Petra Unger übernahm im Jahr 1999 die Verantwortung für das elterliche Weingut in Furth bei Göttweig. Die Absolventin der Universität für Bodenkultur in Wien verschaffte sich zuvor einen Überblick, was in der weiten Weinwelt so gemacht wird, unter anderem im Zuge eines Praktikums in Napa Valley. Sie ist Mitglied bei den Österreichischen Traditionsweingütern, kurz ÖTW. Ihre Weingärten sind beidseits der Donau gelegen, der Großteil davon auf dem Hochplateau beim Göttweiger Berg, wo der Grüne Veltliner ideale Voraussetzungen findet. Hier wurzeln die Reben vorwiegend in tiefem Löss, ausgenommen die mit vielen Steinen durchsetzte Ried Gottschelle. Die Böden der Rieden Gaisberg und Hinters Kirchl jenseits des großen Stromes bei Krems hingegen bestehen aus verwittertem kristallinem Gestein; hier steht der Riesling auf Terrassen mit Natursteinmauern. Diese bunte Geologie stellt die Grundlage für eine abwechslungsreiche Aromatik dar. Die unterschiedlichen Böden, Expositionen und kleinklimatischen Randbedingungen kommen in den Weinen von Petra Unger klar zum Ausdruck, wie die Verkostung der aktuellen Serie erneut beweist. Zu ergänzen wäre, dass die Winzerin die feine Klinge führt; Aufdringliches oder Grobschlächtiges ist ihren Weinen völlig fremd. Unterstützt wird dieser Stil durch ihre Passion für alte Reben. Heuer herausragend ist der 2020er Riesling Reserve Ried Hinters Kirchl. Trinkspaß auf wertigem Niveau bereitet der 2021er Riesling Ried Steinleithen. Der Grüne Veltliner Reserve Ried Oberfeld aus 2021 überzeugt mit Druck und bodenstämmigen Aromen. Und der Rosé vom Zweigelt ist ein richtiger Charmeur, der zu unbeschwertem Trinken einlädt.

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