Stefan Tscheppe
2193 Wilfersdorf
Brünner Straße 8
Tel. +43 2573 2219-27
wein@hofkellerei.at
www.hofkellerei.com
Für Stefan Tscheppe ist 2021 „ein sehr guter, sehr ausgewogener Jahrgang, der viel Geschick beim Sortieren der Trauben forderte“. Verwendet werden nur neutrale Hefen, damit die Herkunft aus dem südöstlichen Weinviertel erkostbar wird. „Die Lagenweine aus den von Löss mit Kalkanteilen dominierten Rieden in Schrattenberg und Herrnbaumgarten werden mit ihrer Eigenständigkeit und ihrer vielschichtigen Struktur den Top-Jahrgang beweisen.“ Mit 2021 begann auch die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. In den Tanks und Fässern haben die Weine viel Zeit zum Reifen, angestrebt wird eine späte Füllung, beim DAC war das Anfang März der Fall. Ihr „Mut zum schönen Gerbstoff“ beginnt schon im Einstiegsbereich, und der Veltliner Clos Domaine beweist, dass man auch in dieser Kategorie reich strukturierte Weine erwarten kann. Ein gehaltvoller, burgundischer Stilistik verschriebener Wein ist die aus gebrauchtem Holz entstiegene Karlsberg Reserve. Veltliner und Riesling haben in der sehr extraktreichen, durchaus spannenden Cuvée Herrnbaumgarten eine erste Annäherung erfahren. Im munter perlenden Premier Brut, der zwölf Monate auf der Hefe war, steuert der Veltliner die Würze bei, der Riesling sorgt für die Duftigkeit. Der Rosé aus Zweigelt und Merlot wurde „nicht vom Rotwein abgezwackt“, er ist als „No-Nonsense-Rosé“ konzipiert und überzeugt mit seinem Spagat zwischen beeriger Freundlichkeit und gewisser salziger Strenge. Als Veramo gefallen die beiden, leicht holzumfangen, als fruchtbetonter Einstiegsrotwein. Verkost- und erlebbar sind die Weine wie immer am Weingut in Wilfersdorf und in Vinothek und Bar im Park des Gartenpalais im neuten Wiener Gemeindebezirk.
Weine
(GV, RI) Reife, sanft auftretende Erscheinung, gewisse Cremigkeit, Apfelmus, auch kandierte Marillen, hübsche, unaufgeregte Vielfalt; setzt sich cremig fort, von viel Extrakt getragene Riesling-Frucht, kleiner Zuckerrest, dann herzhafte Säure, auch mineralischer Schliff, Gegensätze schon recht gut verbunden, Spannung bleibt, gute Länge.
Kräftiges Gelb, zart röstige Noten vom gebrauchten großen Holz, süß umfangene, reife Kernobstfrucht, gelbe und rote Äpfel; vollmundiger Einstieg, Apfelfrucht über dezenten Röstnoten, karamellige, auch ein wenig malzige Süße im Finish, Kräutervielfalt, straff, knochentrocken, gehaltvoll bei moderatem Alkohol.
(ZW, ME) Knackig-kecke Frucht, Weichsel, etwas Cassis, buntes Kräutersträußchen, Quatre Épices, zart zuckerwattig umwolkt; Cassis und dunkle Beeren, gemütlicher Einstieg, dann freche Säure, gute Substanz, diskreter Gerbstoffbiss, hübscher Fruchteindruck im erfrischenden Finish.
(ZW, ME) Wieder sehr hübscher, rotbeeriger Fruchtgenuss, Mandelmus, ein paar getrocknete Kräuter, ganz zart von Holz umfangen; bleibt auf der fruchtbetonten Linie, griffig über Säure und moderaten Gerbstoff, freundliche, unkomplizierte Erscheinung, fruchtiger Einstiegsrotwein mit Struktur. österreich
(GV, RI) aus 2020. Muntere Perlage, sehr freundliche, fast ein wenig beerige Frucht, Veltliner bringt die Würze, auch etwas röstige Noten, vom Riesling stammt die Duftigkeit, gelungene Cuvée in der Nase; stahlig fester Einstieg, noch jugendlicher Mousseux, fester Grip, ruft nach einer unterstützenden Begleitung, betont trocken, erfreulicher Aromabogen baut sich im Nachklang auf, gute Länge.