininger und Thiery-Weber sind als vollwertige Mitglieder in den Verein aufgenommen worden. Damit wächst die Zahl der Traditionsweingüter auf 68.

Staffelübergabe an der Donau: Michael Moosbrugger, Michael Malat (rechts). © Privat

Alle drei Weingüter hatten sich in den vergangenen Jahren bereits als „kooptierte Mitglieder“ für die Weiterentwicklung des ÖTW-Klassifizierungssystems engagiert.

Neben einem kompromisslosen Bekenntnis zum Herkunftsprinzip muss ein Weingut für die Aufnahme bei den ÖTW auch eine Zertifizierung nachweisen, etwa „Nachhaltig Austria“ oder „Biologisch“. Für die Bewirtschaftung von ÖTW ERSTE LAGEN gilt zusätzlich ein Verbot von Herbiziden und Insektiziden. Zudem müssen die Trauben per Hand gelesen werden und am Most dürfen keinerlei Eingriffe vorgenommen werden. 

„Unsere Mitglieder leben einen besonders hohen Qualitätsanspruch und betrachten es als eine Auszeichnung, Teil der renommierten Traditionsweingüter zu sein“, so Michael Moosbrugger vom Weingut Schloss Gobelsburg, Obmann des ÖTW-Bundesverbandes.

Leindl: Lebenstraum erfüllt

Mit dem eigenen Weingut hat sich Georg Leindl 2013 einen Lebenstraum erfüllt, seine herkunftstypischen Weine zogen bereits internationale Aufmerksamkeit auf sich. Der Grüne Veltliner Seeberg 2018 wurde von Weinkritiker James Suckling mit 94 Punkten bewertet und hat es somit auf Platz 77 der 100 besten Weine Österreichs aus Sicht von Suckling geschafft. Önologe Leindl verbindet traditionelle Arbeitsvorgänge in seinen Weingärten mit einer zeitgemäßen, modernen Vinifizierung im Keller, um ausgewogene, balancierte und elegante Weine zu erhalten, die ihre Herkunft im Kamptal widerspiegeln.

Steininger: Gewinn auf allen Seiten

Auch die Familie Steininger setzt schon lange auf das Herkunftsprinzip, sowohl bei stillen als auch bei prickelnden Weinen. Mit seinen Schaumweinen zählt Steininger jedenfalls zu den Leitbetrieben des Kamptals. Für seine Kunden, die sich in den letzten Jahren immer mehr den Herkunftsweinen zugewendet haben, ist es eine Bestätigung, dass die Qualität ihrer Weine nun auch im Verein der ÖTW honoriert wird.

Thiery-Weber: Vom Einzelkämpfer zur Wertegemeinschaft

Naturnaher Weinbau und herkunftsgeprägte Weine sind schon in dritter Generation die wichtigsten Werte im Weingut Thiery-Weber, das heute von Neffe Artur Toifl geführt wird. Er betont, dass sich der Verein ÖTW nicht als Elite, sondern als Wertegemeinschaft sieht, deren gemeinsames Ziel es ist, die Einzellagen bestmöglich sichtbar zu machen und zu vermarkten.

ÖTW auf der VieVinum: Metternichsaal & Jubiläums-Lounge

2022 feiern die Österreichischen Traditionsweingüter ihr 30 Jahre-Jubiläum und nehmen dies zum Anlass, gesammelt auf der VieVinum, der wichtigsten Weinmesse Österreichs, aufzutreten. Die Mitglieder sind von 21.-23. Mai 2022 im geräumigen Metternichsaal zu finden. Zudem wird die Heldenbar am Heldenplatz an allen drei Tagen während der VieVinum zur „ÖTW Jubiläums-Lounge“. Unter dem Motto „ALL BUBBLES – ALL CLASSICS – ALL DIRECTIONS” servieren die Traditionsweingüter von 17.00 bis 23.00 Uhr eine täglich wechselnde Auswahl an Weinen.

Malat Obmann des Regionalverbandes Donau

Eine weitere vereinsinterne Neuerung ist der Obmannwechsel im ÖTW Regionalverband Donau (Weinbaugebiete Kamptal, Kremstal, Traisental und Wagram): Michael Malat übernimmt das Amt von Michael Moosbrugger. “Während die ÖTW zu Beginn nur eine Handvoll Winzer mit denselben Überzeugungen war, ist der Verein vor allem in den letzten fünf Jahren stark gewachsen. Damit wurden politische sowie strukturelle Themen immer weitreichender. Als neuer Obmann des Regionalverbandes Donau sehe ich es als meine Aufgabe, den Vereinsgedanken wieder stärker in den Fokus zu stellen und dem Vereinsleben wieder mehr Platz zu geben”, so Michael Malat. Michael Moosbrugger ist weiterhin als Obmann des Bundesverbandes für die generelle Linie sowie für die Erweiterung der ÖTW verantwortlich.