Vinaria: Die Ried Hochstermetzberg gilt als Primus Ihrer Lagen, ganz vorne war aber die Ried Schusterberg, wenngleich mit geringem Vorsprung. Ihre Erklärung dafür?

Wolfgang Maitz: In einer Sortenverkostung ist der Schusterberg meist voran, da er als kühle Ostlage die Sortenmerkmale eindeutiger transportiert.

Vinaria: Was unterscheidet die beiden Weingärten, was die Weine?

Wolfgang Maitz: Der Schusterberg ist ein steiler Osthang mit Sandkalkstein im Untergrund. Er ist kühler und ausgesprochen feinkörnig – ich vergleiche ihn gerne mit einem Saxophonsolo –, strahlend und präzise. Wie ein ganzes Orchester präsentiert sich der Hochstermetzberg. Komplexe und ruhig fließende Töne mit rauchigem Charakter wegen des dunklen Kalkmergels, in den die Wurzeln eintauchen. Die Ried Hochstermetzberg ist ein warmer Südhang, der den Trauben eine ausgereifte und tiefgründige Struktur verleiht.

Vinaria: Was kennzeichnet diese Sauvignons im Vergleich zu jenen Ihrer Winzerkollegen – national und international?

Wolfgang Maitz: Wir verstehen unsere Riedenweine als Herkunftsweine – die Sorte wird Mittel zum Zweck. Unser Mikroklima mit vielen Niederschlägen, warmen Tagen und kühlen Nächten gibt unseren Weinen eine Saftigkeit. Dazu kommt eine mineralische Struktur aus unseren durch Meeressedimente geprägten Böden. Das ist einzigartig.

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