Der neu gegründete Branchenverband Wines of Ukraine will seine Weine trotz des Krieges auf Europas größter Weinmesse ProWein in Düsseldorf (Deutschland) präsentieren.

Die ProWein wurde, wie berichtet, von Ende März auf 15. bis 17. Mai 2022 verschoben. Victoria Agromakova, Geschäftsführerin von Wine&Spirits Ukraine, erklärte vor wenigen Tagen in einem Interview: "In den vergangenen acht Jahren haben die Winzer auf dem ukrainischen Festland unglaubliche Arbeit geleistet, und sie werden auch jetzt nicht aufgeben.“ Schon mit der Annexion der Krim durch Russland 2014 musste die ukrainische Weinwirtschaft den Verlust ihres bedeutendsten Weinbaugebietes verkraften. Agromakova spricht daher vom „ukrainischen Festland“.

41.500 Hektar Weinbaufläche umfasst die Ukraine ohne Krim und liegen die Rebanlagen in drei großen Weinbauregionen. Rund die Hälfte davon befindet sich in der Nähe der Stadt Odessa, einer Hafenstadt am Schwarzen Meer in der Südukraine. Die Stadt sieht sich mit massiver russischer Bedrohung konfrontiert und soll in den kommenden Tagen eines der wichtigsten Ziele der russischen Armee sein, um der Ukraine den Zugang zum Schwarzen Meer abzuschneiden.

Von den 180 Rebsorten, die in der Ukraine angebaut werden, sind viele autochthon. Bis vor wenigen Jahren wurden vor allem Süßweine produziert, seither steigt die Erzeugung von trockenen Weinen jährlich konsequent an. Wines of Ukraine ist noch jung und hat die Aufgabe, ukrainische Weine im Ausland gemeinsam zu vermarkten. Bisher lag es weitgehend an den Weingütern selbst, ihre Weine zu promoten. Sollte es gelingen, im Mai zur ProWein zu kommen, stellt Wines of Ukraine erstmals gemeinsam die Weine des Landes einem internationalen Fachpublikum vor.

Der Weinbau hat in der Ukraine lange Tradition, bereits im 4. Jahrhundert wurde auf der Krim Weinbau betrieben. Älteste Spuren der Archäologen weisen sogar bis 2.500 Jahre zurück.