Willi Bründlmayer
3550 Langenlois
Zwettler Straße 23
Tel. +43 2734 21720
weingut@bruendlmayer.at
www.bruendlmayer.at
Da die zahlreichen Weine aus dem Bründlmayer’schen Repertoire immer später auf den Markt kommen, was Vinaria ja im Prinzip ausdrücklich begrüßt, ist in letzter Zeit etwas Geduld geboten. Bereits verfügbar waren aus 2024 der spritzig-frische L & T sowie die Gewächse der Kamptal-Gebietsserie, aus der diesmal der feingliedrige Riesling mit viel Esprit und früher Balance hervorstach. Erst im Herbst werden die Grünen Veltliner vom Loiserberg und der Riede Berg-Vogelsang in den Verkauf gehen, wobei sich die noch auf der Hefe liegende Fassprobe des letzteren durch messerscharfe Struktur und frühen Frucht-Überschwang auszeichnete. Die Veltliner und Rieslinge aus den Ersten Lagen dürfen ja bekanntlich seit einigen Jahren längere Fass- und Flaschenreife genießen, sodass die 2023er Spitzenveltliner, der Heiligenstein-Riesling Alte Reben und der Chardonnay vom Steinberg, erst jetzt zur Verfügung standen. Davon haben beispielsweise die immer stärker in den Vordergrund rückenden Alten Reben besonders profitiert. Der kraftvolle und saftige Veltliner aus der Lage Käferberg befand sich zum Verkostungszeitpunkt bereits in früher Hochform, während der Spiegel, der mit seiner Eleganz und dem hellen Fruchtcharme quasi den Grünen für Riesling-Fans verkörpert, noch ein bisschen Flaschenreife vertragen kann. Der noble und komplexe Veltliner von der Ried Lamm präsentierte sich schon überraschend freigebig und wirkte bei aller Fülle und Expression erstmals sogar recht leichtfüßig. Dem Wunschbild eines Heiligenstein-Riesling in Perfektion kommen die Alten Reben 2023 mit ihrem kräuterwürzigen Bukett und dem dunkelbeerigen Aromenreigen am Gaumen schon sehr, sehr nahe. Im roten Bereich setzen wieder einmal die Pinot-Interpretationen aus dem diese Rebsorte begünstigenden Jahrgang 2021 neue Maßstäbe: Während der Pinot ohne Lagenbezeichnung mit schlanker Pikanz, aber auch dunklen Fruchtaromen à la Schlehe und Felsenbirne zu gefallen versteht, bringt die vornehme und vielfältige Version von der Ried Käferberg bereits auf individuelle Weise viele Saiten zum Klingen und sollte auch über großes Reifepotenzial verfügen. Das perlende Segment wurde diesmal durch den balancierten wie cremigen, wunderbar klar gezeichneten Extra Brut bestens vertreten, der überdies ein sehr faires Preis-Leistungs-Niveau aufweist.
Weine
Vielschichtiges Duftspiel nach Salbei, Ingwer und vollreifen Pfirsichen, zahlreiche Nuancen, enorm gebündelt und ausdrucksstark, am Gaumen dann auch rotbeerige Komponenten, cremiger Schmelz und frühes Equilibre, rassiger, salzig anmutender Ausklang von beträchtlicher Länge, ein Heiligenstein-Riesling nahe der Perfektion!
Nach Frühkirschen und Mandeln duftend, florale Art, einladend und ausgewogen, zahlreiche helle Aromen, etwas Erdbeere, agil und animierend bei schlanker Textur, guter Säurebiss im Finish, ein Aperitif für warme Sommerabende.
Je zur Hälfte aus Pinot Noir und Chardonnay, im Oktober 2023 degorgiert, präsentiert sich ein zart perlender, sofort in die Tiefe gehender Blend mit Anklängen von Steinobst, Haselnuss und Brioche, cremig und balanciert, am Gaumen auch ein wenig Limette und Zitronat, klar definiert bei seidiger Eleganz, ganz feine Klinge, aus einem Guss.