Gerhard J. Lobner
1190 Wien
Pfarrplatz 2
Tel. +43 1 336 01 97
weingut@pfarrplatz.at
www.pfarrplatz.at
Das hervorragende Weinjahr 2021 wurde bei Mayer am Pfarrplatz zweifellos adäquat umgesetzt, wie schon die beiden immer stilsicherer gestalteten Wiener Gemischten Sätze ohne nähere Lagenbezeichnung zeigen. Von den Lagenweinen überzeugt die stahlige wie elegante Riede Preussen aufgrund ihrer Vielschichtigkeit diesmal um einen Tick mehr als der gleichwohl pikante und hellfruchtige Gemischte Satz vom Langteufel, der im Vergleich noch etwas streng und verschlossen erscheint. Deutliche Fortschritte gibt es vom Grünen Veltliner zu vermelden, zumal insbesondere der als Grinzing titulierte, der von einer Südostlage unterhalb des Krapfenwaldls stammt, mit klarer Steinobstfrucht und kraftvollem Auftritt punktet. Ausgezeichnet gelungen ist das Trio der von 2021 vorgestellten Rieslinge, von denen der zartduftige, schwungvolle Alsegger und der schon gut entwickelte, tiefe Marillenfrucht offenbarende Nussberg etwa auf einer Stufe stehen, wobei Letzterer vielleicht das größere Entwicklungspotenzial haben könnte. Ganz sicher besitzt dieses der formidable Weiße Marmor, der von 2021 mit hauchzarter, heller Frucht förmlich den Gaumen tapeziert und punkto Ausstrahlung und Finesse an die großen Vorgängerjahre 2012 und 2017 anknüpfen wird. Modellhaft ausgefallen sind aber auch die Sauvignons, von denen speziell die Hernalser Variante mit ihrem reichen Körper und dem seidigen, dunkelbeerigen Aromaspektrum für Furore sorgen sollte.
Weine
Ausgereift und großzügig, nach Golden Delicious duftend, druckvoll und mächtig, satter Schmelz, wiederum reichlich Kernobst, besitzt Saft und Kraft sowie Ausdauer, individueller Charakter.
Auftakt mit dem typischen Duft nach weißen Blüten und Limetten, engmaschig, schwungvoll wie nuanciert, ja von tänzerischer Feinheit, viele Facetten – ein charmanter Riesling zum Verlieben.
Heuer schon freigebiger als sonst in diesem Stadium, nach vollreifen Marillen und Erdnüssen, saftig und offenherzig, viel Fruchtexpression, scheint sich mit diesem Niveau quasi langsam aus dem Schatten des Preussen-Rieslings zu lösen.
Hauchzarte Fruchtnuancen von Weingartenpfirsich und Maracuja, verführerisch und vielschichtig, feinste Facetten, hochelegant wie kraftvoll, cremige Delikatesse und messerscharfe Definition, Riesenpotenzial – ein großer Riesling im Werden!
Bukett nach Geißblatt und frisch gekalkter Wand, agil und saftig, am Gaumen nach Zuckererbsen und rosa Grapefruit, ausgewogen und komplett bei mittlerem Gewicht, unkompliziert auf gutem Niveau.
Geht sofort in die Tiefe, Duft nach Johannisbeerblättern und dunklen Stachelbeeren, facettenreich, gebündelt und extraktsüß, verrät hohe Reife, ohne je üppig zu werden, dunkelfruchtig und „geheimnisvoll“, eine prächtige Interpretation dieser Rebsorte, Zukunft.