Konkret fordert Liv-ex, dass der Bordeaux-Handel seine Preispolitik der Qualität des aktuellen Jahrganges und dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld anpassen sollte.

Die globale Fine Wine-Handelsplattform Liv-ex (London International Vintners Exchange) fordert von den Châteaus ein radikales Umdenken in der Preispolitik. Der schwache Jahrgang 2021 wäre der beste Anlass dafür, die Preise dem Jahrgang anzupassen und das Négociants-System zu überdenken.

Konkret fordert Liv-ex, dass der Bordeaux-Handel seine Preispolitik der Qualität des aktuellen Jahrganges und dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld anpassen sollte. Dies ist das Fazit einer Studie vob Liv-ex, die sowohl den Jahrgang 2021 untersucht als auch die Marktsituation analysiert hat. 2021 war in Bordeaux der kühlste und zweitfeuchteste Jahrgang dieser Dekade. Daher ist ein kleiner und sehr heterogener Jahrgang mit erheblichen Qualitätsschwankungen zu erwarten. Da schon die letzten, deutlich höher eingeschätzten Jahrgänge kaum noch Steigerungen gegenüber den En Primeur-Preisen erzielen konnten, warnt Liv-ex vor überzogenen Forderungen für die 2021er.

Liv-ex empfiehlt: Wenn die 2021er Bordeaux nur so gut seien, wie es die Wachstumsbedingungen vermuten lassen, dann müssten sie zu Preisen verkauft werden, die dies widerspiegelten. „Wenn es sich nicht um einen wirklich 'großen' Jahrgang handelt, dann hat er es nicht verdient, jahrelang in Bordeaux gehortet und schrittweise zu Preisen angeboten zu werden, die Sammler nicht zu zahlen bereit sind.“

Für die Châteaus biete der Sekundärmarkt für vergleichbare Jahrgänge eine Orientierungshilfe. Und hier verlieren Weine aus Bordeaux laufend an Marktanteilen und Bedeutung: „Bordeaux En Primeur muss ein attraktives Angebot für alle an der Lieferkette Beteiligten sein, nicht nur für die Négociants - vielleicht mehr denn je“, so die Autoren der Studie.

Quelle: Liv-ex