Preis-Leistung pur: Vinaria stellt die empfehlenswertesten Rotweine des aktuellen Jahrgangs 2021 im Preisbereich bis 12 Euro pro Normalflasche 0,75 Liter vor.

Michael, Paul und Christian Ettl v.l.n.r. © Weingut Ettl

Gute Qualitäten zu einem vergleichbar günstigen Preis werden überall gesucht. Dabei steht meist ein halbwegs moderater Preis im Vordergrund, auch wenn selbstverständlich manche Kreszenzen im gehobenen Preisbereich ebenfalls ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.

Für die besonders beliebte Vinaria Verkostung zum Thema preiswerte Rotweine liegt diese Grenze seit vielen Jahren bei zwölf Euro. Ein Segment, das nicht nur für Konsumenten, sondern auch für Winzer große Bedeutung hat. Und auch wenn die Spitzenbetriebe in Rot häufig die Rankings beherrschen, so gibt es immer wieder Überraschungen durch Aufsteiger und Geheimtipps.

Dass die Weine aus diesem Jahrgang ihre Brüder aus dem mäßig reifen 2020er-Jahr übertreffen, war zu erwarten; ob sie dafür in der Spitze 2019 oder gar 2017 erreichen, wird noch abzuwarten sein. Hervorzuheben ist jedenfalls das beachtlich hohe Durchschnittsniveau der preiswerten Rotweine, die mehrheitlich 15 und mehr Punkte erreichten und damit als „sehr gut“ eingestuft wurden.

Spannende Sortenvielfalt in Rot

Vom Charakter her steht die helle, frische Frucht im Vordergrund, die oft an reife rote wie dunkle Beeren oder auch helle Kirschen erinnert. Dank des Traumwetters im Herbst konnten in allen Regionen recht gute Gradationen wie auch eine gute physiologische Traubenreife erreicht werden.

Die österreichische Rotweinlandschaft wird seit vielen Jahren schon von der Sorte Zweigelt dominiert, dennoch ist das Angebot an Sorten in diesem Segment erfreulich groß. Neben dem pannonischen Klassiker Blaufränkisch spielen vor allem auch die Bordeaux-Sorten Cabernet und Merlot sowie St. Laurent und Pinot Noir in den jeweiligen Rotweinpaletten eine große Rolle. Gleiches gilt für Cuvées in verschiedenster Zusammenstellung.

Burgenländische Phalanx an der Spitze

Das nördliche Burgenland beanspruchte neun der Top-Ten-Plätze (inklusive ex-aequo elf Weine), einzig der Weinviertler Georg Weinwurm und Philipp Grassl aus Carnuntum konnten die pannonische Phalanx durchbrechen. Knapp dahinter folgten mit Mittelburgenland und Thermenregion weitere Top-Herkünfte für Rotwein.

Doppelsieg für Bio-Weingut Ettl aus Podersdorf

Die Riesenüberraschung gelang dem bereits in der Vergangenheit immer wieder in den Rankings vertretenen Bio-Weingut Ettl aus Podersdorf, das sich mit zwei dunkelbeerigen, substanzreichen wie strukturierten Riedenweinen – Merlot Praedium und Cabernet Sauvignon Alter Satz – die ersten beiden Plätze sicherte.

Etwas dahinter landeten ex aequo das Weingut Ernst Triebaumer mit dem packenden, rotbeerigen Blaufränkisch Rusterberg sowie das Rotweingut Lang mit dem fruchtdunkleren, schmelzigen Blau-fränkisch Vitikult. Es folgte der ebenfalls körperreiche, dunkle Merlot von Jaqueline Klein vor dem bestplatzierten Zweigelt, der vom Mönchhofer Top-Winzer René Pöckl stammte.

Nach Gernot Schreiners Cuvée aus der Ried Gemärk und Weinwurms Herzblut Merlot folgten dann vier weitere Zweigelt von Alexander Egermann, Anna Fink, Philipp Grassl und Lukas Markowitsch, bevor Gerhard Pittnauer den nächsten Blaufränkisch ins Spiel brachte – ex aequo mit Edwin Webers Cuvée und Netzls Rubin Carnuntum.

Gesamtwertung: Topliste Rotweine Österreich bis 12 Euro (Auszug)

17,3 Bio-Weingut Ettl 2021 ME Ried Prädium BG
17,1 Bio-Weingut Ettl 2021 CS Ried Alter Satz BG
16,8 Rotweine Lang  2021 BF Vitikult MB
16,8 Ernst Triebaumer 2021 BF Rusterberg BG
16,6 Jaqueline Klein                       2021 ME BG
16,5 Weingut Pöckl                        2021 Zweigelt Classique ND
16,4 Bioweingut Schreiner             2021 Ried Gemärk BG
16,3 Georg Weinwurm                   2021 Herzblut Merlot Ried Schilling NÖ
16,3 Alexander Egermann             2021 ZW ND
16,3 Weingut Fink - Anna Fink 2021 Zweigelt Neusatz BG
16,3 Philipp Grassl                         2021 ZW Rubin Carnuntum CA
16,2 Lukas Markowitsch                2021 ZW Rubin Carnuntum CA
16,1 Weingut Pittnauer                  2021 BF Heideboden BG
16,1 Edwin Weber                          2021 Red Ed Cuvée BG
16,1 Franz & Christine Netzl          2021 ZWRubin Carnuntum CA
16,0 Winzerschlössl Kaiser            2021 Zweigelt-Syrah Reserve BG
15,9 Bioweingut Schreiner             2021 BF Rodolith BG
15,9 Bio-Weingut Ettl                     2021 Heideboden Cuvée (ME, BF, ZW) BG

 

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Andrea, Stefan jun. und Stefan Lang überzeugten mit Blaufränkisch Vitikult. © Sebastian Philipp
Jacqueline Klein beeindruckte mit ihrem Merlot. © Kerstin Reiger
Kultwinzer René Pöckl erzeugt auch erstklassigen Zweigelt Classique. © Steve Haider
© Mang Stefan
Nicht nur beim Blaufränkisch stark, sondern auch bei Cuvées: Gernot und Victoria Schreiner aus Rust. © Sabine Jandl-Jobst
Lisa und Georg Weinwurm erzeugen feine Rote in Dobermannsdorf im Weinviertel. © Michael Reidinger
Alexander Egermann - souverän mit klassischem Zweigelt. © Steve Haider
Philipp und Angelika Grassl waren mit Rubin Carnuntum erfolgreich. © T.DIETZ
Lukas und Johann Markowitsch lieferten ebenfalls einen tollen Rubin Carnuntum. © Caio Kauffmann
Gerhard und Brigitte Pittnauer füllen einen knackigen Blaufränkisch. © Ingo Pertramer
Edwin und Patrick Weber: starke Cuvée namens Red Ed. © Weingut Edwin Weber
Christine Netzl und Familie beeindrucken mit ihrem Rubin Carnuntum. © Julius Hirtzberger
Kurt und Silvia Kaiser keltern eine Cuvée aus Zweigelt und Syrah. © Winzerschlössl Kaiser
Alexander Waberer © Michael Reidinger
Anna und Hermann Fink © Weingut Hermann Fink
Rosi und Karl Hindler punkteten mit der Cuvée Rote Heide. © Weingut Hindler
Mit klassischem Zweigelt war Bio-Winzer Georg Schneider erfolgreich. © Anna Stöcher