Gerhard J. Lobner
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Pfarrplatz 2
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Gerhard Lobner und sein engagiertes Team haben dem wankelmütigen Weinjahr zum Trotz wieder eine tadellose Palette vorgelegt, die naturgemäß auch davon profitiert, dass die Nussberger Lagenweine ja zum Großteil dem erstklassigen Jahrgang 2021 entstammen. Aber auch so mancher 2022er überrascht mit tadelloser Performance und fällt gegenüber dem Vorjahr keineswegs ab. Dies gilt bereits uneingeschränkt für die beiden Gemischten Sätze des leichteren Bereichs. Während für den „Einstiegswein“ aus verschiedenen Weinbaufluren Jahr für Jahr ein gewisser Hausstil mit Wiedererkennungswert gesucht (und auch gefunden) wird, wird mit dem ausdrucksvollen Nussberger, der von so renommierten Rieden wie Langteufel und Golin stammt, schon ein sehr anspruchsvoller Tropfen realisiert. Von den Lagenweinen gefällt der elegante Preussen mit klarem Fruchtspiel, wird aber diesmal vom ausgesprochen puristischen und feinkörnigen Langteufel sogar noch um einen Tick überflügelt. Die deutlichen Fortschritte, die wir bereits letztes Jahr für die Grünen Veltliner konstatiert haben, hat das aktuelle Trio wieder eindrucksvoll bestätigt, was in besonderem Maß für den mächtigen, dunkelfruchtigen Schenkenberg zutrifft. Ebenfalls sehr stilsicher präsentieren sich schon die 2022er Rieslinge, wobei diesmal der hauchfeine, nuancierte Nussberg hervorsticht, der übrigens zur Gänze von der Ried Ungern stammt. Wie immer eine Bank und ein heißer Kandidat für den Wiener Riesling des Jahres ist der heuer schon frühzeitig harmonische, mit viel Finesse und Rasse aufwartende Weiße Marmor. Nahezu gleichwertig steht ihm freilich der 2021er Preussen-Riesling gegenüber, der nach langer Anlaufphase nunmehr sein Equilibre gefunden hat und zarte Pfirsichfrucht wie Terroir-Feeling verströmt. Bei den Sauvignons überzeugt der Alsegger mit druckvoller Textur und nuancierter Beerenfrucht.