Johann Bäuerl
3610 Joching
Weinbergstraße 16
Tel. +43 2715 2381
baeuerl@aon.at
Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es den in Joching, im Herzen der Wachau, ansässigen Familienbetrieb, den Johann Bäuerl in der vierten Generation bewirtschaftet. Er ist Verfechter einer weitgehend manuellen Weingartenbearbeitung und verweist nicht ohne Stolz auf den Umstand, „handwerklich gemachte Weine“ im Keller zu haben. Diese stammen aus einigen der besten Wachauer Lagen, die in ihrer Bodenbeschaffenheit nicht unterschiedlicher hätten ausfallen können. Kollmitz, Stein am Rain, Ritzling und Pichl Point sind Namen, die für Weinkenner mundwässernde Eigenschaften besitzen. Selbst innerhalb einer Riede, wie der Pichl Point, existieren teilweise verschiedenartige Bodenprofile. Die im oberen Bereich befindliche Hanglage weist überwiegend Lössboden auf – hier wächst der Grüne Veltliner – die darunter liegenden steil abfallenden Terrassen, aus der Ferne durch ihre Steinmauern sofort erkennbar, bestehen aus Verwitterungsgestein, ein Boden, der dem Riesling seine unverwechselbare Mineralität verleiht. Grüner Veltliner und Riesling sind auch die Protagonisten im Rebsortenspiegel. Bei den Veltlinern beeindrucken heuer vor allem die Smaragde aus der Ried Pichl Point, wobei die Selection nochmals ein wenig die Nase vorn hat. Aber auch der Riesling von den Steinterrassen der gleichen Lage spielt eindeutig in der Oberliga mit. Ein feiner Chardonnay, ein kecker Muskateller und ein charmanter Rosé runden die Palette wunderbar ab.
Weine
Zart duftig, etwas Wiesenkräuter, Melisse, Limetten, gelbe Äpfel; reife, perfekt integrierte Säure, frisch, kühl, mineralisch, und glasklar.
Blättrig-pfeffrige Nase, Liebstöckel, etwas Zitrus und Assamtee, betont eher würzige als fruchtige Komponenten; trocken, relativ stoffig, vielschichtig, trinkanimierend.
Gartenkräuter, Pfefferl, Äpfel und Birnen, auch Haselnüsse; leicht rauchiger Hintergrund, Baumrinde; kraftvoller Unterbau, sehr saftig, ausdrucksstark mit delikatem Säurespiel; schöne Länge.
Fruchtsüßer Einstieg mit leicht phenolischen Einflüssen, grüne Mangos, Orangenabrieb, Fenchel; kräftiges Fundament, dennoch klar gemeißelt, extraktreich, mundfüllender Schmelz, macht Druck und bleibt lange haften.
Nobles, cremiges Bukett, Hefegebäck, Brioche, Honigmelonen, die pikante reife Säure ist in reichlich Substanz eingebettet; mächtige Statur, konzentriert, komplex und komplett, verknüpft seine grandiose Fülle mit hoher Finesse; Kompliment!
Weingartenpfirsiche, Ringlotten, etwas Rhabarber; knackiger Fruchtbiss dank pikanter Säure, auch Mineralität wird spürbar; Riesling-Klassiker.
Limonen, grüne Ananas, reife Pfirsiche, etwas Bergamotte und Minzblätter; mächtige, ausladende Statur, sehr saftig, das straff sitzende Säurekostüm und die mineralische Ader lassen Kraft und Fülle total vergessen; messerscharf definierter Riesling mit Tiefe und Weite.
Baguette, Nusshaut, weiße Blüten, konterkariert von einem fruchttragenden Säureschliff; mittelkräftig, gut balanciert, geradling, sehr solide.
Ziemlich kecke Nase, Hollerbusch, Flieder, junge Muskattrauben; nimmt sich dann etwas zurück, bleibt aber sortentypisch und richtig „schmatzig“, zum Beißen.
Grüne und rote Beeren, ein bisschen Erdbeerjoghurt; fast cremige Textur, mit einladender Fruchtsüße, ausgewogen, offenherzig und sehr charmant.