Der ursprüngliche Arbeitskreis zum Schutz der Wachau wurde vor 50 Jahren (18.November 1972) gegründet, um die Wachau vor einem Donaukraftwerk zu bewahren - heute undenkbar, damals beinahe Realität.

Hier sollte die Staustufe gebaut werden, zwischen Dürnstein (im Hintergrund) und Rossatz. Anschließend wäre ein Großteil der Wachau in einem Stausee untergegangen. © Arbeitskreis Wachau, Martin Hesz

Nach den Plänen der Kraftwerksbauer von vor fünfzig Jahren wäre die Wachau mit einer Staustufe Dürnstein aufgestaut worden und in der Folge bis hinauf nach Spitz in einem Stausee untergegangen. Was heute wie ein Irrwitz klingt, war damals weit gediehene Planung.

Seit dem Millenniumsjahr 2000 UNESCO Weltkulturerbe

Durch enormes Engagement aus der Bevölkerung ist es damals gelungen, in der Wachau eine der letzten freien Fließstrecken der Donau zu erhalten. Weitsichtige Wachauer, allen voran die Winzer Josef Jamek und Franz Hirtzberger, damals Bürgermeister von Spitz, haben die Schönheit und Einzigartigkeit der Wachau erkannt. Später ist dies auch der UNESCO aufgefallen und hat im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe Wachau geführt. Vor allem Winzer waren es, die den Arbeitskreis mit Leben erfüllten. Franz Prager zählte ebenso dazu wie nach wie vor Emmerich Knoll, der dem Verein als Obmann vorsteht und sein Stellvertreter Herwig Jamek.

Winzer als Triebfedern des Arbeitskreises

Das gelungene Zusammenspiel von Tradition, einzigartiger Flusslandschaft mit den steilen Weinterrassen und dem Brückenschlag zur Moderne führte schließlich zur Anerkennung der Wachau als Welterbe durch die UNESCO (United Nations Educational Sience and Cultural Organization). Die solcherart geschützte Region umfasst die Wachau in ihrer Ausdehnung von der Kremser Altstadt bis zur Melker Altstadt.

Die Mitglieder des Arbeitskreises verbindet ihre Liebe zur Wachau und das erklärte Ziel, den unverwechselbaren Charakter der Landschaft im Sinne der UNESCO Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Wachau zu bewahren. Damit auch künftige Generationen diesen einzigartigen „Schatz“ genießen und im wahrsten Sinne des Wortes er-leben können. Dazu gehört auch, dass es den Menschen in der Wachau möglich ist, hier nachhaltig zu wohnen und zu wirtschaften. Nur das sichert die Basis für eine lebenswerte Zukunft.

Jubiläum mit Landeshauptfrau

Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Arbeitskreises zum Schutz der Wachau fand am vergangenen Wochenende ein Symposion statt. Wie es sich den Zielsetzungen entsprechend gehört, auf einem Donauschiff, der MS Austria Princess. Dazu konnte auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner begrüßt werden. Die Festrede mit dem Titel „Was kostet die Schönheit“ hielt Journalist und ORF-Moderator Tarek Leitner.

Neu formierter Arbeitskreis lädt zur Mitarbeit ein

Der neu formierte Arbeitskreis Welterbe Wachau ist 2020 aus der Fusion zweier Vereine mit sehr ähnlichen Zielsetzungen hervorgegangen. Zahlreiche engagierte Persönlichkeiten, einige davon weit über die Region hinaus bekannt, sind bereits Mitglieder oder Vorstände im Arbeitskreis. Durch ein umfassendes Angebot zur Information und Fortbildung in Form von Diskussionen, Vorträgen, Workshops und Exkursionen soll das Bewusstsein der Bevölkerung für Schutz und Erhalt der Wachau weiter geschärft und gestärkt werden.

Dazu braucht es viele Köpfe und Hände. Interessenten sind eingeladen, Mitglied zu werden im Arbeitskreis Welterbe Wachau und/oder an dessen Veranstaltungen teilzunehmen. 

 

Der Vorstand des Arbeitskreises zum Schutz der Wachau

Emmerich Knoll - Obmann
Dr. Herwig Jamek - Obmann Stellvertreter
Ulrike Grünberger - Schriftführerin
Michael Smöch - Schriftführerstellvertreter
Dr. Martin Eder - Kassier
Stefan Hick - Kassierstellvertreter
Vizebürgermeisterin Eva Hollerer (Krems)
Bürgermeister Erich Polz (Rossatz)
DI Josef Mayer
DI Christian Thiery (Hotel Schloss Dürnstein)
Dr. Wolfgang Winiwarter

50 Jahre Arbeitskreis Wachau (v.l.): Herwig Jamek, Johanna Mikl-Leitner, Emmerich Knoll, Tarek Leitner, Florian Meixner (Unesco). © NLK, Pfeffer
Ein Teil des Vorstandes des Arbeitskreises zum Schutz der Wachau (v.l.): Herwig Jamek, Ulrike Grünberger, Josef Mayer, Erich Polz, Martin Eder, Emmerich Knoll, Stefan Hick, Michael Smöch. © Arbeitskreis Wachau, Martin Hesz
NÖ Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner © NLK, Pfeffer
Obmann und Spitzenwinzer Emmerich Knoll © Weingut Knoll