Mit einem Appell an Kreativität und Durchhaltevermögen wandte sich der erste digitale Marketingtag der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) an die Winzer im ganzen Land. Geändertes Konsumverhalten erzwingt neue Absatzwege. Das wird von Dauer sein.

In seiner Keynote Speech versprach ÖWM-Chef Chris Yorke, die vielfältigen Wein-Absatzkanäle wie Gastronomie, Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Online- und Ab-Hof-Verkauf bestmöglich zu unterstützen. Als große Ziele für das heurige Jahr und die mittelfristige Zukunft definierte er weiteres Wachstum bei höherer Wertschöpfung im Lebensmittelhandel, Absatz-Unterstützung in der Gastronomie und rasch wieder positive Export-Dynamik aus der Zeit vor Corona.

An die Winzer wurde appelliert, weiterhin Durchhaltevermögen und Kreativität zu beweisen. Chancen böten etwa die boomenden Lieferdienste, die ein vielversprechender neuer Wein-Vertriebskanal werden könnten – besonders, wenn Weine in Kleinformaten (Halbflaschen) breiter verfügbar werden. Dazu den Ausbau von Ab Hof-Verkauf und Onlineshops.

Drink at home: Änderungen im Konsumverhalten werden bleiben

Meinungsforscherin Sophie Karmasin zeigte auf, dass Corona bei den Konsumenten einen fundamentalen Wertewandel in Gang gesetzt hat: Entschleunigung, Nachhaltigkeit, Regionalität und Digitalisierung stehen im Fokus. Mit ihrer familiengeprägten Betriebsstruktur und dem Fokus auf Umweltbewußtsein Produktion kann Österreichs Weinwirtschaft diese Trends als Potenziale nutzen, so Karmasin.

Diese Entwicklungen werden, so Marketingexperten und Meinungsforscher, zumindest über einige Jahre hinweg von Dauer sein. Drink and cook at home, cocooning (war schon vor 20 Jahren mal ein Trend) in den eigenen vier Wänden, geänderte soziale Kontakte und neue Regeln bei Veranstaltungen werden auch nach Corona bestimmende Themen sein.