Robert Bodenstein
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48
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Toni Bodenstein, der im Marketing und Verkauf bereits tatkräftig von der nächsten Generation in Gestalt von Robert und Sophie unterstützt wird, hat eine 2021er-Serie vollbracht, die nahezu sprachlos macht. Schon die beiden Federspiele, bestehend aus einem puristischen, fruchttiefen Veltliner aus der Lage Hinter der Burg und dem Riesling von der Riede Steinriegl, der seine kalkige Herkunft „verleugnet“ und punkto Würzenote und markanter Säure eher an einen deutschen Schieferriesling erinnert, sind bestens gelungen. Die Smaragde aus beiden Sorten verblüffen dann endgültig ob ihrer makellos hohen Qualität und bilden ein Sortiment, das nicht nur in der Wachau seinesgleichen sucht; sofort werden auch Vergleiche mit den großen Wachauer Weinjahren 1990, 1997 und 1999 wachgerufen, die ähnlich gute Bedingungen geboten haben. Dennoch: So eine prachtvolle Serie ist auch unter besten Voraussetzungen keineswegs alltäglich, sondern vielmehr als vorläufige Krönung eines ebenso penibel wie innovativ ausgeübten Winzerhandwerks zu betrachten. Dabei ist es auch gelungen, die Eigenarten der einzelnen Lagen so gut wie nur möglich herauszuarbeiten, was gleich die Gegenüberstellung der beiden sanfteren Veltliner in Form des Liebenberg und Kaiserberg beweist: Während Ersterer mit gelbfruchtigem Charme über den Gaumen gleitet, setzt der zweite eher auf dunkelbeerige Aspekte, wobei beiden eine tiefe Extraktsüße immanent ist. Weiter geht das Loblied mit den beiden Achleiten-Versionen, von denen der noch etwas rauchige und reduktive Achleiten Smaragd weit besser als in den vergangenen Jahren gelungen ist, wogegen die Stockkultur von dieser Spitzenlage schon mit exotischer Aromafülle glänzt und einen ebenso lagentypischen wie konzentrierten Veltliner realisiert. Auf dem gleichen extrem hohen Niveau befindet sich der vielfältige, mit Attributen nur unzureichend erfassbare Zwerithaler, der punkto Finesse vermutlich als Primus inter Pares anzusehen ist. Interessant könnte in einigen Jahren der unmittelbare Vergleich mit den strukturell gar nicht so weit entfernten, großen weißen Burgundern werden. Ebenso fein gesponnen, doch etwas leichtfüßiger erscheint der im Glas blitzartig zulegende, glockenklare Grüne vom Wachstum Bodenstein. Wie für das grüne Pendant gilt auch für den vor Frucht nur so strotzenden, mit „mutiger“ Säurestruktur ausgestatteten Riesling Achleiten, dass heuer das beste Ergebnis seit vielen Jahren geglückt ist. Aufgrund seiner Höhenlage noch etwas kühler und zugeknöpfter wirkt der gleichwohl mit immenser Fülle und zupackender Rasse versehene Riesling vom Wachstum Bodenstein, der in naher Zukunft wohl ebenfalls die Höchstnote verdienen würde. Endgültig wird die Reminiszenz mit den 1990er-eRieslingen aber mit den beiden Prachtstücken von der Riede Klaus gefestigt: Mit großer Fruchttiefe und beispielhafter Eleganz prunkt bereits der hochelegante Smaragd.