Ein sofortiges Ende aller Corona-Einschränkungen in der Gastronomie fordert Wirte-Obmann Mario Pulker: „Lassen wir uns nicht weiter von den Ungeimpften treiben, gängeln und drangsalieren!“

Pulker plädiert im Interview mit dem ORF dafür, die Pandemiepolitik ganz generell zu überdenken. Es dürfe sich die geimpfte Mehrheit nicht mehr von einer Minderheit treiben lassen, spricht sich Pulker für ein „beinhartes Durchgreifen“ aus. Wenn die Krankenhausbetten voll seien mit Ungeimpften, dann seien sie halt voll, so der Bundes-Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Österreich, der rund 70.000 Gastronomen vertritt. Er schlägt zudem vor, im Fall des Falles die Heeresspitäler für Corona-Patienten zu öffnen, geht aber nicht davon aus, dass das notwendig sein werde.

Auslöser für Pulkers Aufschrei war ein neuerlichen Skandal in der skandalreichen Tiroler Schickimicki-Stadt Kitzbühel. Dort feierte eine Gruppe um den jungen Multimillionär und Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner ausgelassen und in feuchtfröhlicher Manier in einer bekannten Aprés-Ski-Bar. Ohne Abstand, Maske, Sitzplatz. In der Selbstgefälligkeit der Gäste wurde die Party mit Mobiltelefonen gefilmt und eifrig gepostet.

Ein handfester Skandal war die Folge. Anzeige gegen den Wirten, polizeiliche Ermittlungen auch gegen die Gäste, eine empörte Politik und der nächste Kitz-Skandal, unmittelbar vor dem Hahnenkammrennen. Für Mario Pulker ist vieles davon scheinheilig. Schwarze Schafe gäbe es und gegen die muss mit voller Härte vorgegangen werden. Die Polizei kann aber nicht alles kontrollieren und die Eigenverantwortung funktioniere nicht, so Pulker.

„Das Video ist ein Schlag ins Gesicht für alle Gastronomen, die sich an die Gesetze und Verordnungen halten“, ärgerte sich der Spartenobmann. Viele davon kämpfen trotz Corona-Hilfen um die Existenz, während schwarze Schafe abcashen, indem sie sich an nichts halten.

Pulker fordert im Gespräch mit Vinaria neben dem generellen Überdenken der Corona-Maßnahmen zulasten der Millionen an geimpften Menschen in Österreich auch das sofortige Ende aller Einschränkungen in der Gastronomie und Hotelliere. Hier habe das Theater mit der Silverster-Sperrstunde schon großen Schaden angerichtet. Und, so Pulker: „Besonders lächerlich ist das alles in den Hotels: da sitzen die Gäste gemeinsam im Frühstücksraum, stehen im Fitness-Studio und gehen gemeinsam schwimmen und in die Sauna. Am Abend aber müssen sie um 22.00 Uhr auf’s Zimmer!“ Da dürfe man sich nicht wundern, wenn die Leute allmählich „drauf pfeifen“.