8441 Kitzeck im Sausal
Fresing 24
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Gerhard Wohlmuth ist es offenbar ein berechtigtes Anliegen, die Eigenarten der diversen Kitzecker Rieden noch deutlicher in den Vordergrund zu rücken, weshalb die Beschreibung der zahlreichen Premium-Weine im Folgenden erstmals nach den einzelnen Lagen gereiht erfolgt. Den Einstieg in die steirische Vielfalt setzen freilich zunächst die „klassischen“ Südsteirer, welche bereits durch die Bank gelungen sind. Besonders positiv aufgefallen sind diesmal der hauchzarte, piekfeine Morillon, der feinkörnige, immer verlässliche Sauvignon und ein überraschend dezenter Gewürztraminer. Unter der klingenden Ortsbezeichnung Kitzeck-Sausal sind dann erst recht einige südsteirische Musterbeispiele zu finden: Allen voran der kecke, in jeder Hinsicht ansprechende Riesling, aber auch der lebhafte wie kraftvolle Grauburgunder und der balancierte, die Kitzecker Frische archetypisch widerspiegelnde Sauvignon haben ihre Meriten. Die stets für einen weiten Spannungsbogen und viel Temperament sorgenden steilen Kitzecker Schieferböden sind allerdings in jedem einzelnen Ortswein sensorisch gut nachzuempfinden. Damit zu den Grands Crus, bei denen in den vergangenen Jahren verständlicherweise ein Schwerpunkt auf die steirische Leitsorte Sauvignon und den Riesling gelegt wurde, der vor 200 Jahren die wichtigste Rebsorte des Sausal gewesen ist. Bei den Rieslingen behauptet der aparte, diesmal von schneidiger Säure geprägte Edelschuh nach wie vor knapp die Spitzenposition, doch scheint ihm der komplexe Dr. Wunsch von Jahr zu Jahr ein bisschen näherzurücken. Ganz schwer fällt die Entscheidung jedoch im Quartett der Sauvignons, die sich zwar in der Aromatik recht deutlich unterscheiden, aber punkto Qualität ganz nahe beieinanderliegen. So wird bereits der herb-frische Steinriegl seine Fans finden, der freilich auch schmeckbar vom großen Jahrgang 2021 profitiert. Von den 2020er Spitzen überzeugt der Hochsteinriegl mit den gewohnten rotbeerigen Facetten und seinem herben Charme, während der noble Edelschuh ganz ruhig und mit kühler Eleganz über den Gaumen gleitet und sozusagen das Maximum repräsentiert, das aus dem Jahrgang 2020 herauszuholen war. Die gute Hand der Wohlmuths für die Burgunder-Sorten bestätigen schließlich der distinguierte und doch ursteirische Morillon sowie der nach 18 Monaten Fasslagerung ungemein cremige und gebündelte Grauburgunder, die beide von der besonders kargen Schieferlage Gola stammen.